Gemeinderat,
54. Sitzung vom 01.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 67
ist. Ich entnehme auch dem Jury-Protokoll, dass bei der Jurierung des Projektes für die Komet-Gründe dort festgehalten wurde, dass die Höhenentwicklung insgesamt und in Bezug auf ihre Proportionalität zur Längsentwicklung überprüft werden soll. Ich sehe hier einen sehr hohen Gleichklang zwischen den Interessen der Bezirksvertretung Meidling und den Fachleuten in der Jury und ich gehe daher davon aus, dass gerade der Punkt der Höhenentwicklung an diesem Standort noch deutlicher Überarbeitung bedarf. Ob das jetzt 35,2 oder 73,8 oder vielleicht gar nur 26 Meter sind, wird sich nach dieser Phase herausstellen. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass es gut ist, dass sowohl die Jury als auch die Bezirksvertretung der Meinung sind, dass die angedachten 120 Meter zu hoch waren.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. Die 1. Zusatzfrage, Herr GR Dr Madejski.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Wir waren ja gemeinsam mit der Frau
Bezirksvorsteherin, mit Architekt Wimmer und dem Siegerprojekt-Architekten bei
der Ausstellung, bei der Präsentation dieses Projektes und ich glaube, da sind
wir auch alle der Meinung, dass dieses Projekt sehr gut ist. Es waren sechs
oder sieben ausgestellt, in Wirklichkeit waren das alles Hochhausprojekte, weil
offensichtlich der Grund gar nichts anderes hergibt, wenn man sich hier
objektiv die Umgebung anschaut, und es waren alle von diesem Projekt sehr
begeistert. Und meine Frage an Sie, der ja auch von diesem Projekt sehr angetan
war, wie ich aus den Medien erfahren habe, genauso wie die Frau
Bezirksvorsteherin sehr angetan war: Widerspricht dieses Siegerprojekt in
irgendeiner Weise dem Kriterienkatalog des Wiener Hochhauskonzepts?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Nun, nachdem das Wiener Hochhauskonzept für diesen Standort anwendbar ist und
nachdem es vor der Auslobung des Wettbewerbes schon Beschlusslage war,
entspricht dieses Projekt in weiten Zügen dem Hochhauskonzept.
Es entspricht dort nicht dem Hochhauskonzept, wo
beispielsweise die Verkehrserschließung noch nicht end-gültig geklärt war, es
entspricht dort nicht dem Hochhauskonzept, wo Teile aus dem Hochhausbereich
heraußen sind, nämlich diese Überbrückung der großen Kreuzung Schönbrunner
Schloßstraße/Schönbrunner Straße mit einer sehr knappen Lage vor den Fenstern
der Anrainer. Es entspricht dort nicht – und das ist eines der großen Probleme
des Projektes und darauf weist die Jury ja auch hin – den Anforderungen, um
überhaupt eine Baubewilligung zu erlangen, indem Teile mit im Projekt drinnen
sind, die noch nicht im Grundeigentum des Projektbetreibers sind. Also, es gibt
noch eine Fülle von Themen zu lösen, bevor wir an diesem Standort sozusagen den
Spatenstich feiern können.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 2.
Zusatzfrage, Herr GR Kenesei.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im
Rathaus): Herr Stadtrat!
Ich glaube, wie wichtig auch die Diskussion um eine
Höhenentwicklung und um eine Gesamt-Kubatur dort ist, sollte man doch nicht aus
den Augen verlieren, dass es sich bei dem Projekt um eine auch
verkehrstechnisch relativ sensible und heikle Gegend und Stelle handelt. Und
ich glaube, man sollte überhaupt bei einer Projektentwicklung an diesem
Standort und in diesem Bereich einmal daran denken, dass es ja durch die
Erweiterung des U4-Parkshops und durch andere Veränderungen in diesem Gebiet
auch zu massiven Verschlechterungen für die angrenzende Bevölkerung kommt, wenn
noch mehr Verkehr in dieses Nadelöhr, muss man fast sagen, hineingefüllt wird.
Von Verkehrsprognosen mit einem in der Spitzenstunde bis weit über Schönbrunn
reichenden Rückstau ist bereits die Rede und ich glaube, dass man vor allem in
einem so sensiblen Bereich der Verkehrsorganisation ein wesentlich größeres
Augenmerk schenken muss. Wird das in die Überlegungen einer Neukonzeption,
eines neuen Projektes, eingebracht und wird auch mit den Projektbetreibern
gemeinsam versucht, hier eine wesentlich bessere Lösung zu finden als die
bereits jetzt angedachte?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Nun, ich glaube, es gibt dazu auch im Juryprotokoll und in der Stellungnahme
der Bezirksvertretung Meidling sehr gute Ansätze, die alle Berücksichtigung
finden werden, nämlich die Anwendung des Stellplatzregulativs, was auch dem
Hochhauskonzept entspricht, die Anwendung moderner Verkehrsmittel, nämlich
umweltfreundlicher Verkehrsmittel, die Infragestellung allzu großer Kubaturen
bei den Einkaufszentren, vor allem bei jenen, die Individualverkehr geradezu
nach sich ziehen. Wir sind dort in einem Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs
und alle Dinge, die mit öffentlichem Verkehr zu tun haben und transportierbar
sind, sollten dort eher Platz greifen.
Und wir wissen auch, dass Nutzungen - wie es auch in
dem Antrag der Bezirksvertretung drinnen steht -, die zum Beispiel auch Wohnen
beinhalten, es schlicht und einfach weniger verkehrsanfällig machen, als wenn dort
besonders hohe Attraktivitäten mit Kinocenter oder Ähnlichem, entstehen würden.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 3.
Zusatzfrage, Herr Mag Neuhuber.
GR Mag Alexander Neuhuber (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!
Im Zusammenhang mit dem Komet-Projekt hat es eine
ganze Reihe von Visualisierungen gegeben, wenn Sie sich erinnern, eine
offizielle und halboffizielle in der Zeitung. Vielleicht können Sie diese
babylonische Bildverwirrung - das passt ja jetzt wieder zum Turm dazu - ein wenig
aufdröseln und uns erklären, ob diese Visualisierung, die es einmal in der
Zeitung gegeben hat und die wohl kaum im Einklang mit den verschiedenen
Sichtachsen und mit dem Weltkulturerbe Schönbrunn stehen könnte, ob diese den
Tatsachen entspricht, oder ob es sich hier um eine Zeitungsente gehandelt hat.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr
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