Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 102
Wahlberechtigten genommen oder von den abgegebenen
gültigen Stimmen? Von den abgegebenen gültigen Stimmen! Sehen Sie, von den
abgegebenen gültigen Stimmen! (GR Christian Oxonitsch: Aber bei
20 Prozent rückgesendeten! Ist das nicht bedenklich? Da wären die GRÜNEN
schon draußen!) Es sind nicht 20 Prozent, sondern 25 Prozent
abgegebene gültige Stimmen, also 867. Ein Leerkuvert, das heißt eine ungültige
Stimme. Der Rest hat vom Wahlrecht nicht Gebrauch gemacht. (GR Christian
Oxonitsch: Bei 25 Prozent möchte ich mir eure Meinung anhören! – GR Mag
Andreas Schieder: Aber war nicht ausgemacht, dass die Grenze hoch ist? Auch mit
euch?) Wie bei allen anderen Wahlen ist leider, muss man dazusagen, die
Gruppe der Nichtwähler mittlerweile die größte Gruppe. Auch bei dieser
Befragung. Bei der Wirtschaftskammerwahl wird man schauen, wie hoch die
Wahlbeteiligung ist. Schauen wir uns das an. Bei der letzten waren es
30 Prozent.
Lieber Herr Schieder, jetzt kommen wir gleich zu der
Milchmädchenrechnung. (GR Mag Andreas Schieder: Das ist für mich die ganze
Zeit eine Milchmädchenrechnung!)
Das heißt, es fehlen 5 Prozent an der
Rücklaufquote. Jetzt sage ich Ihnen: 5 Prozent der Ausgesendeten, von mir
aus, schenke ich Ihnen dazu bei den Garagengegnern. Dann sind es knapp 400, die
gegen die Garage gewesen sind, wenn man die 5 Prozent hochrechnet, und
noch immer 653 gegen die Garage. Also noch immer ein deutliches Votum. Na, ist
ja eine relativ einfache Rechnung. Es haben 25 Prozent zurückgeschickt. Es
fehlen 5 Prozent auf die besagten 30 Prozent, die Sie gerne hätten (GR
Mag Andreas Schieder: Oder auch die GRÜNEN im Bezirk!) oder die Frau
Bezirksvorsteherin, mit der ausgemacht wurde, 30 Prozent ist das Quorum.
Diese 5 Prozent, diese fehlenden 5 Prozent rechne ich jetzt summa
summarum zu den Garagebefürwortern, und zu den Garagengegnern nehme ich gar
keine dazu. (GR Harry Kopietz: Das ist eine Milchmädchenrechnung!) Ich
bleibe bei den 653. Das ist nach wie vor ein deutliches Quorum, Kollege Kopietz,
gegen diese Garage. (GR Harry Kopietz: Wenn Sie zu den 20 Prozent
Garagenbefürwortern 5 Prozent dazunehmen, nehmen wir 60 Prozent zu
40 Prozent! Was soll denn das beweisen?)
Kollege Kopietz, Sie wissen ganz genau, so gut wie
ich, wie Umfragen funktionieren, wie Rohdaten funktionieren, indem man dann
hochrechnet. Wir können auch die fehlenden 75 Prozent auf Grund dieses
Quorums, das uns bereits vorliegt, hochrechnen. Da wird sich nichts ändern,
weil dann kommt 68 zu 32 heraus. Also es ist egal.
Mir geht es nur darum: Nehmt die Zahlen zur Kenntnis
oder nicht, sagt den 653: „Haut euch über die Häuser, es ist eh wurscht, wenn
ihr dagegen seid, wir bauen sowieso." Ist auch eine Argumentationslinie.
Wird uns freuen. Ich nehme es zur Kenntnis.
Wichtig wäre aber endlich einmal für die
Sozialdemokratie, zur Kenntnis zu nehmen, dass Demokratie dort anfängt, wo es
die Leute besonders berührt, nämlich in ihrem Grätzel, in ihrem Umfeld, in
ihrem Wohngebiet und wo die Leute natürlich sehr sensibel reagieren. Und ich
verstehe es einfach nicht, warum. Jetzt hat die Bezirksvorsteherin eh schon
vorgezeigt, wie es funktionieren kann. Warum scheut ihr euch so, derart die
Leute zu fragen? Warum fürchtet ihr euch vor der Meinung der Leute in dem
Grätzel, davor, die Leute zu fragen, ob sie bei den ach so fürchterlichen
Verkehrsverhältnissen, wie auch immer, egal, bei welchem Park, bei welchem
Platz, welches Loch ihr irgendwo graben wollt, ob sie unterm Strich mit diesen
Maßnahmen, mit dieser Garage, mit dieser Veränderung in ihrem Wohnumfeld, mit
der Zerstörung oder mit der teilweisen Zerstörung des Parks, mit dem
Wiederherrichten, wenn dann die Staberl dort oben stehen, die nicht wachsen,
weil einfach die ökologischen Gegebenheiten dafür nicht vorgesehen sind, mit
dem leben wollen. Und wenn eine Mehrheit, die auch eine SPÖ zur Kenntnis nehmen
sollte, nicht muss, aber sollte, dann sagt: „Nein, wir wollen das nicht, wir
wollen eigentlich unsere Lebensqualität nicht beeinträchtigt haben, wir wollen
mit unseren Kindern weiter in den Park gehen, wir wollen weiterhin den Park so
haben, wie er ist, wir wollen nicht irgendwelche Begrünung aus zweiter, wenn
nicht schon aus dritter Hand haben, wo das dann nicht funktioniert." Und
es gibt leider genug nichtfunktionierende Beispiele. (GR Mag Andreas
Schieder: Was ist aus erster Hand?) Habe ich gesagt aus dritter Hand? Nein,
zumindest aus zweiter.
Und wenn die Leute sagen, sie wollen das nicht, dann
wäre auch eine Sozialdemokratie gut beraten, auch wenn alle Umfragen und alles
in die Richtung deuten, dass sie wieder mit einer absoluten Mehrheit
ausgestattet wird, einmal ein bissel sensibler zu reagieren, mit den Leuten zu
reden, hinzugehen, zu horchen. Das ist der Vorschlag. Fürchtet euch nicht vor
den Leuten, sie tun euch nichts Böses, sondern sie tun nur ihre Meinung kund.
Das ist der gute Rat, den ich euch mitgeben kann. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Jetzt ist wirklich niemand mehr gemeldet. Ich ersuche
den Berichterstatter um sein Schlusswort.
Berichterstatter GR Univ Prof Dr Ernst Pfleger:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich darf zunächst einmal
feststellen, dass der Flächenwidmungsplan oder besser gesagt Ziele dieser
Flächenwidmung natürlich weit über das Problem Garage hinausgehen. Es scheint
so in der Debatte, als würde es nur um die Garage gehen. In Wahrheit geht es um
viel mehr. Es geht ja um die Vorsorge für Flächen für den erforderlichen
Wohnraum genauso wie um die Vorsorge für die Flächenbearbeitung der Produktionsstätten.
Es geht darum, diese Vielfalt und Ausgewogenheit, die hier gegeben ist, weiter
zu sichern. Es geht darum, dass vor allem die Grünflächen und die Erhaltung
dieser Grünflächen widmungsgemäß gesichert sind, insbesondere auch um die
Begrünung der Innenhöfe. Und es geht auch natürlich um zeitgemäße
Verkehrsflächen, und da gehört auch die Frage der Garage dazu. Jetzt rede ich
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