Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 102
nicht blockiert haben, wie das die Manier der SPÖ
ist. (GR Johann Driemer: Umverteilungen
zugunsten der Reichen, das macht Ihr!) Wir haben ein Recht auf
Leidensdruck, nicht Sie. Und nachdem ich... (GR Dipl Ing Martin Margulies:
Das glaube ich!) Jetzt, Herr Margulies, Ihre These haben Sie ja heute
eindrucksvoll widerlegt, dass jemand, der leise redet noch weniger zu reden hat
als einer, der laut redet, also seien Sie bitte ruhig.
Ich habe noch ein bisschen Zeit. Deswegen kann ich
auch noch kurz auf das eingehen, was sonst noch im Titel steht. “Wirtschaft braucht
Zukunft, wirtschaftspolitische Konzepte sind notwendig.“ Da habe ich mir
gedacht, ich schaue einmal auf die Homepage des nunmehr Sozialdemokratischen
Wirtschaftsverbandes Wien. Sie kennen das vielleicht - weiß ich nicht - diese
ganzen Dinge, die man hier ankreuzen kann. Ich habe mir nur ein paar
herausgenommen, was nicht heißt, dass die anderen aktueller sind, aber schauen
wir einmal unter Klein- und Mittelbetriebe. Letzter Eintrag: März 2004.
Schauen wir unter KMU, das ist nämlich dort etwas anderes, die Klein- und
Mittelständischen, letzter Eintrag: 2003. Schauen wir unter
Ladenöffnungszeit, letzter Eintrag: 2003. Schauen wir unter Nahversorgung,
letzter Eintrag 2002. Schauen wir unter sozialdemokratisches Programm zur
Konjunkturbelebung – letzter Eintrag 2003. Schauen wir unter Entwurf
Wirtschaftsprogramm der SPÖ, (GR
Friedrich Strobl: Sie müssen genauer recherchieren!) da haben wir bitte –
es muss ja bitte wieder aufwärts gehen – seit 17. September diskutieren
Sie mit uns den Entwurf.
Meine Damen und Herren, Sie wollen eine gestaltende
Kraft sein? Sie können nicht einmal Ihre eigene Homepage gestalten! (Beifall
und Heiterkeit bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Frau GRin Petrides, bitte! Die letzte Wortmeldung zur Aktuellen Stunde.
GRin Hedwig Petrides (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Die Frau GRin Vassilakou hat darauf aufmerksam
gemacht - völlig richtig wie ich meine -, dass kurz vor den
Wirtschaftskammerwahlen die Klein- und Mittelbetriebe von allen Fraktionen
entdeckt werden. (StRin Dipl Ing Dr
Herlinde Rothauer: Das gilt auch für Sie!) Der Unterschied ist nur, dass
vor allem die ÖVP, der ÖVP Wirtschaftsbund, die Liebe immer nur ein paar Wochen
vor der Wahl kundtut, um schon kurz nach der Wahl wieder mit Großkonzernen und
Großunternehmen Hochzeit zu feiern. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich sage Ihnen ein Beispiel dazu: In den vergangenen
fünf Jahren hat der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband mehrmals Anträge
gestellt, um die Situation für UnternehmerInnen zu verbessern. Und der
ÖVP-Wirtschaftsbund, gemeinsam mit den Freiheitlichen Wirtschaftsvertretern,
hat diese Anträge immer abgelehnt. (GR Harry Kopietz: Hört, hört!)
Jetzt kurz vor der Wahl plakatieren Sie genau diese
Vorschläge, denen Sie schon viele Male hätten zustimmen können. Hier geht es um
konkrete Problemlösungen für UnternehmerInnen, die durch viele zusätzliche
Belastungen immer noch benachteiligt sind. Ich möchte ein paar Beispiele
bringen, vielleicht als erstes die Frauen. Frauen sind insofern benachteiligt,
sofern sie Kinder zu betreuen haben, vielleicht kranke Familienmitglieder zu
betreuen haben, denn dann müssen sie sich oft leider entscheiden. Gehe ich ins Geschäft,
bleibe ich zu Hause und betreue die Familie. Es sind Unternehmerinnen, die
vielleicht allein im Geschäft stehen, die vielleicht nur ein oder zwei
Beschäftigte haben. Im Krankheitsfall sind sie immer gefordert.
Eine Steuerreform, wo nach dem In-Kraft-Treten dieser
Steuerreform bei einem großen internationalen Konzern ein Mitarbeiter mehr
Steuern bezahlt als der gesamte Konzern, meine sehr verehrten Damen und Herren,
das kann nicht richtig sein.
Die sozialdemokratische Wirtschaftspolitik bedeutet,
dass der Mensch und nicht ausschließlich das Kapital im Mittelpunkt steht.
Danke! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
somit ist die Aktuelle Stunde beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen viermal Grün, sechsmal ÖVP, achtmal Freiheitliche
eingelangt sind. Vor Sitzungsbeginn sind vom Klub der ÖVP fünf, vom Klub der
Freiheitlichen eine, vom Klub der Sozialdemokraten keine Anträge eingelangt.
Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen
erfolgen wie beantragt.
Von Frau GRin
Susanne Jerusalem wurde ein Antrag betreffend Wiener Armutsbericht eingebracht.
Das Verlangen um dringliche Behandlung dieses Antrages wurde von der
notwendigen Anzahl von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5
der Geschäftsordnung wird die Besprechung des Dringlichen Antrags vor Schluss
der öffentlichen Sitzung erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet,
wird die Gemeinderatssitzung zur tagesordnungsmäßigen Behandlung des
Dringlichen Antrags unterbrochen.
Frau Renate Winkelbauer
hat mit Wirkung vom 24. Februar 2005 auf ihr Mandat im Gemeinderat der
Stadt Wien verzichtet. Der Herr Bürgermeister hat gemäß § 92 Abs 2
der Wiener Gemeindewahlordnung auf das dadurch freigewordene Mandat das in
Betracht kommende Ersatzmitglied im Wahlvorschlag der Sozialdemokratischen
Partei des Wiener Landtags und Gemeinderates, Herrn Karl Dampier, in den
Gemeinderat berufen.
Gemäß § 19 der Wiener
Stadtverfassung ist das Gemeinderatsmitglied anzugeloben.
Ich ersuche nun Herrn GR
Wagner, die Gelöbnisformel zu verlesen und das neue Gemeinderatsmitglied auf
meinen Aufruf hin, das Gelöbnis mit den Worten "Ich gelobe!" zu
leisten. Bitte um Verlesung!
Schriftführer
GR Kurt Wagner: Ich gelobe
der Republik Österreich und der Stadt Wien unverbrüchliche
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular