Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 117 von 119
die Stadt der kurzen Wege, und das betrifft auch die Landwirtschaft. Es handelt sich hier um eine Zone von 35 ha, die durch keinen Weg, durch keine Durchfahrtsstraße erschlossen ist, und wir wollen hier ganz einfach den Gärtnern erleichtern, zu ihren Feldern zu kommen. Das ist sicher auch im Sinne einer Feinstaubmaßnahme, das ist auch im Sinn der Erreichbarkeit der Felder durch die Simmeringer Gärtner.
Ich ersuche um die Zustimmung. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
geschlossen. Der Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet. Wir
kommen daher sofort zur Abstimmung. Wer für den Antrag ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Der Antrag ist mehrstimmig gegen die Stimmen von
ÖVP und FPÖ angenommen.
Wir kommen nunmehr zur
Postnummer 132. Es geht um das Plandokument 7600 im 19. Bezirk, KatG
Grinzing, Heiligenstadt, Unterdöbling und Untersievering.
Wortmeldungen liegen mir
nicht vor. Ich kann daher sofort zur Abstimmung kommen. Wer für diese
Postnummer ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Dieser Antrag ist
mehrstimmig gegen die Stimmen der GRÜNEN angenommen.
Ich schlage nun vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 133 und 134 der Tagesordnung – sie
betreffen die Plandokumente 7560 und 7033E im 19. Bezirk, KatG
Brigittenau, Heiligenstadt, Nußdorf und Kahlenbergerdorf, zusammenzuziehen, die
Abstimmung jedoch getrennt durchzuführen. Erhebt dagegen jemand einen Einwand?
– Das ist nicht der Fall.
Ich bitte nun den Berichterstatter, Herrn GR Mag
Schieder, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die
Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl Ing Gretner. Bitte
schön.
GRin Dipl Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich hätte mich nicht mehr zu Wort gemeldet, wäre das
nicht eine Geschichte, an der man innerhalb von fünf Minuten erklären kann, wie
die Stadtplanung in Wien funktioniert, nämlich ein kleines Sittenbild zu
zeichnen nur an Hand dessen, dass man Zitate vorliest, einerseits aus dem
Bericht der MA 21, die erklärt, dass ein Bedarf besteht für eine Straße,
für eine öffentliche Fläche, die vor allem dafür vorgesehen wäre, um den Bus zu
beschleunigen, also den öffentlichen Verkehr zu beschleunigen.
In dem Bericht steht beispielsweise: Die Kreuzung
Gunoldstraße/Muthgasse befindet sich jetzt schon an der Grenze der
Leistungsfähigkeit. Weiter hinten findet man: Zur Bewältigung des zukünftigen
Verkehrsaufkommens sind Maßnahmen im Straßennetz vonnöten. Um diese spezielle
Straße zu begründen, findet man dann ganz klar und deutlich formuliert die
Notwendigkeit für dieses Straßenstück, und zwar heißt es da: Zur Ermöglichung
einer vom motorisierten Individualverkehr weitgehend getrennten Bus-
beziehungsweise Straßenbahntrasse zwischen Friedrich-Engels-Platz und
Heiligenstadt soll weiters im Bereich Nußdorfer Lände eine neue öffentliche
Verkehrsfläche vorgesehen werden. Das hat so alle Schritte des
Flächenwidmungsverfahren durchlaufen.
Was passiert aber in der Wiener Stadtplanung? Es
flattert plötzlich ein Abänderungsantrag des Herrn Valentin auf den Tisch, und
da findet man dann folgendes Zitat: Da jedoch der Trassenverlauf in Fortsetzung
der Brücke teilweise beträchtliche Härten für die betroffenen Grundeigentümer
mit sich bringt und eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer als
ausreichend erachtet wird, soll auf die Festsetzung der betreffenden
öffentlichen Verkehrsflächen verzichtet werden.
Ich bin jetzt sehr neugierig, wie der Herr Valentin
uns begründen kann, dass es dazu kommt. Man könnte nämlich vermuten, es hätte
Gespräche gegeben, beispielsweise auf höchster Ebene, wie auch schon in anderen
Geschäftsgruppen angedeutet. Wenn man gewisse Drähte hat, tut man sich ein bisschen
leichter.
Nur, in der Geschäftsgruppe Planung heißt es dann:
Eine so genannte Anlasswidmung. Ich weiß nicht, ob es in den anderen
Geschäftsgruppen auch solche schönen Titel gibt für diese Art, die Politik zu
beeinflussen. Ich bin schon sehr neugierig auf die Erklärung des Herrn Valentin
über die beträchtlichen Härten für die betroffenen Grundstückseigentümer, die
anscheinend über dem öffentlichen Interesse stehen. – Danke. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau
Mag Feldmann. Bitte.
GRin Mag Barbara Feldmann (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich bringe einen Beschluss- und Resolutionsantrag
ein, gemeinsam mit meinem Kollegen Dr Fritz Aichinger, und zwar betreffend
Errichtung und Betrieb eines Biotechnologie-Clusters im Bereich Wien 19,
Muthgasse.
Biotechnologie ist die Zukunftstechnologie
schlechthin und hat auch bereits zu verschiedenen Ansiedlungen von Betrieben
geführt. Diese und weitere Betriebsansiedlungen sind für den Arbeitsmarkt Wien
von großer Bedeutung. Das Gelände auf dem ehemaligen Frachtenbahnhof
Heiligenstadt ist in städteplanerischer Hinsicht ideal dafür geeignet. Es
bedarf allerdings noch einiger infrastruktureller und organisatorischer
Vorbereitungen, wie zum Beispiel Verkehrsanbindung, Kanal, Fernwärme,
Errichtung einer Entwicklungs- und Betreibergesellschaft. Dafür soll eine
Studie erstellt werden. Sie bezieht sich auf Ziele, Kosten, Strukturen und
Termine.
Die gefertigten Gemeinderäte stellen daher folgenden
Beschlussantrag:
„Der Herr amtsführende Stadtrat
der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke wird
ersucht, den Magistrat der Stadt Wien mit der ehestmöglichen Erstellung einer
Studie im Sinne des im
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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