Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 118 von 119
Antragstext skizzierten Umfanges zu beauftragen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses
Antrages an den Gemeinderatsausschuss der Geschäftsgruppe für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke verlangt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So.
Nun jener, auf den schon alle gewartet haben. Lieber Erich Valentin.
GR Erich VALENTIN (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Vorsitzender! Herr
Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Manchmal ist die Erwartungshaltung eine übersteigerte
und manchmal ist die Erklärung eine wesentlich einfachere. In dem Punkt ist es
übersteigert.
Ganz einfach: Warum kommt es zu diesem
Abänderungsantrag, und warum gibt es die Debatte, die es sowohl im 20. als auch
im 19. Bezirk gegeben hat über die Lage dieser Brückensituation?
Zum einen: Ihre Analyse stimmt zu 100 Prozent.
Es gibt dort zwei städtische Autobuslinien. Es gibt dort die Situation, dass
die Heiligenstädter Brücke jeden Tag in der Rush-hour verstopft ist. Aber nicht
nur die Heiligenstädter Brücke, sondern auch die Straßen davor oder danach, wo
diese beiden Buslinien fahren. Daraus ergibt sich, messerscharf geschlossen,
die Notwendigkeit, dass wir dort mittelfristig etwas für den öffentlichen
Verkehr tun müssen. Nicht nur die Fußgängerrelation dort zu verbessern. Die ist
in Wirklichkeit das geringere Problem. Das größte Problem – da haben Sie auch
messerscharf Recht – sind die beiden Autobuslinien, die in Wirklichkeit im
Individualverkehr stecken bleiben. Soweit, so gut.
Und jetzt zeigt sich, wie man mit derselben Analyse
zu anderen Strategien kommen kann. Die eben in der Flächenwidmung fixierte
Trasse, die im Übrigen eine alte Trasse ist und nichts Neues ist, ist so
situiert, dass sie nicht nur in dem Fall einen Wirtschaftsbetrieb massiv
einschränken würde auf der Seite des 19. Bezirks, sie würde auch im
20. Bezirk an die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel messerscharf
vorbeifahren. Einfach gesagt: Wenn wir dort stromaufwärts zur Heiligenstädter Brücke
eine Brücke bauen würden, würden wir einige wichtige Haltestellen nicht
bedienen können. Und dass jetzt sozusagen dieser Fußweg oder diese Widmung
sowohl im 20. als auch im 19. Bezirk weiterhin im Flächenwidmungsplan
verbleibt, ist – lassen Sie es mich so formulieren – eine intellektuelle
Erinnerungspost in Wirklichkeit und nichts anderes. Es wird uns nichts anderes
übrig bleiben, so meine ich, als sich in einer Studie, einer Machbarkeitsstudie
zu überlegen, wo eine Querung dort sinnvoll ist mittelfristig. Der Vorschlag
der Präsidentin Jank von der Wirtschaftskammer Wien, die gesagt hat,
verbreitert einfach die Heiligenstädter Brücke, ist nicht sinnvoll, weil das
Problem nicht allein die Heiligenstädter Brücke, sondern auch die beiden
Verkehrswege danach sind, also sowohl im 20. als auch im 19. Bezirk.
Deshalb und nur deshalb bringe ich diesen
Abänderungsantrag ein, weil wir von Haus aus wissen, dass dort, wo diese
Querung hätte stattfinden sollen, es nie gebaut hätte werden können, weil es in
Wirklichkeit den Intentionen des öffentlichen Verkehrs widerspricht. Ich bringe
den von der Kollegin Feldmann und von mir unterstützten und beantragten
Abänderungsantrag ein, wo der Profilquerschnitt dieser Querung und diese
Verkehrsfläche halbiert wird, dieser Wirtschaftsbetrieb dort nicht
eingeschränkt wird und in Wirklichkeit der Tatbestand, den wir eigentlich
erreichen wollten, eine intellektuelle Erinnerungspost, dass wir da etwas tun
müssen, weiterhin erhalten bleibt.
Deshalb bringe ich das ein und sage, dass in Wirklichkeit
da nichts gemauschelt worden ist, weil es auch keinen Sinn gemacht hätte, weil
die Intention in Wirklichkeit eine ganz, ganz andere war. Der genügen wir jetzt
mit dieser Änderung im Flächenwidmungsplan und haben gleichzeitig die Sorgen
eines Wirtschaftsbetriebes im 19. Bezirk beseitigt, dass wir seine
Tätigkeit einschränken wollen.
Ich ersuche Sie um Annahme des Geschäftsstückes und
um Unterstützung der beiden gestellten Anträge. – Danke schön. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Herr Dr Madejski.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Nur kurz zur Art und Weise, wie man hier Anträge
einbringt. Es gehört zur guten Gepflogenheit, und das hat sich bisher immer
bewährt, dass man Anträge, die man einbringt, den anderen Fraktionen zur
Verfügung stellt. Das funktioniert bei der SPÖ, das funktioniert bei den
GRÜNEN, wir geben es auch her, ob man jetzt einverstanden ist oder nicht, ist
egal.
Es ist zum zweiten Mal heute passiert, dass die ÖVP
uns die Anträge nicht gibt. Der erste war vom Kollegen Gerstl und der zweite
ist jetzt.
Wir werden zustimmen, weil es sinnvoll ist, nur, ich
wollte schon einmal anmerken: Es gehört zur Kultur in diesem Haus, dass man die
Anträge den anderen Fraktionen zur Verfügung stellt. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Über das gegenseitige Transportieren von
Anträgen würde ich bitten, das bei den Klubsekretären zu erledigen.
Wir kommen nun zur Abstimmung, nachdem der Herr
Berichterstatter auf sein Schlusswort verzichtet hat.
Ich lasse jetzt als Erstes abstimmen den
eingebrachten Abänderungsantrag von GR Valentin und Frau Mag Feldmann
betreffend Plandokument 7560. Wer diesem Abänderungsantrag zustimmt, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die GRÜNEN, so
angenommen. Somit ist die Post 133, einmal das Aktenstück, erledigt.
Wir kommen zur Abstimmung über den Rest der
Post 133. Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. –
Das ist ebenfalls mehrstimmig, ohne die GRÜNEN, so geschehen.
Es kommt nun die Abstimmung des
Beschluss- und Resolutionsantrags zu Post 133. Er betrifft die Errichtung
und den Betrieb eines Biotechnologie-Clusters im Bereich Wien 19, Muthgasse,
eingebracht von der Frau
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