Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 116 von 119
jetzt in den Reihen der ÖVP sitzt, aber damals noch
auf einer anderen Seite gesessen ist (GR Günter Kenesei: Glauben Sie, dass
ich es damals anders gehört habe?), es auch weiß und der Kollege Hoch es
nicht wissen kann, weil er noch nicht so lange im Gemeinderat ist, möchte ich
schon eines ganz klar zur Widmung SwwL sagen. Diese Widmung SwwL wurde 1997
hier eingebracht. Der damalige Stadtrat, das ist ja allgemein bekannt, war der
Dr Görg, der es für sinnvoll empfunden hat, dass man diese Widmung SwwL
einbringt.
Ich finde es auch sinnvoll, dass es die Widmung SwwL
gibt, weil sie einerseits Schutz der Landschaft für die Erholungssuchenden ist
und zum anderen auch die Bewirtschaftung der Landwirtschaft sichert. Also aus
diesem Grund haben wir damals, ich kann mich noch sehr gut erinnern, diese
Widmung SwwL eingeführt.
Und das letzte Argument, dass ein Marktwert
verringert wird, geht ebenfalls ziemlich ins Leere, weil ja im Grundsatz keine
Nutzungsänderung stattfinden soll. Landwirtschaft ist weiter dort erlaubt.
Keine Frage. Auch die Errichtung von Werkzeughütten und Bienenhütten. Ich glaube
ja nicht, dass einer hier im Haus die L-Widmung als Bauhoffnungslandwidmung
sieht. Das kann ich mir nicht vorstellen. Das nehme ich nicht an, weil das
ginge ja in Richtung dessen, was der Kollege Kenesei immer so von Spekulationen
und Widmungsgewinnen gesagt hat.
Daher möchte ich abschließend sagen: Dafür steht
natürlich die Stadt nicht zur Verfügung, und ich ersuche, dieser Post 106
zuzustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Wir kommen nun zur Abstimmung. Wer für diesen Antrag
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Dieser Antrag ist mehrstimmig
mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN angenommen.
Wir kommen nunmehr zur Postnummer 130. Sie
betrifft das Plandokument Nr 7695 im 18. Bezirk, KatG Pötzleinsdorf.
Wortmeldungen sind bei mir nicht eingelangt. Ich kann daher direkt zur
Abstimmung kommen. Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. – Dieser Antrag ist mehrstimmig angenommen, gegen die Stimmen der
FPÖ.
Es gelangt nunmehr Postnummer 131 zur
Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7694 im 11. Bezirk, KatG
Simmering und KatG Kaiserebersdorf.
Ich bitte den Herrn Berichterstatter, Herrn GR
Mag Schieder, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr
GR Hoch. Ich erteile es ihm.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Das nächste Kapitel in der Widmungspolitik der SPÖ.
Beim Plandokument 7694 beschäftigen wir uns eigentlich mit einem internen
Konflikt, und zwar zwischen der SPÖ-Simmering und der Stadt-SPÖ, also der
Landes-SPÖ.
In der Wildpretstraße/Bleibtreustraße befindet sich
eine aufgelassene Gärtnerei mit einer L-Widmung. Mit Brachialgewalt versucht
der Stadtrat gemeinsam mit seinen Beamten eine Widmung für die gemischte Bauweise
durchzuführen, und das in einem Gebiet mit funktionierenden Gärtnereibetrieben.
Das Ansinnen wurde in der Simmeringer
Bezirksvertretung mit den Stimmen der SPÖ abgelehnt, mittels
Beharrungsbeschlusses aber durchgedrückt und heute, ich glaube um 15 Uhr,
in der Bezirksvertretung angenommen. In Wirklichkeit ist das ein Anknabbern
eines L-Kerngebietes in Simmering. Das sieht übrigens die SPÖ-Simmering
genauso.
Das zweite Problem bei diesem Plandokument betrifft
die Straßentrasse in der Oriongasse, die man nicht benötigt. Die
Landwirtschaftskammer hat überfraktionell, das heißt ÖVP und SPÖ gemeinsam,
bereits zum Ausdruck gebracht, dass diese nicht benötigt wird. Dieselbe Meinung
vertritt der agrarische Stadtentwicklungsplan. Diese Trasse wird nicht gebraucht.
Allein die SPÖ braucht diese Trasse.
Grundsätzlich muss man sagen, dass man Bauern und
Gärtnern in Wien faire Rahmenbedingungen geben muss, damit sie der wichtigen
Aufgabe der Landschaftspflege nachkommen können. Völlig falsch ist aus unserer
Sicht, den Bauern und Gärtnern in Wien durch unsinnige Flächenwidmungen das
Leben zu erschweren.
Wir werden dem Plandokument 7694 nicht zustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr Troch. Bitte
schön.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und
Gemeinderats): Sehr geehrte
Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Ich sage es eigentlich nicht gern, aber ich glaube,
der Herr Hoch verwechselt da Gustav mit Gasthof in dieser Geschichte.
Es stimmt, dass es hier um eine Umwidmung im Rahmen
einer sehr großen Zone geht. Aber es handelt sich hier um kein Kerngebiet der
Agrarstruktur. Das ist der letzte Zipfel vom letzten Zipfel. Und es handelt
sich um eine sehr, sehr kleine Fläche. Es handelt sich aber um ein Gebiet, wo
mit Hilfe der Schaffung des Betriebsbaugebietes mit dieser Widmung
80 Arbeitsplätze von Niederösterreich nach Wien wandern. Sie kennen
wahrscheinlich viele Betriebe, die von Wien auch schon weggewandert sind. Aber
wenige von Ihnen kennen eigentlich Betriebe, die nach Wien zuwandern wollen.
Und hier würden 80 Arbeitsplätze, die in Langenzersdorf angesiedelt sind,
nach Wien wandern. Ich glaube, das kann man einfach nur unterstützen. In diesem
Sinn sozusagen haben wir uns entschlossen, nach ausführlichen Gesprächen
zwischen Anrainern, der Landwirtschaftskammer, dem Stadtratsbüro, das stimmt,
auch des Bezirksvorstehers, der Bezirksvertretung Simmering und den örtlichen
Betrieben, diesen Weg der Schaffung von Arbeitsplätzen zu gehen am Rande der
Agrarstruktur der Simmeringer Haide.
Ein kurzes Wort auch zum Verbindungsweg. Wien ist
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