Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 119
In formeller Hinsicht beantrage ich die Zuweisung des Antrags
an den Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft.“
Sehr geehrte Damen und Herren! Wir glauben, ein
Medienvielfaltsfonds mit einem entsprechenden Budgetansatz, der tatsächlich
kulturelle Vielfalt in der Berichterstattung widerspiegeln würde, wäre ein
großer Gewinn, namentlich ein wesentlich größerer Gewinn als bunte
Ankündigungspostillen wie “k2“, und wir würden uns sehr freuen, wenn die
Sozialdemokratie diesem Antrag stattgibt. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dr Michael LUDWIG: Die im vorliegenden Akt beschriebenen Aktivitäten der
kulturellen Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Niederösterreich und
Wien, die vor allem in der Kulturzeitung “k2“ dokumentiert sind, sind, glaube
ich, ein hervorragendes Beispiel dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen diesen
Bundesländern auch über die Landesgrenzen hinaus sehr gut funktioniert. Und
wenn wir in diesem Haus schon öfters darüber diskutiert haben, wie sinnvoll und
notwendig es ist, im Bereich der Verkehrslösungen, der Infrastruktur und der
Wirtschaftsentwicklung in der Ostregion enger zu kooperieren, so gilt das
natürlich in mindestens demselben Ausmaß auch für den Bereich der kulturellen
Einrichtungen.
Ich denke, dass eine so bedeutende Kulturstadt wie
Wien ganz besonders durch eine gemeinsame Bewerbung von Aktivitäten in Wien und
Niederösterreich profitiert, weil es natürlich eine sehr starke Sogwirkung in
unsere Stadt gibt, wo eine sehr hohe Konzentration an kulturellen Aktivitäten
zu verzeichnen ist.
Deshalb meine ich, dass das in der Tat eine sehr gute
Initiative ist, die mittlerweile eine immer größere Personengruppe erfasst. Es
gibt bereits jetzt mehr als 80 000 Abonnentinnen und Abonnenten, die diese
Zeitschrift beziehen, und zwar nicht nur Einzelpersonen, sondern auch
Kulturinitiativen und Lokale, in welchen diese Zeitung aufgelegt wird.
Ich bin sicher, dass die Stadt Wien durch diese
Werbemaßnahmen im besonderen Ausmaß profitiert und ersuche um Zustimmung zum
vorliegenden Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Damit
kommen wir jetzt zur Abstimmung.
Wer für den Antrag des Herrn Berichterstatters ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen der
ÖVP und der SPÖ mehrstimmig angenommen.
Ich lasse nun über den Beschluss- und
Resolutionsantrag der GRÜNEN abstimmen.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das sind nur die Stimmen der GRÜNEN. Der Antrag
ist somit nicht angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 62 der Tagesordnung. Es
handelt sich um eine Subvention an das Demokratiezentrum Wien.
Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor. Wir kommen
daher sofort zur Abstimmung.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN
mehrstimmig angenommen.
Es gelangt die Postnummer 65 der Tagesordnung zur
Verhandlung.
Sie betrifft eine Subvention an die Technische
Universität Wien.
Ich bitte den Herrn Berichterstatter, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Michael LUDWIG: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich
eröffne die Debatte.
Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Smolik. Ich erteile es
ihr.
GRin Claudia Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Dieser Akt ist kein leichter Akt. Ich bin sehr dafür,
die Grundlagenforschung in Wien und in Österreich zu unterstützen, und ich bin
darüber entsetzt, wie die Bundesregierung mit der Grundlagenforschung und der
Förderung der Grundlagenforschung umgeht. Jetzt wird hier mit diesem Akt 1 Million EUR
für einen ausgezeichneten Wissenschafter beschlossen, der keineswegs der Mann
der Quantenoptik beziehungsweise der Atomoptik ist.
Aber warum gibt es jetzt plötzlich
1 Million EUR? Wenn man sich dann im Akt das Antragsschreiben des
Rektors der TU Prof Skalitzky durchliest, dann weiß man auch, warum es das
Geld gibt. Da steht nämlich – ich zitiere –: „Bezugnehmend auf
vorbereitende Gespräche zwischen der TU Wien und dem Bürgermeister der Stadt
Wien Dr Michael Häupl und auf die freundliche Inaussichtstellung einer
finanziellen Unterstützung im Ausmaß von 1 Million EUR für die
Errichtung und Ausstattung eines modernen Atomoptiklabors an der Fakultät der
Physik, wenden wir uns mit der Bitte um Genehmigung dieses Sponsorbetrags an
Sie, Herr Prof Ehalt, als für die Wissenschafts- und Forschungsförderung
der Stadt Wien Zuständigen."
Der Herr Bürgermeister verspricht also dem Rektor der
TU Wien 1 Million EUR für die Ausstattung des Atomlabors – noch
einmal, eine sinnvolle Einrichtung –, und er bekommt es einfach! Es ist
also eigentlich der beste Weg, zu Wissenschaftsförderungen in dieser Stadt zu
kommen – ich habe das in der Budgetdebatte schon angedeutet –, wenn
man sich mit dem Herrn Vizebürgermeister oder mit dem Herrn Bürgermeister gut
stellt! – Jetzt könnte ich ja noch freundlich argumentieren und sagen: Das
war damals das Gegengeschäft dafür, dass die TU Wien in Wien bleibt und nicht
nach Tulln geht. Sollte das so sein, dann sollte man das aber auch
hineinschreiben.
Da heißt es immer, dass es kein
Geld für Wissenschaftsförderung gibt und eh alles so schwierig ist und dann
auch noch weniger für die Wissenschaftsförderung
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