Gemeinderat,
4. Sitzung vom 14.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 119
überprüfen können, wenn Sie selbst dort gewohnt haben.
Mich würde interessieren, auf welchen Grundlagen
diese Entscheidungen getroffen werden. Denn es wäre auch bei anderen Linien interessant,
- bei der Linie 33 haben wir das auch diskutiert -, wann Linien anders
geführt, wann sie gesperrt und wann sie überhaupt eingestellt werden.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Gemeinderat!
Ich räume Ihnen gern ein, dass die Wiener Linien mich
bei diesen Konzepten nicht als Experten einbezogen haben. In der Regel werden
diese Entscheidungen, so wie es hier der Fall ist, voll abgestimmt mit dem
Bezirk vorgenommen. Ich gehe davon aus, dass die Bezirksvertretung der
Leopoldstadt, vertreten durch die Bezirksräte, von denen auch einige diesen
Teil der Leopoldstadt zu betreuen haben, sich unmittelbar ein Bild davon machen
können.
Entscheidend ist in allen Fällen natürlich die Frage
von zwei Seiten, wobei zu sagen ist, es geht einmal um die Frage der Kosten,
die eine Doppelführung mit sich bringt, und auf der anderen Seite ist es eine
Frage, wie man beispielsweise auch durch Buslinien, wie es jetzt auf der
Praterstraße zum Teil geschehen ist, eine Differenzierung vornehmen kann, ohne
dass man von vornherein sagt, jetzt wird dieser Bereich überhaupt nur mehr mit
der U-Bahn-Linie bedient. Also es gibt eine Reihe anderer Beispiele, die immer
wieder zeigen, dass es nicht automatisch schlechthin bedeutet, dass mit der
Einrichtung einer U-Bahn-Linie sofort jede andere Alternative unterbleibt.
Aber es gibt natürlich ein Prinzip, das, glaube ich,
respektiert werden muss: Ein direkter Parallelbetrieb lohnt sich nicht und ist
in aller Regel wirklich nicht notwendig.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die nächste Zusatzfrage, Herr GR Ekkamp, bitte.
GR Franz Ekkamp (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Herr Stadtrat!
Neben der Verlängerung der Linie U2 wird auch
die Linie U1 vom Donauzentrum nach Leopoldau verlängert. Es wird ab Mitte
nächsten Jahres den Fahrgästen diese Linie zur Verfügung stehen.
Daher stellt sich natürlich auch dort die Frage:
Welche Veränderungen im Sekundärnetz, sprich Linienführung bei Bussen oder
Straßenbahnen, sind im 21. und 22. Bezirk geplant?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Gemeinderat!
Im Gegensatz zur U2, wo es bereits ein mit dem Bezirk weitgehend
ausdiskutiertes und ausverhandeltes Konzept gibt, ist es bei den Konzepten des
U1-Ausbaus noch nicht so weit gediehen. Also ich kann mich hier nicht darauf
stützen, dass es hier eine absolute Übereinstimmung und akkordierte Vorschläge
mit dem Bezirk gibt. Das muss ich vorausschicken. Natürlich sind Konzepte von
der Geschäftsführung der Wiener Linien vorbereitet worden. Im Wesentlichen geht
es hier nicht nur um Straßenbahnlinien, sondern um eine Neustrukturierung des
Autobusverkehrs.
Ich erwähne nur beispielsweise, die Linie 26 sieht eine Linienführung
Aspern - Kagran - Floridsdorf - Strebersdorf vor. Der Autobusverkehr wird sein
weiterhin die Linie 23A, dann die Linie 24A ab Kagraner Platz statt
wie bisher ab U-Bahn-Station Kagran, also hier verschiebt sich der Anschluss
auf die neue U-Bahn-Station, Linie 31A und Linie 25A vom Rennbahnweg,
von der U-Bahn-Station Süßenbrunn. Also hier gibt es ein erstes Konzept, das
wahrscheinlich sogar leichter ist, weil es die Großflächigkeit des Bezirks und
damit auch der Einzugsbereiche leichter macht. Klar ist, hier wird bereits in
der Andockung an das U-Bahn-Netz eine Korrektur vorgenommen. Es wird nicht
alles mehr beim Kagraner Platz gebündelt.
Es gibt Diskussionen, und ich habe auch einige Briefe bekommen, wo sich
Personen darüber beschweren, dass diese Bündelung der verschiedenen andockenden
Linien bei der Station Kagran sozusagen eine Bündelung herstellt, die Probleme
für den Umsteigeverkehr mit sich bringt. Bei dieser Gelegenheit etwas
auseinander zu bringen, ist, glaube ich, eine vernünftige Idee. Auf diesen
Überlegungen beruht dieser Vorschlag, der dann mit dem Bezirk im Detail
diskutiert wird.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die 4. Zusatzfrage, Herr GR Mahdalik, bitte.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!
Zur vorigen Zusatzfrage möchte ich noch hinzufügen,
vielleicht kann man diese Probleme, die umsteigende Passagiere oder Fahrgäste
beim Zentrum Kagran im Moment haben, zwischenzeitlich beheben. Man hat in der
Zeitung schon darüber lesen können, dass ein besseres Passagierleitsystem,
seien es nur ein paar große Tafeln, die aufgestellt werden, die Leute dort
leiten könnte, wenn sie aus der U-Bahn aussteigen. Das würde wenig Geld kosten
und würde den Leuten schnell und sicher helfen.
Jetzt zur eigentlichen Zusatzfrage: Kollegin Puller
hat das Problem der Nahversorgung im 2. Bezirk schon angesprochen. Die
Linie 21 bedient unter anderem den Bereich Prater - Messe - Krieau -
Stadion. In diesem Bereich sind neben dem umstrittenen Shoppingcenter beim Ernst-Happel-Stadion
noch andere große Vorhaben, etwa das Projekt "Viertel 2", ein
Shopping-, Hotel- und Büroprojekt geplant. All diese Projekte werden die
bestehende Nahversorgung zweifelsohne unter Druck bringen.
Daher die Frage an Sie: Welche Maßnahmen werden Sie
setzen, um ein Überleben der bestehenden Nahversorgung in diesem Bereich zu
sichern?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Gemeinderat!
Das sprengt natürlich jetzt die
Frage der Straßenbahnlinien und des Parallelverkehrs, aber ich nehme gern die
Gelegenheit Ihrer Frage wahr, möchte aber
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular