Gemeinderat,
3. Sitzung vom 13.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 80
Stadtentwicklungsplan 05 und am Masterplan im Detail
nachvollziehen kann.
Der Stadtentwicklungsplan 05, den wir uns erst
kürzlich gegeben haben als Stadt Wien, definiert die Politikfelder für die
nächsten Jahre, definiert 13 Zielgebiete mit den Entwicklungsschwerpunkten
für diese Stadt. Dazu gehören das Wiental und der Gürtel als traditionelle
Stadtachsen, auch als Achsen zwischen Altem und Neuem. Sie gehen auch ein zum
Beispiel auf die Frage des Weltkulturerbes, den Schutz unseres baulichen Erbes,
allerdings auch in einer Definition des Schutzes vom baulichen Erbe, dass wir
sagen, wir wollen auch eine lebendige, moderne Stadt ermöglichen und wir wollen
auch in dieser Stadt ermöglichen, dass es eine eigenständige Architektur der
Gegenwart, der Zukunft des 21. Jahrhunderts gibt. Wir wollen das nicht nur
zulassen, sondern auch ganz bewusst fördern unter dem Leitbegriff, dass wir
hohe international beachtliche Qualität in dieser Stadt schaffen, und auch hier
wiederum unser integrativer Ansatz, hohe architektonische Qualität in allen
Bereichen von Betriebsanlagen, Bau in verschiedenster Weise, vom öffentlichen
Verkehrsanlagenbau bis hin zum sozialen, leistbaren Wohnbau.
Architektur ist für uns Sozialdemokraten eben auch
gebaute Kunst, und wir wollen ganz bewusst nicht nur die renommierten, existierenden,
alteingesessenen Architekturbüros beschäftigen, sondern auch der Jugend eine
Chance geben und junge Architekten fördern.
Es ist aber auch die Aufgabe des Architekturjahres
gewesen, nicht nur im Bereich der aktiven Politik, sondern auch im Bereich der
Vermittlung aktiv zu sein. So hat es gerade das Architekturjahr ja sehr stark
auch mit sich gebracht, dass es niederschwellige Vermittlungsansätze gegeben
hat in der Serie im Fernsehen, in "Wien heute", in verschiedensten
Tageszeitungen, durch Fahrten, durch verschiedenste Diskussions- und
Informationsveranstaltungen, mit niederschwelligem, aber auch hochkarätigem
Ansatz, mit Berichten. Und so glaube ich, dass das Architekturjahr auch in Form
der Architekturdeklaration ein sehr erfolgreiches war, und ich halte es für
sehr richtig, was auch vorgesehen ist im Regierungsprogramm, was der Herr
Stadtrat ja auch angekündigt hat, dass 2006 dieser Architekturschwerpunkt
fortgesetzt wird. (Beifall bei der SPÖ.)
Ein weiterer Bereich dieser Schwerpunkte, wo ich
nicht auf alle näher darauf eingehen werde, einen Teil wird auch die Kollegin
noch übernehmen, ist der Donaukanal, jener Bereich, jene Wasserkante zwischen
der Altstadt und dem 2. und dem 20. Bezirk und Teilen auch des 3., des
19., des 18. und des 9. Bezirkes vor allem, ihn als pulsierende Ader des
urbanen Lebens zu etablieren. Und hier gibt es ja einige Projekte, die sogar
schon ansehnlich und in Fertigstellung sind, wie das Zaha-Hadid-Projekt, wie
die Summerstage, aber auch neue Projekte, wie zum Beispiel die erste
U-Bahn-Station, die unterhalb eines fließenden Gewässers angesiedelt ist, der
Flex Pavillon, die Kaffeerösterei in dem historischen Gebäude, ein
Wellness-Schiff soll kommen, die ADRIAWIEN gibt es ja schon, mit dem MS
Supermirror soll auch ein eigener Kulturschwerpunkt, ein Kulturschiff etabliert
werden, die "Strandbar Herrmann" zählt dazu und auch das Badeschiff.
Der Donaukanal soll aber auch eine Aufwertung erfahren, indem die Blue Danube
DDSG in Zukunft vom Donaukanal eine Schiffsverbindung, ähnlich einer
bestehenden Busverbindung, nach Bratislava beziehungsweise von Bratislava nach
Wien errichtet.
Weitere Gebiete sind zum Beispiel die klassischen
Entwicklungsgebiete Floridsdorf und Donaustadt, die U1-Verlängerung, die
U2-Verlängerung, das Flugfeld Aspern, die Siemens-City, die Praterachse, die
Waterfront, der Erdberger Mais oder aber auch zum Beispiel der Bahnhof
Wien-Europa Mitte, der beides ist, nämlich sowohl ein wichtiger Impuls für die
Stadtentwicklung, gerade im Bereich 10. Bezirk, als auch für den 3. und
4. Bezirk, der die Chance für die Stadtentwicklung bietet, aber natürlich
auch für die Verkehrsachsen und die Verkehrswege in dieser Stadt sehr wichtig
ist. Das haben wir ja auch schon sehr oft hier diskutiert, und wir sind sehr
froh, dass jetzt damit begonnen wird.
Ich möchte aber in dem Zusammenhang schon auch daran
erinnern, dass uns als Vertreter dieser Stadt daran gelegen ist, dass viele
andere Bahnhofbereiche und Bahnhofsanierungen zügig vorangehen. Der Praterstern
ist zum Glück schon in Arbeit, und es gibt auch schon einen sehr merkbaren
Fortschritt dort. Aber ich möchte schon auch erwähnen: Wenn der Bund, wie der
Kollege Gerstl das sieht, sein glorreiches Füllhorn permanent, vor allem im
Schienenbereich, über die Stadt ausschüttet, sollte er endlich einmal aufwachen
und den Bahnhof Hütteldorf bearbeiten, weil der verkommt inzwischen ja schon in
eine desolate, unanständige, manchmal schon grausliche Situation. Der Bahnhof
Penzing gehört hier ebenso dazu, und auch beim Westbahnhof erhoffe ich mir,
dass sehr bald der Eigentümer, nämlich die Österreichischen Bundesbahnen, und
deren Eigentümer, nämlich die Republik Österreich und der Bund, hier endlich
einmal aktiv werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich habe hier mit herausgenommen das
Regierungsprogramm der Regierung und habe gedacht, vielleicht habe ich mich
geirrt, aber ich habe gesehen, was Sie hier mitgehabt haben als einseitige
Erklärung zum Thema Verkehr. Das dürfte eine Rathauskorrespondenz-Meldung
gewesen sein. Ich zähle hier ganze fünf Seiten zum Thema "Ein
intelligentes Verkehrsangebot", was die Überschrift dieses
Verkehrskapitels der Regierungserklärung betrifft, und auch daran sieht man
schon: Eins zu fünf ist das Verhältnis in der Verkehrspolitik anscheinend zwischen
dem, was Sie sehen, und dem, was wir glücklicherweise umsetzen. (Beifall bei
der SPÖ.)
Eins zu fünf ist aber auch das Verhältnis des
Stimmanteiles. Die beiden Parteien der Bundesregierung haben ja bei den letzten
Wiener Wahlen nicht einmal 20 Prozent der Wiener Wähler auf sich
vereinigen können. Das heißt, nur jeder fünfte Wiener Wähler findet, dass die
Bundesregierung hier so Gutes für Wien tut. 80 Prozent der Wiener Wähler
sehen das anders.
Der Masterplan Verkehr ist ein Schwerpunkt, nämlich
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