Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 105
dass
ökologisches Engagement und finanzieller Erfolg zusammenpassen und noch dazu
ziemlich gut zusammenpassen. Beim ÖkoBusinessPlan sind 460 Betriebe
beteiligt und die konnten bislang ihre Kosten um insgesamt 24 Millionen
EUR senken. Der ÖkoBusinessPlan 3 sieht einen neuen Fonds vor, der Unternehmen
unterstützt, die Projekte zur Abfallvermeidung durchführen. Somit ist auch hier
erstens eine Weiterführung von erfolgreichen Modellen und zweitens ein Ausbau
im Hinblick auf neue Ideen geplant.
Natürlich muss unser Zugang auch sein, dass nicht nur
die Stadt Wien bei sich selber anfängt, sondern dass auch die Wienerinnen und
Wiener bei sich selber anfangen, und dafür gibt es eine Fülle an
Umweltbildungsaktivitäten. Umweltschutz muss vermittelt werden. Ich habe an
dieser Stelle schon oft von der Waldschule, von den Naturlehrpfaden, von den
Nationalparkcamps und und und gesprochen. Ich möchte Ihnen das heute ausnahmsweise
ersparen. Es ist alles zusammengefasst für alle aufmerksamen Leserinnen und
Leser im EULE-Programm. Das wird Jahr für Jahr dicker. Alle Umweltbildungsaktivitäten
der Stadt sind dort enthalten; auch abrufbar unter www.eule-wien.at.
Zu Jahresende möchte ich aber noch auf ein letztes
Thema hinweisen. Besonders wichtig ist Bewusstseinsbildung nicht nur beim Thema
Wasser – Wasser ist im Übrigen der Schwerpunkt der Aktivitäten im nächsten Jahr
–, sondern auch beim Thema Abfallvermeidung. Trotz Biogasanlage, trotz
Biomassekraftwerk, trotz Fernwärmegewinnung muss man schon sagen, der beste Abfall
ist der, der gar nicht erst entsteht. Gerade in der Weihnachtszeit sollte sich
da vielleicht jeder für sich überlegen, wie viele Papierln da umsonst direkt in
den Müll wandern, die man vielleicht verhindern hätte können.
Diesen Überlegungen wollen wir mit der Wiener
Umweltpolitik Vorschub leisten. Erstens wird natürlich die
Abfallvermeidungskampagne fortgesetzt, zahlreiche Informationskampagnen möchte
ich da erst gar nicht extra erwähnen. Es gibt darüber hinaus auch so etwas wie
das Mistzelt, es gibt darüber hinaus die Tatsache, dass die MA 48 bei
Minopolis eine eigene Station plant, die Kindern den Umgang mit Müll, die
Kindern die Mülltrennung anschaulich vermitteln soll. Es gibt eine eigene
Abfallvermeidungstruppe, die sich Jahr für Jahr mit Projekten, Innovationen und
Ideen auseinander setzt, um die Müllmengen zu reduzieren.
Wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind, gibt es
auch für jeden von Ihnen die Möglichkeit, selber nachhaltige
Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Wenn man da jetzt nicht darüber nachdenken will,
dann geht man am besten zum "natürlich Wien"-Stand am Wiener
Rathausplatz. Also einfach hinuntergehen zum Rathausplatz und ein paar
nachhaltige Geschenke kaufen. Dort gibt es unter anderem ein Buch der
MA 48 "Alt, aber gut", in dem über 1 700 Betriebe
aufgelistet sind, die selber reparieren, die Ersatzteile anbieten, die
vermieten, verborgen, die Secondhand-Dinge verkaufen. Das wäre also eine
Möglichkeit, selber nachhaltig zu handeln und das Ganze auch noch nachhaltig zu
verschenken um wohlfeile 8 EUR beim "natürlich Wien"-Stand.
Es gibt auch Wein, den habe ich mir erspart
mitzunehmen, um irgendwie allfällige blöde Fotos nachher nicht vorgehalten zu
bekommen.
Es gibt zum Beispiel auch für jüngere oder
junggebliebene ComputernutzerInnen ein Spiel, das heißt "Mistmonster
attacks". Bei dem geht es darum, Wien vom Müll zu befreien, den Müll
richtig zu trennen und vor allem aber die grauslichen Mistmonster einzusaugen.
Es kostet 2 EUR, auch am "natürlich Wien"-Stand.
Wenn man noch keine Verpackung hat – Verpackungen
sind ja das größte Müllproblem –, dann gibt es diesen wunderschönen handlichen
Sack am "natürlich Wien"-Stand. (Der
Redner hält einen Stoffsack mit einem weihnachtlichen Motiv in die Höhe.)
Da kann man das Ganze dann einpacken und braucht kein schlechtes Gewissen zu
haben, Müll geschaffen zu haben, man hat sogar noch das Integrationshaus mit
2 EUR oder einer möglichen höheren Spende natürlich unterstützt. Dazu sind
Sie herzlich eingeladen. (Beifall bei der SPÖ.)
In diesem Sinne hoffe ich,
ich habe Sie ein bisserl zum nachhaltigen Schenken angeregt. Was ich jetzt angesichts
der Zeit und dem, was wir noch vor uns haben, mir selber schenke, ist, noch ein
paar mögliche weitere Beispiele zum Thema Nachhaltigkeit zu bringen.
Ich möchte nur noch eine Sache sagen: Umweltpolitik
ist Zukunftspolitik. Damit diese Zukunftspolitik möglich ist, braucht es das
Engagement und die Beteiligung vieler Menschen. Erstens bedarf es natürlich der
Mitarbeit der Wienerinnen und Wiener. Wenn die nicht mitmachen würden, würde die
Umweltpolitik ins Leere laufen. Deshalb ein großer Dank auch einmal von dieser
Stelle.
Natürlich bedarf es der vielen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Geschäftsgruppe. Dazu auch ein Dankeschön von meiner Fraktion.
Schlussendlich braucht es für diese Zukunftspolitik
das notwendige Budget. Ich freue mich auf Ihre Zustimmung. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort
gemeldet ist Frau amtsf StRin Mag Sima.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich möchte zu Beginn auf ein paar Wortmeldungen aus
der Debatte eingehen. Das Wort "Gebühren" beziehungsweise
"Steuern" ist ja recht oft gefallen von Seiten der Opposition.
Also, Herr Kollege Stiftner, die
67 Millionen EUR, die wir da angeblich an Überschuss haben, die
zeigen Sie mir noch, denn die hätten wir auch alle sehr gerne gefunden. Da
brauche ich mir nur alle AbteilungsleiterInnen meiner Geschäftsgruppe
anzuschauen. Über die würden wir uns sehr freuen.
Ich kann Ihnen nur empfehlen,
vielleicht auch einmal den Rechnungsabschluss des vergangenen Jahres heranzuziehen.
Da sieht man sehr, sehr eindeutig, wie hoch der Kostendeckungsgrad der
einzelnen Abteilungen ist. Sie werden nirgendwo eine Überdeckung von
67 Millionen EUR oder darüber oder 65 Millionen EUR oder
was
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular