Gemeinderat,
51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 89
das in den Raum gestellt!) Nein,
Frau Vizebürgermeisterin, ich möchte den Vorwurf sozusagen nicht Ihnen
natürlich ... (VBgmin Grete Laska: Sie haben es aber getan!) Nein, ich
habe gesagt, ich bin überzeugt davon, dass Sie jetzt alles tun werden und dass
Sie sie nicht im Stich lassen werden. (Weiterer Zwischenruf von VBgmin Grete
Laska sowie andere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Nein, Frau Vizebürgermeisterin, es ist Folgendes:
Zwei Jahrgänge sind ja ausgetreten. Der Ansatz zur Lösung wäre der, dass man
sich vielleicht einmal die Vorstellungen, die einige der Jugendlichen sehr wohl
haben, die sie in einem Konzept verarbeitet haben und mit dem sie auch an Ihre
Magistratsabteilung herangetreten sind, anschaut. Es geht jetzt nicht nur
darum, dass der Jahrgang ... (Neuerlicher Zwischenruf von VBgmin Grete
Laska.)
Das freut mich sehr, wenn man sich der Jugendlichen
annimmt, aber es geht jetzt auch darum, wie man in Zukunft mit dieser
Problematik umgehen wird. Soll jetzt weiter der Filmschaffende Aschauer das
betreiben? Wir meinen, das sollte nicht der Fall sein, denn er hat ja schon
bisher bewiesen, dass er nicht fähig ist, die Jugendlichen zu unterrichten. Ich
denke mir, es muss ja jetzt nicht nur darum gehen, dass die Jugendlichen, die
jetzt im Jänner die Abschlussprüfung machen, die Möglichkeit haben, das zu tun,
sondern es geht ja auch um die Zukunft derjenigen, die da herausgegangen sind,
oder überhaupt aller jungen Menschen in Wien, die neben der Universität diese
Filmschule absolvieren, die ja, wie Sie wahrscheinlich wissen, nur
17 Studenten pro Jahr aufnimmt. Hier sollte von der Stadt Wien eine
Möglichkeit geschaffen werden, eine Ausbildung, eine Hochschule oder eine Akademie
anzubieten, damit man auch von Wien aus Jugendlichen die Möglichkeit gibt, eine
Ausbildung zu bekommen.
Also ich sehe das jetzt nicht nur im Zusammenhang
damit, dass wir darüber nachdenken, wie machen wir das mit dem Zwangsausgleich,
wie machen wir das mit der Entschuldung, sondern mir geht es einfach auch um
die zukünftige Ausbildung der Jugendlichen.
Wir werden diesen zusätzlichen Geldern nicht
zustimmen können, ich bin jedoch überzeugt davon, Frau Vizebürgermeisterin,
dass Sie hier eine Lösung im Interesse der jungen Leute finden werden. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Als nächste Rednerin ist Frau GRin Novak
gemeldet. Ich erteile es ihr.
GRin Barbara Novak (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ein bisschen verwundert mich der Schwenk, der sich da
in den letzten zwei Jahren anscheinend vollzogen hat. Ich nehme an, er steht im
Zusammenhang mit den Turbulenzen, die es in den letzten Tagen gegeben hat, aber
auch vielleicht mit den Turbulenzen, die es heute Vormittag hier im Haus
gegeben hat. Klar ist, dass vor zwei Jahren alle Fraktionen, unsere Fraktion
eingeschlossen, sehr gemeinschaftlich, inhaltlich sehr einig darüber debattiert
und eine Grundsatzentscheidung getroffen haben, dass es für die Stadt Wien gut
ist, wenn sie eine Ausbildungseinrichtung wie die Filmschule unterstützt. Wir
sind damals zu dem Schluss gekommen, dass es Potential gibt, dass es eine gute
Ausbildungsform ist, dass dort qualitativ hochwertige Ausbildung geboten wird
und wurde und dass sehr, sehr viele AbsolventInnen Preise gewinnen und vor
allem – und das war uns hier sehr, sehr wichtig –, dass diese AbsolventInnen
nachher auch einen Job am Arbeitsmarkt bekommen, das heißt, nach dieser
Ausbildung auf jeden Fall auch etwas damit anfangen können, womit sich das
persönliche Investment, nämlich die Studiengebühren, durchaus auch lohnt.
Zu den einzelnen Wortmeldungen möchte ich schon etwas
sagen, vor allem zur Kollegin Ringler, aber auch zur Frau Kollegin Jerusalem.
Kollegin Jerusalem ist vor zwei Jahren hier gestanden und hat die Filmschule
inhaltlich sehr, sehr unterstützt. Sie hat gesagt, dass es eine qualitativ
hochwertige und gute Ausbildung ist. Diese fand unter demselben künstlerischen
Leiter statt, den es jetzt auch noch immer gibt. Sie hat vor allem den Herrn
Aschauer hier sehr gelobt. Ich verstehe nicht, warum die Qualität der
Ausbildung jetzt angeblich so schlecht geworden ist oder sich so vermindert
hat.
Das Problem, vor dem wir stehen, das wir lösen
wollen, zu dessen Lösung wir etwas beitragen wollen und das auch Gegenstand
dieses Aktes ist, ist dass es budgetäre Probleme im Verein gibt, dass geringere
Einnahmen, als zu erwarten waren, vorhanden sind, dass höhere Kosten, auch
Ausbildungskosten, entstanden sind, als sie zu erwarten oder geplant waren.
Diese Situation versucht man jetzt zu lösen. Das heißt, es geht darum, vor
allem so etwas wie Schadensminimierung in diesem Bereich zu machen, zu
unterstützen auch in der örtlichen Frage, die Ausbildung der
30 Studierenden, die in der Filmschule Wien noch ausgebildet werden, zu
sichern und zu versuchen, dass sie diese auf jeden Fall fertig machen können,
dass sie ihr Diplom machen können. Da schließe ich mich ganz dem Kollegen
Strobl an. Das ist, denke ich, das primäre Ziel, diesen 30 Studierenden
jetzt auch Hoffnung und Möglichkeiten zu geben.
Ich glaube, dass die Skodagasse da einmal ein guter
Schritt ist, damit man das beenden kann und die letzten zwei Jahre nicht
verlorene Zeit sind. Das heißt, es geht darum, nach diesem ersten Schritt auch
zu versuchen, Synergien zu finden, auch mit anderen Einrichtungen, es geht vor
allem auch darum, wieder Vertrauen in diese Ausbildungseinrichtung
herzustellen.
Die Stadt Wien ist sicher nicht verantwortlich dafür,
welche persönlichen Differenzen es innerhalb der Leitung gibt. Das kann man der
Stadt Wien nicht vorwerfen. Die Stadt Wien ist nicht Eigentümerin dieser
Ausbildungseinrichtung – im Gegensatz zur Modeschule –, die Stadt Wien fördert
diese Ausbildungseinrichtung auf Grund eines einstimmigen Beschlusses dieses
Gemeinderates. Das ist die Rolle der Stadt Wien.
Ansonsten hat die Stadt Wien noch
die Aufgabe zu schauen, ob die Förderung ordentlich abgerechnet
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