Gemeinderat,
51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 89
andere Form von Ausbildung auf die Beine zu stellen, die es im Idealfall jenen jungen Menschen, die jetzt viel Hoffnung und auch viel Geld investiert haben in ihre Ausbildung, auch ermöglicht, einen sinnvollen Abschluss zu machen.
Wir begrüßen daher auch die Kontrollamtsprüfung. Wir
glauben, dass das dringend notwendig ist, und wünschen uns sehr, dass wir in
Zukunft in Fällen wie diesen, die ja hoch problematisch sind, ausreichende
Informationen bekommen, um auch tatsächlich bewerten zu können, und zwar von
Anfang an bewerten zu können, wie problematisch die Situation ist.
In diesem Sinne werden wir dem vorliegenden
Aktenstück nicht unsere Zustimmung geben. Wir hoffen allerdings doch, dass eine
Lösung gefunden wird gerade für jene Studenten und Studentinnen, die kurz vor
ihrem Abschluss stehen und die ja zu Recht sagen, sie wollen gerne diese
Ausbildung abschließen. Wir hoffen sehr, dass es für die nächsten Jahre eine
sinnvolle, gute, qualitative Ausbildung geben wird, die es in Wien Studierenden
ermöglicht, sich im Bereich Film weiterzubilden und ausbilden zu lassen. –
Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GR Renate Winklbauer: Zu
Wort gemeldet ist Herr GR Walter Strobl. Ich erteile es ihm.
GR Walter Strobl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und
Herren!
Es ist in Wahrheit ein trauriges Kapitel, das hier
jetzt zu Ende geschrieben wird, traurig im Hinblick darauf, dass es eigentlich
ein ganz toller Beginn war. Wir haben das damals sehr gerne auch politisch
unterstützt, und wir haben auch geglaubt, dass das eine sehr gute Entwicklung
nehmen kann.
Privatinitiativen auf diesem Gebiet, gerade was den
Film und die Filmentwicklung betrifft, gibt es in Wien nicht allzu üppig. Wir
waren guter Hoffnung, dass mit der Filmschule auch die Idee bis hin zu einer
Filmhochschule unter Umständen denkbar gewesen wäre. Das ist alles nicht
wirklich geglückt. Es ist tragisch, dass es nun wirtschaftlich so weit gekommen
ist, dass man nun überhaupt nur mehr den Weg über den Zwangsausgleich suchen
kann.
Wir sind aber zutiefst davon überzeugt, dass der
heutige Akt mit den 30 000 EUR ein richtiger Schritt ist, auch wenn
es möglicherweise ein abschließender ist, weil mit diesem Ausgleich die
Möglichkeit geschaffen wird, dass der Jahrgang im Frühjahr, also mit
Semester-Ende, noch abgeschlossen werden kann, und jene Schüler, die hier die
Möglichkeit haben, ihr Diplom zu erwerben, dieses auch bekommen.
Wir werden daher diesem Antrag zustimmen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zu
Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Unterreiner.
GRin Mag Heidemarie Unterreiner (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter
Herr Berichterstatter!
Sie wissen, seit vielen Jahren setzten wir
Freiheitlichen uns immer ganz besonders für die Ausbildung der Jugendlichen
ein. Sie wissen auch, dass ich persönlich ganz besonders die Musikausbildung
immer wieder zum Thema gemacht habe. Aber auch was die Tanzausbildung angeht,
haben wir immer wieder Anträge gestellt. Und als wir dann erfuhren, dass auf
dem Sektor der Filmschule nicht alles in Ordnung ist – wir haben, so wie die
anderen Fraktionen, Briefe erhalten –, haben wir uns der Sache angenommen.
Sie werden sich vielleicht daran erinnern, dass ich
in der letzten Gemeinderatssitzung im Anschluss an meine Rede zur Filmförderung
– Sie kennen unsere Haltung, was die Filmförderung angeht – diese Thematik
angeschnitten habe. Ich habe damals gesagt, dass es wirklich notwendig ist,
diesen Vorwürfen, die an die Frau Vizebürgermeisterin herangetragen wurden,
nachzugehen. Ich habe dann auch eine Presseaussendung gemacht, und das ganze
Thema wurde dann in der Öffentlichkeit diskutiert. Ich glaube, das war ganz gut
so, denn dadurch ist etwas Bewegung in die Sache hinein geraten. Das ist immer
ganz gut, wenn auch einmal die Oppositionsparteien – in dem Fall sind es zwei,
manchmal sind auch alle drei Oppositionsparteien einer Meinung – sich einer
Sache annehmen, denn etwas geschieht dann doch, dass auch die Verantwortlichen,
in dem Fall ist es die Frau VBgmin Laska, sich die Sache noch einmal näher
anschaut.
Ich gehe einmal davon aus, dass sie das sehr wohl
tut, denn ich nehme an, dass auch ihr die Ausbildung der zukünftigen
Filmschaffenden sehr wichtig ist, denn diese jungen Menschen müssen später im Berufsleben
bestehen. Zurzeit ist es so, dass sie überhaupt keine Hoffnung mehr haben, ihre
Ausbildung in der Weise noch vollenden zu können, wie sie sich das damals
vorgestellt haben, als sie sich eingetragen und einen Vertrag abgeschlossen
haben.
Ich war jetzt am Anfang nicht da, ich nehme an, es
wurde das hier schon erläutert. Es war ja so, dass diese Schule mit sehr großen
Versprechungen, auch im Internet, angepriesen wurde. Sie werden auch alle
wissen, dass die Schüler selbst – viele haben sich das selber verdienen müssen
oder deren Eltern – monatlich 508 EUR gezahlt haben, und das über Jahre
hinweg. Bitte, monatlich! Das sind keine Semestergebühren. Und das ist
eigentlich, wenn man das zwei Jahre gemacht hat – und das war bei manchen der
Fall –, ein ganz großer Betrag, den viele Eltern sich vom Mund abgespart haben.
In so einer Situation dann
herzugehen und die Verträge zu kündigen, ist ja schon ein Beweis, dass Sie
überhaupt gar nichts gelernt haben. Das ist den Jugendlichen gegenüber wirklich
fahrlässig und unverantwortlich. Ich bin überzeugt davon, dass auch die Frau
VBgmin Laska das weiß, dass sie jetzt die Jugendlichen nicht im Stich lassen
kann. Ich nehme an ... (VBgmin Grete Laska: Haben Sie die
Verantwortung, dass Sie sich mit der Situation identifizieren? Haben Sie die
Verantwortung?) Nein, Frau Vizebürgermeisterin, weder Sie noch ich haben
das ... (VBgmin Grete Laska: Sie haben
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