Gemeinderat,
51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 89
auch hier eine getrennte Abstimmung verlangt. Im Speziellen geht es um den Republikanischen Club – Neues Österreich.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. – Das ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der Freiheitlichen und
der ÖVP, angenommen.
Wer für den Rest der Subventionsliste ist, möge bitte
ein Zeichen geben. – Das ist einstimmig.
Es gelangt die Postnummer 14 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den "Verein zur Förderung
der Sir-Karl-Popper-Schule".
Die Berichterstatterin, Frau GRin Novak, wird
einleiten.
Berichterstatterin GRin Barbara Novak: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Jerusalem.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Alle Jahre wieder werden die Grünen diesem Geschäftsstück nicht zustimmen können, weil wir
der Meinung sind, dass nicht eine einzige Hochbegabten-Schule eine Förderung
bekommen soll, und alle anderen Wiener Schulen, die dasselbe Geld ja auch
brauchen könnten, bekommen es nicht.
Es wird keine inhaltliche Rede von meiner Seite
geben, damit der Herr Dr Salcher nicht auch noch sprechen muss, sondern ich bringe
nur einen Antrag ein. Sollten Sie alle dem Antrag zustimmen, werden wir auch
dem Geschäftsstück zustimmen. Wir sind der Meinung, dass alle Schulen Geld
brauchen können im Bereich der LehrerInnenaus- und -weiterbildung, aber auch
für Evaluation und laufende Qualitätsverbesserungen. Ich glaube, Pisa hat sehr deutlich gezeigt, dass
das alle Schulen gut brauchen können und dass es vor allem nicht so sein darf,
dass Kinder nach der Herkunft eingeteilt werden, dass die Herkunft überhaupt
eine Rolle spielt.
Mein Beschlussantrag lautete daher:
Der Gemeinderat beschließt eine Subvention für jede
Wiener Schule in der Höhe von 30 000 EUR.
In formeller Hinsicht wollen wir, dass sofort
abgestimmt wird, und ich hoffe, dass Sie im Interesse aller Wiener Kinder unserem
Antrag zustimmen werden. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
somit geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir können somit schon zur Abstimmung kommen.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die für die Postnummer 14 sind, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist
mehrstimmig, gegen die Grünen,
angenommen.
Wir kommen zum Beschluss- und Resolutionsantrag
betreffend Förderung aller Wiener Schulen.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen. – Das
hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 15 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Erhöhung einer für das Jahr 2004
gewährten Subvention an den Verein "Vereinigung für Filmausbildung in Wien
– Filmschule Wien".
GR Vettermann wird einleiten.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann: Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ich bitte um Zustimmung zum eben einreferierten
Aktenstück. Ich möchte aber einleitend dazu sagen, dass das Geld nicht direkt
an den Verein geht, sondern auf ein Treuhandkonto kommt, von wo es nur dann zur
Auszahlung gelangt, wenn es auch gelingt, den Zwangsausgleich zu erreichen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. Ich
erteile es ihr.
GRin Mag Marie Ringler
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Damen und Herren!
Diese Frage der Filmschule Wien ist eine
ausgesprochen komplizierte und eine, in der wir als Opposition eindeutig mit zu
wenig Information versorgt worden sind. Die Art und Weise, wie wir hier
zitzerlweise Informationen herausfinden haben müssen, ist befremdlich, noch
dazu, wo es sich zwar nicht um wahnsinnig viel Geld handelt, aber doch um einen
nicht ganz unheiklen Fall.
Grundsätzlich: Die Filmschule Wien hat in den letzten
Jahren eigentlich immer unsere Zustimmung gehabt, weil wir sagen, so ein
außeruniversitäres Modell der filmischen Ausbildung ist schon etwas Gutes. Wir
haben darauf vertraut, dass hier mit den öffentlichen Geldern aus den
Subventionen entsprechend umgegangen wird und dass hier auch tatsächlich eine
qualitativ hochwertige Ausbildung ermöglich wird.
Das, was uns an Informationen in den letzten Wochen
zugetragen worden ist, lässt uns daran zweifeln, dass die Qualität erreicht
wurde. Es gibt eine hohe Unzufriedenheit bei vielen nunmehr ehemaligen
Schülerinnen und Schülern. Und das ist natürlich sehr bedauerlich, denn, wie
gesagt, wir stehen dazu, dass es Mittel braucht für eine außeruniversitäre
filmische Ausbildung, wir glauben, dass es wichtig ist für Wien, dass es eine
Institution gibt, die diese anbietet.
Es gibt ja mittlerweile auch eine Initiative, die
versucht, hier eine Art Alternative zu etablieren, den Verein “Umkehrfilm“.
Dieser besteht aus einzelnen Schülerinnen und Schülern und ehemaligen
Schülerinnen und Schülern der Filmschule Wien beziehungsweise auch ehemaligen
Lehrern.
Wir können in dieser ganzen Sache zu viele
Ungereimtheiten finden. Es ist uns nicht alles im Detail ausreichend
nachvollziehbar, um diesem Akt unsere Zustimmung zu können. Sie werden
verstehen, dass es für uns als Opposition ein schwieriges Unterfangen ist,
unter der geltenden Informationslage hier tatsächlich eine seriöse Bewertung
vornehmen zu können. Wir glauben daher jedenfalls, dass es nicht möglich sein
sollte, dass wir auf diese Weise mit Informationen versorgt werden, um dann
eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können.
Es braucht diese Form der
außeruniversitären Filmausbildung, es braucht sie für Wien. Wir hoffen sehr,
dass es möglich sein wird, in den nächsten Monaten eine
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