Gemeinderat,
51. Sitzung vom 17.12.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 89
Problematik, die wir vor Jahren mit der Erhaltung der
Bäume in der Markgraf-Rüdiger-Gasse hatten.
Besonders wollte ich Sie aber auf ein Gebiet
hinführen, das besondere Probleme im 15. Bezirk macht und wo die Stadt
Wien nicht in der Lage oder auch nicht bereit ist, entsprechende Planungen
vorzunehmen, die im Sinne der Bürger sind und auch den Bürgern die
Lebensqualität erhöhen. Ich darf Sie ins Stadthallengrätzel entführen, das
umgeben wird von Gablenzgasse, Neubaugürtel, Felberstraße, Huglgasse,
Holochergasse, Stutterheimstraße. Seit Jahren leidet dieses Gebiet unter den
Problemen, die durch den einpendelnden Verkehr verursacht werden, seit Jahren
leidet dieses Gebiet unter den Problemen durch die Besucher der Stadthalle und
seit Jahren wird versprochen, hier eine Lösung für die Bewohner zu finden. Nun
hat man auch auf Grund der Forderung der Bewohner eine Stadthallengarage
gebaut, die allerdings gegen die Art und Weise, wie es sich die Bewohner
gewünscht haben, gebaut und von der Stadthalle den Bewohnern dort mehr oder
weniger aufs Auge gedrückt wurde. Denn das, was unbedingt notwendig war, zum Beispiel
eine Garage für Autobusse zu schaffen, ist abgelehnt worden. Nach wie vor
leiden die dortigen Bewohner unter der Problematik der zufahrenden Busse, die
vor allem in der Winterzeit in den Seitengassen stehen, die Motoren laufen
lassen, damit die Busse warm bleiben und die Lebensqualität der dortigen
Bewohner massivst stören.
Seit Jahren wird ein Parkraumkonzept gefordert, seit
Jahren wird verhandelt, seit Jahren werden Vorschläge gemacht, aber es ist
nichts weitergegangen, bis jetzt endlich die Stadt Wien auf die glorreiche Idee
gekommen ist, nicht ein Parkraumkonzept zu entwickeln, sondern einfach ein
neues Inkasso einzuführen. Wir haben gehofft, dass es doch dazu kommt, dass man
Überlegungen anstellt, wie der einpendelnde Verkehr etwas beschränkt werden
kann. Wir haben im Sinne der dort befindlichen Bewohner gehofft, dass bestimmte
Straßen gesperrt werden, dass in bestimmten Straßen Durchfahrtsverbote gemacht
werden, dass bestimmte Straßen zu Wohnstraßen gemacht werden und so weiter und
so fort. All das wurde einfach abgetan und ein neues Parkpickerl eingeführt.
Seit Jahren haben wir davor gewarnt und gesagt, es kann nicht sein, dass auch
bei uns im 15. Bezirk versucht wird, durch großes Abkassieren ein
Verkehrsproblem zu bewältigen. Es wird nicht bewältigt. Nach wie vor haben die
Herrschaften, die dort wohnen, keine Möglichkeit, einen sicheren Parkplatz zu
haben.
Die Art und Weise, wie dieses Parkpickerl eingeführt
wurde, lässt auch Bände sprechen. Die umliegenden Bezirke wurden gefragt, ob
sie gegen ein Parkpickerl sind. Der 15. Bezirk, den es trifft, wurde nicht
gefragt, sondern es wurde einfach eingeführt, wie üblich in Form einer
Bürgerversammlung, die weniger eine Bürgerversammlung ist, sondern eigentlich,
wie auch damals beim Bau der Stadthallengarage, mehr oder weniger eine
Befehlsausgabe, wie es geschehen wird und zu sein hat, anstatt dass man sich
mit den Bürgern unterhält und Lösungen findet.
Wir haben seit Jahren gesagt, dass es sicherlich notwendig
sein wird, dort ein Parkpickerl in einer bestimmten Art und Weise einzuführen,
aber es kann auf keinen Fall sein, dass wiederum kassiert wird. Wir lehnen es
strikt ab, dass dort neuerlich den Bürgern in die Tasche gegriffen wird, wo sie
sich nicht wehren können und nichts dafür bekommen. Dieses Parkpickerl schafft
auf keinen Fall die Möglichkeit, dass die Herrschaften, die dort wohnen, auch
wirklich einen sicheren Parkplatz haben. Wir müssen nach wie vor die
Stadtverwaltung auffordern, Überlegungen anzustellen, wie sie wirklich ein
Parkraumkonzept für diese Gegend durchführen und einführen kann.
Die Tatsache, dass nun zum ersten Mal auch außerhalb
des Gürtels ein kostenpflichtiges Parkpickerl eingeführt wird, ist bedauerlich
und zeigt, dass außer einer, wie soll ich sagen, Geldbeschaffung keine
Bereitschaft vorhanden ist, die Probleme der Bürger zu bewältigen. Wir werden
mit dem Bürger gemeinsam versuchen, dieses kostenpflichtige Parkpickerl noch
abzuschaffen, denn es ist einfach unzumutbar, dass die Bewohner zusätzlich zu
der Tatsache, dass sie ohnehin schon keinen Parkplatz haben, jetzt noch für
einen fiktiven Parkplatz zahlen sollen und es sind immerhin pro Jahr
1 500 ATS.
Darüber hinaus ist es für die Wirtschaft ebenfalls
ein großes Problem, denn nach wie vor ist die Wirtschaft in vielen Dingen
darauf angewiesen, dass sie ihre Güter mit Autos befördert. Es ist auch nicht
möglich, dass hier besondere Ausnahmebestimmungen für derartige
Wirtschaftstreibende gemacht werden.
Wenn davon gesprochen worden ist, dass man auf Grund
des Gleichheitsgrundsatzes nicht hergehen kann und in einem Gebiet, wie zum
Beispiel in den inneren Bezirken, ein kostenpflichtiges Parkpickerl einführt
und außerhalb des Gürtels ein kostenfreies Parkpickerl einführt, ist das meiner
Ansicht nach nicht richtig, denn es ist meiner Ansicht nach auch gegen den
Gleichheitsgrundsatz, dass zum Beispiel derjenige, der auf der einen Seite der
Gablenzgasse wohnt, nichts zahlen muss, aber auf der anderen Seite muss er
etwas zahlen, denn die Problematik der Parkraumbewirtschaftung ist in beiden
Richtungen gleich. Wir könnten uns auch an bundesdeutsche Vorbilder halten, wo
es durchaus in verschiedensten Großstädten möglich ist, dass vom Zentrum
abgestufte Kosten für etwaige Parkpickerl sind.
Wir lehnen es jedenfalls ab und werden versuchen, mit
den Bürgern alles zu unternehmen, dass es nicht verwirklicht werden kann. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Pfleger. Ich erteile es ihm.
GR Univ Prof Dr Ernst Pfleger (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Hohes Haus!
Es liegt hier zur Beratung die
Flächenwidmung Haubenbiglstraße, Hohe Warte, Ruthgasse, Formanekgasse,
Silbergasse und Wallmodengasse vor und es handelt sich in der Tat um ein
hochwertiges Wohngebiet, mein Vorredner hat von nobler Gegend gesprochen. Ich
gehe
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