Gemeinderat,
50. Sitzung vom 24.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 87
eine direkte Vergleichbarkeit der einzelnen Haushaltsstellen bei den Budgets 2004 und 2005 deshalb nicht möglich ist.
Dennoch erbringt der FSW
Leistungen und erfüllt Aufgaben für die Stadt. Inhaltlich und finanziell
unterliegt der Fonds Soziales Wien selbstverständlich der Kontrolle durch die
Stadt Wien. Die Aufgaben und Ziele, die auch angesprochen wurden, sind in der
Satzung festgeschrieben, wie die Verbesserung der Gesundheit und des
Gesundheitsbewusstseins der Bevölkerung, die Unterstützung bedürftiger Menschen
in den sozialen Grundbedürfnissen sowie die medizinische, psychische und
soziale Beratung, Behandlung und Betreuung. Gleichzeitig soll aber auch eine
Verbesserung in der Kundenorientierung und in der Serviceorientierung erreicht
werden. Die Errichtung einer zentralen Informationsstelle über sämtliche
soziale Dienstleistungen und ein neu zu strukturierendes Beschwerdemanagement
sind weitere Schwerpunkte. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und
Herren, der Fonds ist aber auch Träger der geriatrischen Versorgung in dieser
Stadt, ein sehr wesentlicher Bereich. Er fungiert sozusagen als
Pflegedrehscheibe. Er sorgt für die Beurteilung des individuellen Bedarfs
ebenso wie für ein effizientes Finanz- und Förderungsmanagement mit den
verschiedenen Trägerorganisationen. Das heißt, der FSW sorgt dafür, dass die
Menschen jene Betreuung bekommen, die sie auch brauchen. Niemand wird in dieser
Stadt allein gelassen. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und
Herren, ganz wesentlich in diesem Zusammenhang ist etwa die Einrichtung einer
zentralen Pflegebettenservicestelle, die für Information und Beratung zur
Verfügung steht, wo aber auch die Möglichkeit vorhanden ist, Anmeldungen
vorzunehmen.
Ich habe diese Beispiele deshalb
gebracht, weil sie zeigen, worum es in dieser Diskussion eigentlich gehen
sollte, nämlich um das, was für die Betroffenen wesentlich ist, denn darauf
kommt es an, während ich bei den Debattenbeiträgen von den Kollegen der
Freiheitlichen Partei eher den Eindruck gehabt habe, es geht um einen Versuch,
hier teilweise alte Hüte zu präsentieren und Fragen zu wiederholen, über die
wir bereits ausführlich, sowohl in den Beiratssitzungen, im Ausschuss, als auch
hier im Gemeinderat, diskutiert haben. Aber ich stelle fest, dass es
offensichtlich innerhalb der Freiheitlichen ein innerparteiliches
Kommunikationsproblem gibt. Das ist ihr Problem, nicht unser Problem. Uns geht
es darum, dass die Stadt auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts,
auf die bereits erwähnten gesellschaftlichen Veränderungen und auch zukünftigen
Prognosen mit einer aktiven und sozialen Präventionspolitik reagiert.
Rasche Hilfe ist dabei
besonders wichtig. Und sagen Sie nicht - weil ich das jetzt in der Diskussion
mehrfach gehört habe -, Sie hätten nicht Bescheid gewusst, Sie wären nicht
informiert gewesen. Meine Kollegin Ramskogler wird darauf in ihrem
Debattenbeitrag noch ausführlich eingehen.
Aber lassen Sie mich ein
einziges Beispiel anführen. Für die Mitglieder und Ersatzmitglieder des
Beirates wurde eine Informationsplattform im Intranet eingerichtet, wo alle
Dokumente, alle Beschlüsse, alle Rechtsgutachten auch abrufbar sind, sodass
dadurch eine ausführliche Information mit einer sehr hohen Transparenz gegeben
ist. Ich verstehe diese künstliche Aufregung der Freiheitlichen auch deshalb
nicht, weil es gerade mit dem Kollegen Barnat jemanden im Fonds gibt, mit dem
es eine sehr kooperative Zusammenarbeit gibt. (GR Günther Barnet: Barnet! -
GR Kurth-Bodo Blind: Er heißt nicht so!) Aber da Sie ja auch zu Wort
gemeldet sind, nehme ich an, dass Sie ohnehin darauf eingehen werden.
Nun zu den wesentlichen
Punkten, um die es auch in dieser Dringlichen Anfrage gegangen ist, nämlich zum
Budgetentwurf 2005 des Fonds, auf den ich jetzt kurz eingehen möchte. Wir
wurden in der letzten Beiratssitzung darüber informiert, dass eine direkte
Vergleichbarkeit der einzelnen Haushaltsstellen mit den Ansätzen des
Magistratsbudgets 2004 im Detail eben deshalb schwierig ist, weil es sich um
unterschiedliche Buchhaltungssysteme, unterschiedliche Verrechnungssysteme
handelt. Wir haben auch den Eindruck gehabt, dass von Seiten aller
Beiratsmitglieder Verständnis dafür aufgebracht wurde. Wir haben dann im Beirat
sogar festgelegt, dass es vielmehr darum geht, vor der Beschlussfassung des
Budgets hier im Gemeinderat die Schwerpunkte festzumachen und, geordnet nach
den Bereichen des Fonds Soziales Wien, politisch Relevantes und Interessantes
transparent und vergleichbar zu machen.
Das ist auch geschehen,
meine sehr geehrten Damen und Herren! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass
gegenüber dem Jahr 2004 für das Jahr 2005
54 Millionen EUR mehr zur Verfügung stehen. Dazu sollten Sie eigentlich
gratulieren! Im Wesentlichen geht es um folgende Bereiche:
Im ersten Bereich geht es um die
Grundversorgungs-Vereinbarung, die die Einrichtung einer Landesleitstelle und
Servicestelle in Wien verlangt hat. Da mit der operativen Umsetzung der FSW
betraut ist, ist hier auch eine neue Institution als Abteilung im Fonds
angesiedelt. Ich möchte auch aufgrund der aktuellen Diskussion nochmals
unterstreichen - und Kollege Ulm ist ja ebenfalls darauf eingegangen -, dass es
eben der Sinn dieser Art 15a-Vereinbarung war, dass hilfsbedürftige
Menschen versorgt wurden. Wesentlich ist - und da war es auch die Intention
Wiens, federführend tätig zu sein -, dass kein Mensch unversorgt auf der Straße
steht. Diese Vereinbarungen sind auch einzuhalten! (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es geht hier
nicht um irgendwelche Zahlenspielereien, wie Herr DDr Schock gemeint hat -
dafür ist das Thema viel zu wichtig -, sondern es geht um das Ziel, es geht um
den Geist, und es geht um das Bekenntnis in dieser Vereinbarung, dass die in
Österreich anwesenden Asylsuchenden auch ordentlich versorgt werden.
Der zweite Bereich betrifft die
Wohnungslosen- und Flüchtlingshilfe. Dafür sind mehr als
20 Millionen EUR
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