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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 22.10.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 76 von 82

 

bleibt immer noch eine kulturelle Entscheidung unserer Zeit. Deshalb ist jede denkmalpflegerische Tätigkeit heute auch eine zeitgenössische architektonische Entscheidung. Nicht selten wird bei der Restaurierung historischer Architektur die spezifische Aura und Atmosphäre zugunsten eines touristischen und disneyfizierten Erscheinungsbildes zerstört."

 

In diesem Sinne glaube ich, dass es eine gute und eine schöne Aufgabe ist, auch das 20. Jahrhundert im Altstadtfonds zu entdecken.

 

Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke.

 

Postnummer 53 ist einstimmig angenommen.

 

Post 54. Sie betrifft eine Subvention an den Wiener Praterverband. Frau GRin Yilmaz, bitte.

 

Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.

 

Die Debatte ist eröffnet. Frau GRin Cordon, bitte.

 

GRin Waltraud Cécile Cordon (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Mich würde wirklich interessieren, wie die Beziehungen sind, die man zum Kulturamt haben muss, damit man eine Jahressubvention von 50 000 EUR bekommt, ohne dass ein Kurator gefragt wird, ohne dass eine Jury das entscheidet, ohne dass man wirklich ein Konzept vorlegt, was man das Jahr über vorhat. Denn das, was hier als Konzept eingereicht wurde – ich glaube, Sie haben es alle vor sich, eine Pressekonferenz, Gottesdienst im Schweizerhaus, Osterfest, Muttertag –, dafür haben sie noch nie eine Subvention gekriegt. Also Entschuldigung, das sind wirklich Geschichten, bei denen ich mir schwer tue, dass man sagt: „Okay, natürlich, das unterstützen wir." Dann werden angegeben als Veranstaltungen die Stoakogler und die Cannonballs. Also dafür aus dem Kulturbudget 50 000 EUR zu geben, tut mir Leid, da tue ich mir einfach schwer zuzustimmen.

 

Wir haben das abgelehnt im Ausschuss, und trotzdem, deswegen stehe ich eigentlich da, werden wir heute zustimmen. Warum? Ich habe mit dem Praterverband darüber gesprochen, weil ich habe keine Angst hinzugehen und zu sagen: Also eine Zustimmung von uns braucht ihr dazu nicht zu erwarten. Ich meine, sie brauchen die Zustimmung auch nicht wirklich, aber trotzdem. Und die haben darüber im Vorstand gesprochen und haben für die Zukunft versprochen, wirklich ein Konzept einzureichen. Gut. Ich denke, das ist ein Zeichen, wie man sehr wohl auch die Praterunternehmer zu etwas bewegen kann. Und deswegen werden wir heute doch diesem Antrag zustimmen. Wie Sie es allerdings Vereinen, sehr geehrter Herr Stadtrat, die 10 000 EUR bekommen im Jahr und eine wirklich nachhaltige Kulturarbeit leisten, gegenüber verantworten, das überlasse ich Ihnen. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die Debatte ist geschlossen. Frau Berichterstatterin.

 

Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!

 

Liebe Kollegin Cordon! Ich bin hoch erfreut, das Sie zustimmen werden. Endlich haben Sie Ihren Frieden mit dem Praterverband gefunden.

 

Wir diskutieren immer wieder in diesem Haus über den Wert von Unterhaltungskultur. Jedes Mal sind Sie der Meinung, Unterhaltungskultur möge nicht durch die Stadt subventioniert werden, sondern sich selbst finanzieren. Wie jeder weiß, würde damit sehr viel Angebot in dieser Stadt nicht existieren beziehungsweise nur zu sehr teuren Eintrittspreisen zugänglich sein.

 

Ich schlage Ihnen vor: Verkürzen Sie Ihre Forderung doch in Zukunft auf das, was Sie offensichtlich in Wahrheit meinen, nämlich Finanzschwache haben in dieser Stadt keinerlei Anspruch auf Unterhaltungsveranstaltungen. Und das sind nämlich auch Veranstaltungen des Praterverbandes: Zum freien Eintritt für Familien mit Kindern über das ganze Jahr verteilt. Sie haben hier drei Veranstaltungen aufgezählt, und es sind mehr als 20. Dass das in Ihren Augen keinen Wert darstellt, macht mich auch traurig. Es sind mehrere Veranstaltungen und sehr viele karitative Veranstaltungen unter anderem, und zu einem sehr großen Teil werden sie auch von Sponsoren und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Und ich finde es allemal noch wert, dass die Stadt Wien diesen Verband mit diesem Betrag unterstützt.

 

Bitte um Unterstützung. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke.

 

Ich bringe Post 54 in der vorliegenden Fassung zur Abstimmung. Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig.

 

Als Nächstes kommen wir zur Post 55. Sie betrifft eine Subvention an den Verein zur Schaffung offener Kultur und Werkstättenhäuser. Hier liegt keine Wortmeldung mehr vor. Wir kommen gleich zur Abstimmung. Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Freiheitlichen, so angenommen.

 

Postnummer 2. Sie betrifft die Erhöhung der Subvention 2004 und 2005 für den Verein "Kiddy & Co" für das Projekt "Aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit, Penzing". Hier liegt keine Wortmeldung vor. Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig ohne die Freiheitlichen.

 

Postnummer 3: Erhöhung der gewährten Subvention für das Jahr 2004 für den Verein "Kulturzentrum Spittelberg". Wir kommen gleich zur Abstimmung. Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Freiheitlichen.

 

Postnummer 4: Subvention an den Verband Wiener Volksbildung. Hier ist die Frau GRin Novak Berichterstatterin.

 

Berichterstatterin GRin Barbara Novak: Meine Damen und Herren!

 

Ich bitte um Zustimmung für diese Subvention für das Jüdische Institut für Erwachsenenbildung. – Danke.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke.

 

Die Debatte ist somit eröffnet. Frau GRin Cordon.

 

GRin Waltraud Cécile Cordon (Grüner Klub im

 

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