Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 117 von 119
gekämpft, ob ich nicht auch zurückziehen soll, weil es an sich ohnedies sinnlos ist, was man den GRÜNEN antwortet. Sie sind in diesem Punkt unbelehrbar. Dennoch kann ich nicht anders, als dass ich ein paar Worte dazu sage, und ich glaube, ich bin bekannt für kurze Reden. Ich mache es kurz.
Ich möchte das wieder unter eine Überschrift stellen, so wie heute
Vormittag schon: Die GRÜNEN gehen von falschen Voraussetzungen aus und
verbreiten Falschmeldungen. - So einfach ist das.
Sie wissen genau, der Rahmenbetrag von 21 800 EUR, der als
Höchstgrenze für die Finanzierung von Zuschüssen zu Volksgaragen gilt, basiert
auf einem seinerzeitigen Beschluss, dass der Volksgaragenplatz nicht mehr als
200 000 ATS kosten darf. Das ist die schlichte Umrechnung in Euro.
Dass das ein nicht überhöhter Preis ist, haben Sie jetzt selbst relativiert.
Denn wenn diese Rechtfertigung auf den Rechnungshofbericht hin mit Zahlen aus
dem Jahre 1991 operiert, dann können diese heute ja nicht mehr gelten. Und wenn
Sie sich die Richtlinien der Garagenförderungsaktion ansehen, die im
Wirtschaftsförderungsfonds abgewickelt werden, dann werden dort auch Baukosten
für Tiefgaragen von 20 000 EUR anerkannt. Das sind also Richtwerte,
die nicht aus der Luft gegriffen sind.
Aber was haben Sie uns erzählt? (GR Dipl Ing Martin Margulies: Die
sind aber nicht ...!) Sie haben die ganze Zeit davon gesprochen, dass die
Baukosten - Sie haben es auch recherchiert, in Ihrem Antrag steht es ja
dankenswerterweise, so habe ich mir eine Arbeit erspart -, Sie haben also die
ganze Zeit referiert, dass die Baukosten unter dem Betrag lagen, der aus der
Förderungszusage resultierte. Aber Sie verwechseln da - Sie haben es dann ein
paar Mal verwendet, aber auch wieder fälschlich - reine Baukosten, die im
Übrigen auch auf dieser Homepage, die sie da angeben und die ich mir natürlich
angeschaut habe, enthalten sind, mit den Gesamterrichtungskosten. Die
Gesamterrichtungskosten setzen sich nicht nur aus den Baukosten zusammen,
sondern eben auch aus Planungskosten, Einbautenumlegungen,
Oberflächenwiederherstellungen, Oberflächenausgestaltungen, soweit sie nicht
vom Bezirk übernommen werden.
Noch etwas: Es wird - auch ich habe mich heute erkundigt, Herr Kollege
Margulies, nicht nur Sie waren fleißig - nur auf Grund tatsächlicher
Abrechnungen ausgezahlt. Es wird also nachgewiesen, welche Summen verbaut
wurden. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Ich probiere es dann noch einmal!)
Da habe ich mich jetzt die ganze Zeit gefragt: Was will er uns sagen?
Und Sie haben es dann ohnedies beantwortet. Sie haben unterstellt, es könnten
Baukartelle, Absprachen, Mitnahmeeffekte, indem da auch nichtförderbare
Stellplätze hineingeschummelt werden, der Grund sein. Das halte ich für eine
wirklich grobe Unterstellung, und ich sage Ihnen auch, das ist der Grund,
weswegen wir Ihrem Beschlussantrag beitreten, weil das geprüft und aufgeklärt
gehört, ob Sie mit Ihrer Unterstellung Recht haben. Sicher haben Sie nicht
Recht! Es spricht nichts dagegen, dass man sich das anschaut.
Nur, Herr Kollege Margulies, Sie haben zwar heute viel recherchiert, und
auch gestern schon für die Pressekonferenz, aber ganz exakt habt ihr nicht
gearbeitet. Die Mitglieder des Kontrollausschusses aus meiner Partei haben mir
gesagt, das Kontrollamt kann einen politischen Beschluss nicht prüfen. Die
Höhen der Darlehen, die wir hier beschließen, sind ein politischer Beschluss.
Das Kontrollamt kann Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit der
Mittelverwendung sehr wohl prüfen, aber dann hätte es heißen müssen: „Prüfung
der Errichtungskosten hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und
Zweckmäßigkeit unter Verwendung der tatsächlich gewährten
Förderungsmittel".
Einen letzten Satz kann ich mir auch nicht ganz verkneifen. Sie haben
uns am Vormittag - worauf ich jetzt nicht mehr reflektiert habe, obwohl Sie da
eine Menge gesagt haben, was natürlich herausfordert - erklärt, die GRÜNEN sind
gar nicht reflexartig gegen den Garagenbau, und so wäre das nicht, Sie sind nur
jetzt gegen die Volksgaragen, weil das so eine Sauerei geworden ist. Ich glaube
Ihnen das in dem Moment, in dem Sie mir beweisen, bei welchem Garagenbau Sie
jemals schon zugestimmt haben. Oder vielleicht werden Sie doch einmal einem
zustimmen. - Danke. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer:
Ein zweites Mal zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Margulies. Er hat noch eine
Restzeit von 6 Minuten.
GR Dipl Ing Martin Margulies
(Grüner Klub im Rathaus): Ich werde
diese 6 Minuten nicht brauchen.
Frau Kollegin Rothauer! Ich denke, wenn wir im Kontrollausschuss diesen
Antrag diskutieren, wird es kein Problem sein, in einen Bericht dazu, der dann
zur Kenntnis genommen wird oder auch nicht zur Kenntnis genommen wird, diese Veränderung
mit einzuarbeiten.
Zweiter Punkt, und es ist mir wichtig, das herauszuheben: Bei den bisher
abgerechneten Garagen betrug die Auszahlung der Fördersumme genau dieselbe
Höhe, wie sie beantragt wurde. Ich habe nicht gesagt, dass bei den bisherigen
Garagen immer die 21 800 beantragt wurden, auch nicht in der
Pressekonferenz, sondern genau die Summen, die letztendlich abgerechnet wurden.
Das einzige, was ich sage, ist: Bei den Baukosten, und wenn man das dann
auf den Stellplatz umlegt, würde man eigentlich sagen, es ist um
30 Prozent weniger pro Stellplatz, als was gefördert wurde, außer - und
das erscheint mir allerdings ein bisschen absurd - dass Einbauten oder
Umlegungen, die natürlich zu den Gesamtbaukosten dazugehören, genauso wie die
Haustechnik, die natürlich zu den Baukosten dazugehört, plötzlich nicht mehr in
den Baukosten enthalten sein sollen.
Eine andere Geschichte ist die Oberflächengestaltung, wo zum Beispiel
beim Steinbauerpark der Anteil an der Oberflächengestaltung, selbst wenn sie nicht
dabei wäre, nur 50 000 EUR ausmacht und nicht die fehlenden
950 000 EUR. Den Rest hat vielleicht der Bezirk bezahlt. Aber das
kann man doch nicht für den Garagenbetreiber als Förderung auszahlen, sondern
das hat dann eben der Bezirk bezahlt.
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular