Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 119
GRÜNEN offensichtlich hier auch gegen ihr Kulturprogramm verstoßen, denn
in ihrem Kulturprogramm heißt es: „Grüne Kulturpolitik in einer weltoffenen
Stadt beobachtet gesellschaftliche Veränderungen, neue künstlerische Positionen
und anerkennt Kunst und Kultur als einen Freiraum.“ Ich sehe noch nicht sehr
viel, dass Sie hier Kunst und Kultur anerkennen wollen, sondern offensichtlich
ist nur das für Sie Kunst, was für Sie eine Kunst sein soll und das ist es
offensichtlich nicht. In Ihrem Kulturprogramm führen Sie das aus und da heißt
es: „Nähere Auskünfte sind bei Ihrer Ansprechpartnerin Marie Ringler zu
bekommen.“; und dass sie sich besonders in den Stadtteilen außerhalb des
Gürtels dafür einsetzt „unter Ausnutzung vorhandener Strukturen, die wir dort
haben, multifunktionelle Stadtteile und Kulturzentren zu schaffen oder
bestehende zu erweitern.“ Das liegt eigentlich genau auf der Hand. Das Projekt
passt genau zu Ihrem Kulturprogramm, doch Sie wollen es eigentlich nicht
unterstützen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das stimmt nicht!)
Herr Kollege, ich glaube, auf Ihrer Internetseite, Herr StR Ellensohn,
auf Ihrer Internetseite, der Grünen Internetseite finden Sie diese
Ausführungen. Wenn Sie nur im Akt der Stadt Wien nachlesen, finden Sie es
nicht! (GR Mag Rüdiger Maresch: Da steht auch nichts drinnen!)
Vielleicht lesen Sie in Ihrem eigenen Kulturprogramm nach, dann finden Sie
einmal, wofür Ihre eigene Partei steht und dann könnten Sie vielleicht einen
positiven Zugang zum Kulturprogramm auch im 14. Bezirk finden. (GR Mag
Rüdiger Maresch: Wofür Ihre eigene Partei steht!) Das zur Kulturausrichtung
der Grünen Partei.
In einem zweiten Punkt gebe ich Ihnen aber Recht, Herr StR Ellensohn: Im
Bereich des Verkehrs und der verkehrsmäßigen Anschließung ist noch lange nicht
alles ausgestanden und noch lange nichts entschieden und das ist ein Punkt,
worauf wir auch die Aufmerksamkeit legen müssen. Da stimme ich mit Ihnen
vollkommen überein, aber das ist jetzt auch noch nicht zur Diskussion
gestanden, sondern jetzt ist einmal zur Diskussion gestanden, ob diese
Privatstiftung nun einen Baurechtsvertrag auf 99 Jahre bekommt. Und Sie
wissen das sicher selber ganz genau und als Stadtrat ganz besonders, dass es
für die Zugänglichmachung dieses Projekts auch noch anderer Bewilligungen
bedarf wie unter anderem auch die Aufhebung der Bausperre, die dort noch
verhängt ist und wo ohne Aufhebung der Bausperre dort im Moment überhaupt
nichts geschehen kann und dass das ein wesentlicher Grund ist.
Für uns ist das natürlich auch ein Punkt, wo wir sagen, jedes
Verkehrskonzept wird auch daran gemessen, ob man einer solchen Aufhebung der
Bausperre die Zustimmung geben kann und das muss auch kontrolliert werden.
Keine Frage, das ist ganz, ganz wichtig.
Aber jedenfalls, glaube ich, verdient es eine Unterstützung, dass man
sich auch im 14. Bezirk der Kultur einmal besonders widmet und dort auch
ein kulturelles Projekt mit einer Zugänglichmachung des Sww-Gebiets mit einer
Öffnung Richtung Satzberg hin aufstellen möchte und damit sozusagen den öffentlichen
Raum auch besser für die Öffentlichkeit nutzbar macht. Alles, was danach noch
zu kontrollieren ist, werden wir danach ganz, ganz intensiv kontrollieren. (GRin
Dr Sigrid Pilz: Dann ist es zu spät! – Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort ist
niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter
hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder: Sehr geehrte
Damen und Herren!
Der heutige Antrag behandelt ein Baurecht für die Errichtung eines
Museums, nicht so wie es im Antrag steht um eine Ausstellungsfläche für
notwendige Infrastruktur im Zusammenhang mit der Wiener Schule des
Phantastischen Realismus. Das ist der Punkt und bei dem Punkt bleibt es auch.
Dafür wird auch ein Baurecht eingeräumt und für nichts anderes, auch wenn der
grüne Bezirksrat auf seiner für Unzuverlässigkeit extrem bekannten Homepage
dieses wieder einmal geschrieben hat.
Gleichzeitig lukriert die Stadt dadurch 33 700 EUR Pachtzins
pro Jahr wertgesichert und ich möchte schon eines anmerken: Man kann sich für
solch eine Fläche eine Vielzahl von Nutzungen vorstellen, aber immerhin ist
hier eine Privatinitiative und privates Investment, privates Geld, das mehr oder
weniger vom Maler Ernst Fuchs und seinen Söhnen stammt, gegeben.
In der Zeitung konnten wir auch lesen, dass der Herr Seunig aussteigen
will, der mir auch aufgrund seiner politischen Aussagen alles andere als ein
sympathischer Herr ist. So gesehen würde ich das auch sehr begrüßen. Jedenfalls
sind die Kontaktleute auch die Söhne des Malers Fuchs, die dieses Projekt
vordringlich betreiben.
Und zu den Verkehrsfragen würde ich nach wie vor so wie schon im
Ausschuss ersuchen, dass wir die Fragen dort behandeln, wo sie auch
geschäftsordnungsmäßig behandelt werden sollen und müssen, nämlich die
zuständigen Gremien sind im Bezirk angesiedelt und die werden in der nächsten
Woche diese Fragen auch behandeln. Wir alle wissen ja auch, dass die
Projektbetreiber hier ebenfalls schon größte Zustimmung und
Kooperationsbereitschaft signalisiert haben. In diesem Sinne bitte ich um
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Wir kommen
nun zur Abstimmung.
Wir bitten jene Damen und Herren, die dem Antrag des Berichterstatters
zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Dies ist ohne die Stimmen der GRÜNEN
mehrstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 61 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie
betrifft die Ermächtigung zur Einräumung einer Option zugunsten der LSE
Liegenschaftsstrukturentwicklungs GmbH betreffend Grundflächen des Thermen- und
Kurparkareals Oberlaa.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Mag Schieder, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder: Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Kenesei.
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