Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 119
ungeahnter – ungeahnt nicht, weil wir den Impuls schon öfter hatten, aber ein unermesslicher Impuls für dieses Gebiet.
Die Messe zeigt jetzt schon Erfolg und man sieht auch schon, wie sich
das Stuwerviertel, das bis jetzt vom U-Bahn-Bau eigentlich nur “belastet“ war -
eine U-Bahn-Belastung ist ja nur eine Belastung für eine zukünftige hochwertige
Nutzung und für zukünftigen Komfort -, qualitativ extrem verbessert hat.
So ist es natürlich auch sinnvoll,
ein Stadion, das Stadion, das EM 2008-Finalspiel-Stadion verkehrsmäßig zu
erschließen und auch Sonstiges sinnvoll an ein Stadion heranzuführen, so wie
wir es von anderen Weltstädten ja kennen. Alle, die sich an die Reise des
Wohnbauausschusses erinnern, können sich auch daran erinnern, dass wir dort das
Manchester Stadion nicht besichtigt haben, aber daran vorbeigefahren sind. Dort
sieht man, wie hervorragende Sportcluster geschaffen werden, nämlich dass
sowohl ein gutes Stadion mit auch guten Clubs als auch eine gute verkehrsmäßige
Anbindung und auch die notwendigen Freizeitnutzungen vorhanden sind. Genau das
ist ja auch hier geplant. Anstatt eines öden Parkplatzes, der bislang von
Fahrschulen benutzt wurde, soll eben eine höherwertige Nutzung und eine
Einkaufsnutzung, die ja auch einen Sportschwerpunkt hat, gemacht werden
inklusive der Pflichtstellplätze für die beiden Stadien, weil dort ja auch das
Ferry Dusika-Radstadion ist.
Weiters ist es auch sinnvoll, wenn man solche Flächen als Stadt
identifiziert, diese betroffenen Flächen - den Parkplatz des
Ernst-Happel-Stadions mit dem Einkaufszentrum und den Pflichtstellplätzen -
sinnvoll und effizient zu vermarkten. Es geht um die Vorgartenstraße, um Büros,
Hotels und Freizeit- und Nahversorgungseinrichtungen. Durchaus sinnvoll ist es
auch, zwischen dem Stadion und der Messe ein Hotel zu haben. Hier kann man
Spieler einquartieren und auch die Messe, die eine dauerhafte Nutzung ja jetzt
schon hat, hat Nachfrage für ein Hotel. Und auch der Wurstelprater als
Vergnügungsgebiet ist hier.
Alle diese Dinge müssen ja auch bis Ende 2007 realisiert sein, weil
wir nicht diesen Nervenkitzel wie die Athener wollen, dass wir bis zum Ende
nicht wissen, ob die Entwicklung des Gebiets stattfindet (GR Georg Fuchs:
Wie schaut das Konzept aus?), sondern wir wollen es Ende 2007 fertig
haben, damit dann bei der WM 2008 im Zuge auch der U-Bahn-Eröffnung dieses
Gebiet errichtet ist. (GR Georg Fuchs: Wie schaut das Konzept aus?) Bis
2012, weil wir ja immer weit voraus denken, soll dieses Gebiet bei der
Ausstellungsstraße und beim jetzigen Trabrennverein ebenfalls hochwertig
ausgestaltet werden. (GR Georg Fuchs: Wie schaut das alles aus?)
Jetzt dann noch zur effizienten Vermarktung. Es ist
durchaus sinnvoll, wenn die Stadt nicht nur diese Entwicklung von Gebieten
irgendwem übergibt, sondern dass man auch hier Public Private Partnership-Modelle
eingeht, die wir in diesem Fall auch mit der Wien Holding, die eine
Gesellschaft der Stadt Wien und im 100-prozentigen Eigentum der Stadt Wien ist,
eingegangen sind. (GR Georg Fuchs: Das Konzept!) Und ich finde es schon
ein bisschen kühn, dass gerade von der ÖVP – der Kollege Hahn versucht ja seit
neuestem, die ÖVP als Wirtschaftspartei zu positionieren - immer Public Private
Partnership-Modelle gefordert werden und dann gibt es einmal ein vernünftiges
Public Private Partnership-Modell (GR Georg Fuchs: Konzepte! – Aufregung bei
der ÖVP.) und dann schreien Sie auf einmal: „Nein, nein, nein"! Nun,
wenn das der Inbegriff von Wirtschaftspartei ist! (GR Georg Fuchs: Es geht
ja um Konzepte! Haben Sie das noch immer nicht begriffen?) Das ist ja eine
Unkenntnis von wirtschaftlichen Möglichkeiten. (Beifall bei der SPÖ.)
Noch dazu hätte Ihnen das Aktenstudium auch die
Einsicht ermöglicht, dass sogar Nachbesserungsparagraphen und -regeln im
Vertrag vorgesehen sind, falls eine Höhernutzung des Gebiets zustande kommt,
und dass über das Public Private Partnership ja auch die Chance besteht, am
Gewinn, den so ein Public Private-Projekt hat, auch beteiligt zu sein. Das
sollte eigentlich auch für eine angebliche Wirtschaftspartei kein Problem sein,
aber das ist halt der Unterschied zwischen einer angeblichen Wirtschaftspartei
und einer echten vernünftigen Partei, die auch etwas für die Wirtschaft
leistet!
In diesem Sinne halte ich das für einen
hervorragenden Akt und bitte um Zustimmung. (Aufregung bei der ÖVP. -
Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Sie verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht
gestellt.
Ich bitte daher jene Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist mehrstimmig mit den
Stimmen der SPÖ angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 60 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft die Ermächtigung zum Abschuss eines Baurechtsvertrags
mit der “Paradiso“ Errichtungs- und Betriebsgesellschaft mbH an dem neuen
Grundstück 746/7, derzeit in EZ 467, KatG Hütteldorf.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Mag Schieder,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder: Ich bitte
um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag
Heidemarie Unterreiner: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr StR Ellensohn.
StR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es wurde
bereits einleitend gesagt, worum es geht: Um ein Grundstück im 14. Bezirk
neben der Fuchs-Villa in der Hüttelbergstraße 22 und um einen
Baurechtsvertrag, der bis 31. Dezember 2013 laufen wird oder soll.
Jetzt habe ich mich verrechnet, bis 2113, glaube ich,
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