Gemeinderat,
46. Sitzung vom 23.09.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 119
Märkte. Es gibt ein betriebswirtschaftliches Konzept, das vor vier Jahren noch unter der StRin Renate Brauner begonnen wurde, das auch von einer Kampagne begleitet wird und wir haben seit 2003 nachweislich das Marktsterben gestoppt. Bis dahin konnte man sehen, dass die Marktstände und Marktbetreiber jährlich um ein Prozent zurückgegangen sind. Das wurde mit diesem Konzept und der Kampagne gestoppt und das ist erfreulich. Die Stadt Wien wird weiterhin investieren und auch den Standlern Mut machen, auch einiges zu investieren, was ja auch getan wird.
Unter diesen Umständen bitte ich Sie, diesem Betrag für den Meidlinger
Markt zuzustimmen und ich hoffe, die Bezirksvertretung wird morgen auch die
700 000 EUR beschließen, damit die Sanierung°... (GRin Inge Zankl:
Mit den Stimmen der FPÖ!) Das habe ich auch schon gehört, aber das wollte
ich nicht erwähnen. Ich hoffe, auch mit den Stimmen der FPÖ. Es ist schon
gesagt worden, dass sie°... (GR Dr Herbert Madejski: Ja, da können Sie
sicher sein!) Sie sagen: „Ja“, das freut mich besonders, fein.
Ich bitte um Ihre Zustimmung, damit die Ausschreibungen beginnen können
und der erste Bauabschnitt auch beginnen kann. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag der Berichterstatterin
zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist einstimmig der Fall und daher
einstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 59 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie
betrifft den Verkauf von Grundflächen im Bereich der KatG Leopoldstadt an die
LSE Liegenschaftsstrukturentwicklungs GmbH sowie die Ermächtigung zur
Einräumung einer Option zu Gunsten der LSE Liegenschaftsstrukturentwicklungs
GmbH betreffend des Areals Krieau.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Petrides, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Hedwig Petrides:
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung zu dem folgenden
Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum
Wort gemeldet ist der Herr GR Kenesei. Ich erteile es ihm.
GR Günter Kenesei (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Da uns ja dieses Thema rund um das Ernst-Happel-Stadion und der Verkauf
dieses Grundstücks an die LSE heute noch in einer Dringlichen Anfrage an den
Herrn Bürgermeister beschäftigen wird, möchte ich hier in der Geschäftsgruppe
des Herrn Wohnbaustadtrats nur kurz auf die Kritikpunkte eingehen, die wir im
Zusammenhang mit dieser Ermächtigung zum Verkauf sowie zur Einräumung einer
Option zu Gunsten der LSE für die Grundfläche des Areals der Krieau mit einem
von einem Sachverständigen noch zu ermittelnden Kaufpreis haben, also wo alle
Optionen noch offen sind.
Was ist der Inhalt dieses Aktenstücks? Wien verkauft die Flächen rund um
das Ernst-Happel-Stadion, die Flächen Vorgartenstraße Ecke Trabrennstraße,
Union-Sportplatz, Ausstellungsstraße sowie eine Option auf die Flächen des
Areals der Krieau Trabrennverein, Trabrennbahn, Stallungen und Tribünen an eine
Liegenschaftsstrukturentwicklungs GmbH, die bis zum heutigen Tage im Firmenbuch
nicht zu finden ist und die eine 100-prozentige Tochter der Wien Holding sein
soll, sag’ ich jetzt einmal. Der Kaufpreis ist mit durchschnittlich berechneten
Flächenerlösen von rund 300 EUR pro Quadratmeter - sagen wir einmal - sehr
günstig berechnet, immer vor Augen geführt, dass die Stadt Wien hier das
100-prozentige Zugriffsrecht ja hat, weil es Flächen der Stadt Wien sind und
sie hätte auch noch das 100-prozentige Zugriffsrecht, wenn es Flächen der Wien
Holding bleiben würden beziehungsweise wenn die Entwicklung und die
stadtplanerische Zukunft in Händen der Holding liegen würden. Das ist aber
nicht der Fall, denn die Wien Holding hat bereits eine weitere
Stadtentwicklungsgesellschaft gegründet, die U2-Stadtentwicklungs GmbH, an der
sie nur mehr mit 20 Prozent beteiligt ist, denn 40 Prozent gehen an
die IG Immobilien und 40 Prozent an eine Privatstiftung. Auf die
Gesellschafterstruktur und auf deren Zusammenhänge werde ich dann noch im Zuge
der Dringlichen Anfrage und in der Debatte der Beantwortung eingehen.
Faktum ist, dass die Stadt Wien mit dem heutigen Grundstücksverkauf und
der Übertragung an die Wien Holding unter Einräumung dieser Option für die
Krieau das Zugriffsrecht, die weitere planerische Zukunft und alle
Möglichkeiten, dieses Gebiet zu strukturieren und im Interesse der Wienerinnen
und Wiener und im Interesse der Stadt Wien zu entwickeln, aus der Hand gibt,
wenn die Wien Holding nur mehr mit 20 Prozent an der U2-Stadtentwicklungs
GmbH beteiligt ist.
Im Akt insgesamt ist noch einiges an Ungereimtheiten zu finden wie die
4,8 Millionen EUR bezüglich des Parkplatzes Olympiaparkplatz vor dem
Ernst-Happel-Stadion, wo diese neue Gesellschaft LSE, wenn sie dann endlich
gegründet ist und es einen Geschäftsführer gibt, mit dem man dann auch
vielleicht einmal in Gespräche eintreten kann, sich erst dann mit der Stadt
Wien und mit der MA 51 ausmacht, im Rahmen welcher Sachleistungen auch immer
diese 4,8 Millionen an die Stadt Wien gehen, wobei noch über die genaue
Art und Ausgestaltung der Sachleistung zwischen den Vertragsparteien
Einvernehmen zu erzielen sein wird. Na ich hoffe, das wird nicht allzu schwer
sein, denn die Vertreter der Wien Holding sind ja für die Damen und Herren
keine Unbekannten. Vor allem die Herren der MA 51 vice versa die
maßgeblichen Personen der MA 51 wissen ja, wer die Vertreter der Wien
Holding sind.
Und solche Verträge werden im
Gemeinderat vorgelegt, wo großteils noch unausformuliert ist und noch gar nicht
feststeht, wie in Zukunft miteinander umgegangen wird und welche Möglichkeiten
oder Übertragungen der
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