Gemeinderat,
45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 93
Bezüglich des einen Antrages: Es kommen relativ wenige Nachwuchsspitzenmusiker aus Österreich, im Speziellen aus dem Raum Wien. Das ist relativ unverständlich, weil wir ja hier vor allem den Musicalbereich ausweiten und fördern. Es gibt den Plan von Kathi Zechner, die heimische Musikszene an das Wiener Musical heranzuführen. Wir finden es für zweckmäßig, den Bereich der Musikschulen dem Kulturausschuss zuzuordnen.
Die gefertigten Gemeinderäte stellen daher gemäß §°27
Abs°4 der Geschäftsordnung folgenden Beschlussantrag:
"Der Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien
wird aufgefordert, eine Änderung der Geschäftseinteilung für den Magistrat
vorzunehmen und die Agenden der Musikschulen der Geschäftsgruppe Kultur und
Wissenschaft zuzuordnen. Darüber hinaus soll ein eigener Unterausschuss
gegründet werden, der sich befassen soll mit der Ist-Situation der Wiener
Musikschulen, Erstellung einer Bedarfsanalyse, Erarbeitung eins konkreten
Finanzplanes und Zeitvorgaben für das vorgesehene Konzept und Prüfung von
Maßnahmen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses
Antrages an den Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Information und
Sport sowie an den Gemeinderatsausschuss für Integration, Frauenfragen,
Konsumentenschutz und Personal beantragt.“
Der zweite Antrag: Neben dieser Förderung der
Hochbegabten soll Musik, das Erlernen eines Instrumentes jedem einzelnen Kind
offen stehen, weil es eine Ergänzung von schulischer Bildung und Erziehung ist,
pädagogisch sinnvoll ist und soziales Verständnis fördert.
Wir stellen daher den zweiten Antrag:
"Die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend,
Information und Sport und der amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft
mögen durch Maßnahmen und umfassende Investitionen dafür Sorge tragen, dass
jedes schulpflichtige Kind in Wien im Rahmen des Musikschulangebotes für Wien
je nach Begabung eine fundierte und seriöse Instrumentenausbildung seiner Wahl
erhalten kann. Darüber hinaus sollen Kinder und Jugendliche durch eigene
Programme und Initiativen der Stadt Wien motiviert werden, eine musische
Ausbildung zu beginnen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses
Antrages an den Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Information und
Sport sowie an den Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft
beantragt.“
Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Als
Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau GRin Unterreiner.
GRin Mag Heidemarie Unterreiner (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte
Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Ganz kurz. Es geht auch bei uns um Anträge zum
Musikschulwesen.
Beim ersten Antrag geht es darum, dass es noch keine
Bedarfsstudie gibt für zwei Musicalhäuser. Deswegen sind wir der Meinung, dass
die Gelder, die für den Umbau des Ronacher geplant waren, für den Ausbau der
Wiener Musikschulen bereitgestellt werden.
Der zweite Antrag ist ein Begehr, das wir schon
jahrlang haben. Wir haben immer wieder darüber diskutiert, dass man die
Rückführung des Musikschulwesens in das Kulturressort überlegen sollte.
Beim dritten Antrag geht darum, dass wir der Meinung
sind, dass das Ziel sein sollte, dass man die Zahl der Musikschulen verdoppelt.
Der vierte Antrag enthält eine Fülle von Forderungen,
die wir zusammengetragen haben zur Bearbeitung des Konzepts für die Wiener
Musikschulen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Als
Nächste zu Wort gemeldet ist die Frau GRin Rubik. – Ich bitte Sie zum
Rednerpult.
GRin Silvia Rubik (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Kurz auf den Akt eingehend möchte ich erwähnen, dass
die Musikschule Hietzing von rund 200 Schülern und Schülerinnen von
insgesamt 24 Lehrkräften in 22 Instrumentalgattungen und Gesang
unterrichtet werden. Darüber hinaus gibt es drei verschiedene Kurse für
musikalische Früherziehung, ein Bläserensemble, ein Streicherensemble, ein
Streicherquartett und ein Schulorchester, ein Rock-Jazz-Ensemble sowie ein
Ensemble für Improvisation und neue Musik. Die Qualität der angebotenen
Ausbildung wird regelmäßig bei zahlreichen Konzerten unter Beweis gestellt.
Laut Budgetvoranschlag für 2004 steht daher eine
Subvention in der Höhe von 70 000 EUR zur Debatte, wobei ich aber
auch nicht unerwähnt lassen möchte, dass wir zur Zeit zirka 5 200 Kinder
und Jugendliche in Musikschulen mit 10°Zweigstellen, mit hochqualifiziertem
Fachunterricht für nahezu alle Instrumente, aber auch Sologesang, Ballett,
tänzerische Bewegungserziehung haben.
Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass die neue
Musikschule in Meidling, Arkade Meidling, mit Schulbeginn, voraussichtlich im
Schuljahr 2004/05, beginnen soll.
Die Musikschule Meidling ist derzeit Benützer von
Räumen in einer Pflichtschule.
Zur Zeit sind die Musikschulen im Umbruch, das heißt
eben die Ausgliederung des Konservatoriums sowie ein neues Gesamtkonzept für
ganz Wien.
Wir bitten daher um Annahme der Subventionsliste. –
Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann:
Ich möchte ganz kurz etwas zu den vielen Anträgen, die gekommen sind, sagen.
Ich empfehle bei den beiden
Anträgen der GRÜNEN, für die die sofortige Abstimmung verlangt wird, die
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