Gemeinderat,
45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 93
bringen. Ich glaube, dass das sehr wichtig ist. Wir haben auch im Nationalrat immer probiert, Vier-Parteien-Anträge zu schaffen. Dort habe ich noch die Sicht der Opposition gehabt. Ich weiß, wie es ist, wenn man lange in Opposition ist. Deswegen können Sie auf mein Verständnis, glaube ich, hoffen.
Das haben sich Wien und die Wienerinnen und Wiener,
glaube ich, von uns verdient und auch erwartet. - Vielen Dank. (Beifall bei
der SPÖ und den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
Wir kommen nun zur Postnummer 91. Sie betrifft
Ergänzungswahlen.
Frau amtsf StRin Mag Sonja Wehsely ist als Dienstgebervertreterin
aus der gemeinderätlichen Personalkommission ausgeschieden. Der entsprechende
Wahlvorschlag der sozialdemokratischen Fraktion lautet auf Frau GRin Sonja
Kato.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
einstimmig so angenommen.
Die Frau amtsf StRin Mag Renate Brauner ist aus dem
Vorstand der KFA ausgeschieden. Die sozialdemokratische Fraktion schlägt für
diese Funktion Frau amtsf StRin Mag Sonja Wehsely vor.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
ebenfalls einstimmig so angenommen.
Ich danke schön.
Die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales hat sich gemäß § 16 der Geschäftsordnung zu einer
Mitteilung betreffend „Leitlinien für eine zukunftsorientierte Betreuung bis
ins hohe Alter“ zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr, wobei ich bemerke, dass
Ihre Redezeit mit 40 Minuten begrenzt ist.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Sehr
geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zuerst einmal möchte ich mich meinen frisch
gebackenen, jungen Regierungskolleginnen anschließen und möchte mich ebenfalls
sehr, sehr herzlich für die Wahl zur Gesundheits- und Sozialstadträtin
bedanken.
Ich sage
Ihnen ganz offen, dass ich zu dieser neuen Aufgabe nicht leichtfertig und nicht
sofort zugesagt habe, sondern dass ich im vollen Bewusstsein für die komplexe
Aufgabe und für die großen Herausforderungen, die auf uns alle zukommen, dieses
Ressort angenommen habe. Ich freue mich aber, und das habe ich jetzt in den
wenigen Tagen sozusagen als designierte Gesundheits- und Sozialstadträtin
wirklich auch schon fest spüren können, ich freue mich wirklich auf die spannenden
Themen, die wir gemeinsam in den kommenden Jahren bearbeiten dürfen und ich
hoffe und werde meinen Teil dazu beitragen, dass wir eine gemeinsame Linie zum
Wohl der Stadt Wien und vor allem zum Wohle der Menschen, der Wiener und
Wienerinnen, finden.
In diesem
Sinne sehe ich meine Wahl auch als ein großes Zeichen Ihres Vertrauens und
danke allen, die mich gewählt haben. Ich werde versuchen, auch alle anderen mit
gemeinsamer Arbeit zu überzeugen. Jedenfalls werde ich mich sehr um eine
respektvolle Zusammenarbeit bemühen.
Ich habe
auch in der Vergangenheit versucht, in meinem bisherigen Ressort in den
wichtigen Fragen gemeinsame parteiübergreifende Lösungen zu finden und im Rückblick
darf ich sagen, dass es in vielen, vielen Bereichen gelungen ist und ich hoffe,
dass das auch in der Zukunft so bleiben wird. Ich jedenfalls werde diesen
Wunsch nach Konsens, diesen Willen zur Zusammenarbeit in die neue Aufgabe
einbringen und möchte auch, dass uns das gemeinsam im Interesse der Wiener und
Wienerinnen gelingt.
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! Niemand ist
gerne krank, das wissen wir alle ganz persönlich, niemand ist gerne
bettlägerig, niemand ist gerne auf Sozialhilfe angewiesen. Unsere Aufgabe ist
es, wenn diese Fälle eintreten, den Menschen bestmöglichst zu helfen. Für diese
Menschen, die häufig innerhalb kürzester Zeit ihr gesamtes Leben, unter welchen
Umständen auch immer, umstellen müssen, für die müssen wir uns gemeinsam
anstrengen, für die müssen wir unser Bestes fernab von jeder Parteipolitik,
fernab von unsachlichen Streitereien geben, denn es geht um das größte Gut, das
wir alle haben, um unsere Gesundheit! (Beifall bei der SPÖ.)
In den vergangenen Monaten hat es sehr viele
Diskussionen zu diesem Thema gegeben, zum Teil sehr heftige, aber ich würde
meinen jedenfalls wichtige Diskussionen. Vor allem das Thema“ Altenbetreuung“
lag hier im Zentrum. Und die Diskussion ist sehr oft um Strukturen gegangen, um
technische Fragen der angedachten Reformen.
Das ist unglaublich wichtig. Ich werde im Zuge dieser
Mitteilung auch noch darauf eingehen, aber eines möchte ich sehr deutlich
sagen: Zentral ist, dass der Mensch selber mehr im Mittelpunkt unserer
Überlegungen und Betrachtungen steht. Wir sind in Wien in Wirklichkeit in einer
sehr, sehr glücklichen Lage. Wir haben in unserer Stadt ein sehr hohes Niveau.
Wien ist eine soziale Stadt und wir haben eine sehr hohe Qualität im
Gesundheitsbereich, ein Verdienst von tausenden und abertausenden engagierten
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die tagtäglich und auch nächtens für die
Wienerinnen mit vollem Einsatz unterwegs sind, die arbeiten und dafür schon ein
sehr, sehr herzliches „Danke schön“. (Beifall bei der SPÖ.)
Mir ist das deswegen - und auch
das möchte ich gleich zu Beginn klarstellen - sehr wichtig, mit vielen Betroffenen
des Gesundheits- und Sozialbereichs zu sprechen, ihre Dinge zu hören, ihre
Sicht zu hören, mit den Patienten und Patientinnen selber, aber selbstverständlich auch mit den
Pflegern und Pflegerinnen, mit Ärzten und Ärztinnen. Ich werde mit
Personalvertretern und -vertreterinnen sehr eng zusammenarbeiten, genauso mit
dem überaus engagierten Pflegeombudsmann und dem Patientenanwalt, deren Arbeit
ich außerordentlich schätze. Diese Gespräche werden uns hoffentlich neue
Erkenntnisse und Einblicke aus der Praxis gewähren, die wir dann umzusetzen
haben. Es liegt an uns, die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit jene Pflege
möglich wird, die die Wiener und Wienerinnen individuell
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular