Gemeinderat,
45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 93
wie zum Beispiel beim Hansapark, beim Europapark, bei Tripsdrill, um dort überhaupt hinzukommen. Das ist eine komplett andere Situation als wir sie hier in Wien haben.
Ich sage, über diese Situation bin ich glücklich,
denn sie eröffnet auch größere Chancen, weil es fast keinen Park gibt, der in
unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums und aller anderen Einrichtungen ist, die
zum Beispiel ein Städtetourist, ein Kongresstourist oder andere suchen, wenn
sie in Wien sind. Daher ist die Zielsetzung natürlich sowohl die Verweildauer,
die BesucherInnenzahl und das Aufkommen, das die Besucherinnen und Besucher in
den Prater investieren, zu erhöhen.
Was aber nun die Frage der Seilbahn betrifft, ist ein
Prinzip, das wir in allen anderen dieser Einrichtungen verfolgen können. Denn
es gibt überall die Frage, wie die Menschen zu diesen Vergnügungsparks kommen,
also die äußere Zulieferung, und dann die Frage des inneren Transports, wie man
nämlich neben dem fußläufigen Erreichen der einzelnen Attraktionen auch ein
inneres Transportmittel nutzen kann. Ganz egal, welches Beispiel Sie sich
anschauen, werden Sie sehen, dass es diese inneren Transportmittel immer gibt. (GR Günter Kenesei: Aber nicht darüber
hinweg!) Da beginnt sozusagen die Unterschiedlichkeit im Wiener Prater. Wir
haben ein Transportmittel, das man als inneres Transportmittel bezeichnen könnte,
würde es nicht derzeit von nirgendwo nach nirgendwo führen. Die Attraktivität,
durch den grünen Prater zu fahren, ist natürlich eine große, allerdings würde
ich meinen, dass die Sinnhaftigkeit dann geben sein wird, wenn man neben der
grundsätzlichen Attraktion, die die Liliputbahn für uns alle bietet und auch in
Zukunft bieten soll, tatsächlich Stationen hat, die man auch erreichen möchte.
Die andere Seite ist sozusagen nicht erschlossen.
Warum ist diese Überlegung überhaupt aufs Tapet
gekommen? Wo wir uns, so hoffe ich zumindest, alle einig sind, ist dass der
derzeitige Eingangsbereich seitens des Pratersterns wirklich überschäumt vor
Attraktivität. Man kommt vom Praterstern, geht an einer Tankstelle vorbei,
durchquert einen Parkplatz links und rechts und stößt auf eines der
attraktivsten thematisierten Häuseln dieser Stadt. Ich sage, das ist nicht das,
was wir gern wollen. Das ist das, woran wir uns gewöhnt haben, was wir aber
auch blitzschnell wieder entbehren können. Daher ist eine der Fragen gewesen,
wie man die Parkrelation, die sich im Eingangsbereich von dieser Seite
befindet, verändern kann.
Die Busse sind für das Riesenrad von Relevanz, weil
es, wie die Untersuchung gezeigt hat, viele Besucherinnen und Besucher des
Riesenrads gibt, aber derzeit nur 15 Prozent in das Innere des Praters
weitergehen. Touristen sind gehetzte Menschen und es wird von denen, die sie
durch Wien führen, nicht sehr darauf Rücksicht genommen, was es sonst noch
gibt. Aber wir wollen nicht, dass dort vorn die Busse stehen bleiben. Deswegen
der Busparkplatz an einer Stelle, wo er nicht so stört und deshalb auch ein
zusätzliches Transportmittel, das angedacht ist, und auch die Möglichkeit gibt,
unter Umständen durch einen Blick von oben angelockt zu werden, wenn man
hineinsieht und sieht, was es sonst an Attraktionen gibt.
Das heißt, Punkt eins ein zusätzliches inneres
Transportmittel, Punkt zwei für jene, die nach wie vor nicht zu locken sind,
die Möglichkeit, wieder zu ihrem wartenden Bus zu gelangen und Punkt drei die
Möglichkeit, ähnlich wie es das Riesenrad bietet, einen Einblick von oben zu
haben, wie es auch andere Transportmittel in anderen Parks bieten, indem Sie
das Gelände umfahren. Wie gesagt, Glauben ist in dem Sinn nicht angesagt,
sondern eine Überlegung, die beim Erstellen des Businessplans sicherlich zu
rechnen sein wird und dann zu entscheiden sein wird, ob es der Weisheit letzter
Schluss ist oder ob es in etwa auch adaptiert werden muss, in einer
Verlängerung über das Wurstelpratergelände hinaus, um allfällige andere
Destinationen des Gebiets an dieses Transportmittel anzuknüpfen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Auch die 2.°Frage (FSP/02817/2004/0001-KVP/GM)
wurde von GRin Ingrid Korosec an die Frau amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gestellt: Noch dieses
Jahr soll das beliebte Bürgerservice für den 4. Bezirk in der
Favoritenstraße in den 5. Bezirk abgesiedelt werden. Viele Bürger sind
über diesen Mangel an Bürgernähe und Willkür der SPÖ-Rathauszentrale verärgert.
Werden Sie sich definitiv als zuständige Stadträtin für den Erhalt des
Bürgerservice-Standorts auf der Wieden im Sinne der Bezirksbevölkerung
einsetzen?
Ich ersuche um Beantwortung.
VBgmin Grete Laska:
Sehr geehrte Frau Abgeordnete Korosec!
Sie haben mich im Hinblick auf das Bürgerservice für
den 4. Bezirk gefragt, inwieweit eine Übersiedlung geplant ist und haben
gemeint, viele Bürger sind über diesen Mangel an Bürgernähe und Willkür der
SPÖ-Rathauszentrale verärgert. "Werden Sie sich definitiv als zuständige
Stadträtin für den Erhalt des Bürgerservice-Standorts auf der Wieden im Sinne
der Bezirksbevölkerung einsetzen?"
Dazu darf ich Ihnen Folgendes antworten:
Sie wissen, dass der Bürgerdienst in 23 Bezirken
mit seinen 20 Außenstellen direkt für die Probleme und Anliegen der
jeweiligen BezirksbewohnerInnen zuständig ist und als kundenorientierter
Servicebetrieb mit einem sehr direkten niederschwelligen Zugang zur Beratung
zur Verfügung steht, mit äußerst kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
die sich immer mehr im Zuge dieser 25-jährigen Tätigkeit zu einer Schaltstelle
zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern Wiens und dem Magistrat
herauskristallisiert haben. In den innerstädtischen Bezirken sind nicht nur aus
Gründen der geringeren Bevölkerungsanzahl und der kleineren Flächenausdehnung
der jeweiligen Bezirke, sondern vor allem auch zur Nutzung von Synergieeffekten
die Bürgerdienststellen zusammengefasst, etwa im 1. und 8. Bezirk, im 4.
und 5. Bezirk, im 6. und 7. Bezirk.
Einhergehend mit der 1996 mit der
ÖVP gemeinsam beschlossenen Durchführung einer tiefgreifenden Verwaltungsreform
wurde unter Federführung der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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