Gemeinderat,
44. Sitzung vom 29.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 95
hervorragend in die Struktur ein und wenn das geschieht, was in der Flächenwidmung und was im Projekt vor allem, festgehalten ist, dann wird das geschehen, was Sie einfordern, nämlich eine verbesserte, ja optimale Verbindung der Bezirksteile und es liegt nicht zuletzt auch an Ihnen und Ihren Freundinnen und Freunden, die in der Bundesregierung sitzen und in Wirklichkeit die Politik in der ÖBB betreiben, dass sie einwirken, dass das eingehalten wird und das durchgeführt wird, was Sie sich vorstellen. Es ist die Stadt, was die Bringschuld betrifft, in keinem Punkt säumig geworden, ganz im Gegenteil, sie hat optimale Bedingungen geschaffen.
Meine Damen und Herren, Verkehrspolitik,
Planungspolitik ist ja die Zukunftspolitik. Ich sagte es bereits am Beginn, sie
zeichnet sich in den letzten dreieinhalb Jahren durch ein massives
Reformwerk aus, ein Reformwerk, das die Handschrift des amtsführenden
Stadtrates Rudolf Schicker trägt, es ist ein Reformwerk, das zukunftsorientiert
ist, das die Positionierung Wiens in einer neuen Region optimal vorantreibt und
es ist ein Reformwerk und ein Werk von Aktivitäten, die eine neue, moderne,
zukunftsweite Positionierung der Stadt ermöglichen.
Abschließend, meine Damen und Herren, möchte ich mich
namens meiner Fraktion bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der
Geschäftsgruppe bedanken, bei den vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
dieser Geschäftsgruppe, die reich an Abteilungen und Aufgaben ist. Ich denke,
es ist eine hervorragende Arbeit geleistet worden, die dieser Rechnungsabschluss
auch widerspiegelt und ich ersuche um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch, ich
erteile es ihm.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und Herren!
Jetzt möchte ich zunächst einmal auf nur wenige
Punkte eingehen betreffend den Verkehrsteil. Und der erste Punkt war natürlich
- der Kollege vor mir hat schon davon gesprochen - es geht um die City-Maut,
Stau-Maut, Verkehrsvermeidungsmaßnahmen generell und erwähnt wurden Stockholm,
London als Beispiele. Und wie kritisieren Sie dann den nicht vorhandenen Mut
der Sozialdemokratie als absolut regierende Partei in Wien.
Richtig ist, dass der Bürgermeister bestätigt wurde
in seinem Amt, und zwar der von London. Richtig ist, dass dort eine City-Maut
eingeführt worden ist, die man nicht eins zu eins auf Wien übertragen kann,
völlig richtig. Richtig ist auch, dass die rot-grüne Stadtregierung in
Stockholm eine Stau-Maut einführen wird - das ist ein wenig eine Differenz -
dies probeweise, und sie dann noch einmal der Bevölkerung in einer Abstimmung,
die nicht mit den Gemeinderatswahlen und Regionalwahlen übereinstimmt, vorlegen
wird. Das ist richtig.
Nicht richtig ist allerdings, dass es in London keine
Parkraumbewirtschaftung gegeben hat und gibt und nicht richtig ist auch, dass
es in Stockholm so etwas nicht gibt. Es gibt in beiden Städten so genannte
Anrainerpickerl, in neuralgischen Gebieten, wie zum Beispiel in London in
Hillingdon schon seit Jahrzehnten. Das stimmt also nicht ganz, entschuldige,
Kollege VALENTIN.
Und das Zweite ist das: Es ist völlig richtig, dass
Stockholm weniger Einwohner hat als Wien und dass London im Zentrum etwas weniger
Einwohner hat als Wien und dass die Struktur in diesem Zentrum eine andere ist.
Aber was wir besonders kritisieren, ist das, dass in den ersten Entwürfen des
Masterplans Verkehr ein Kapitel über City-Maut, Stau-Maut sowie
Verkehrsvermeidungsmaßnahmen drinnen war (Zwei
Gemeinderäte in angeregtem und hörbarem Gespräch miteinander stören den
Redner.) und dann - jetzt reden die zwei Herren da hinten ganz laut, finde
ich ganz super, über einen Antrag, den ich nachher nicht stellen wollte, aber
es ist ganz nett - aber noch einmal dazu, City-Maut, Stau-Maut war da drinnen
angedacht und wurde herausgenommen. Einen bestimmten Grund gab es da schon.
In Wien ist es so bei einer
Verkehrsvermeidungsmaßnahme wie zum Beispiel derjenigen in der Roßauer Lände,
winkt der ÖAMTC ein bissen mit seiner Presse oder winkt der ARBÖ mit seiner
Presse, dann wird das immer wieder zurückgezogen und genau so war es hier auch.
Aber um daran zu erinnern: Damals bei der Diskussion mit
Herrn Stadtrat Schicker, dass letztendlich die Roßauer Lände ein Desaster für
die Sozialdemokratie war, und schon flutsch, war es heraußen. Was wir von der
Sozialdemokratie oder von der Stadt Wien insgesamt, verlangen, ist dass wir
Verkehrsvermeidungsmaßnahmen im Vorfeld ordentlich diskutieren, auch einen
Masterplan mit verschiedenen Varianten vorschlagen und dann darüber abstimmen.
Das ist beides nicht passiert, sondern ganz im
Gegenteil, das hat man wieder weggelassen und das bleibt halt so wie es ist und
man sagt allgemein überhaupt, ja wir machen ohnehin Parkraumbewirtschaftung und
das wird schon passen.
Jetzt muss man sich aber die Parkraumbewirtschaftung
einmal ganz genau ansehen. Und was passiert: Zunächst einmal stimmt, der Effekt
war, dass der Verkehr zurückgegangen ist. Dem Kollegen VALENTIN ins Stammbuch
noch einmal: Mittlerweile ist der Verkehr aber wieder gestiegen und zwar aus
bestimmten Gründen, weil man nämlich nicht gleichzeitig rückgebaut hat an der
Oberfläche. Das war eben nicht so. In all diesen Bezirken ist es nicht passiert
oder kaum passiert, dass Parkplätze weggenommen worden sind. Menschen haben
Ihre Autos, weil es wieder einen Parkraum an der Oberfläche gegeben hat,
plötzlich wieder herausgenommen, es gibt wieder mehr Verkehr außer in einer
kleinen Ecke Wiens, wenn man so will, und das ist der 7., 8., 9. Bezirk. Das
kann man einer Studie der Arbeiterkammer entnehmen.
Also, noch einmal gesagt, ein
bisschen feig waren wir. Die Parkraumbewirtschaftung ist auch nicht ausgedehnt
über 20 Uhr und jetzt probiert man ein bisschen an der Stadthalle herum.
Eine wirklich gute Untersuchung
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