Gemeinderat,
44. Sitzung vom 29.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 95
wurde von Herrn Prof°Samon und seinem Institut angestellt, und was ist herausgekommen? Herausgekommen ist, dass man endlich neue Zahlen hat, ordentliche Zahlen hat.
Aber was war der Effekt, es kommt eigentlich im
Grunde genommen ein Anrainerpickerl, wo die Anrainer fest bezahlen werden und
dergleichen. Man hat aber auch nicht angedacht, was passieren wird rund um
diese neuen Zentren, wo es Schwierigkeiten geben wird. An den Endpunkten der
U-Bahn, U1 zum Beispiel in Floridsdorf, Nordrandsiedlung, Großfeldsiedlung,
dort wird es ein Problem geben, wenn es die Park and Ride-Anlage geben wird und
wenn die Menschen aus dem Umland nur noch umsteigen werden in die hochrangigen
Verkehrsmittel. Dort wird es Probleme geben und da gibt es nichts, was soll
dort passieren, niemand weiß es, obwohl es bald soweit sein soll.
Aber interessant an der Verkehrspolitik - es gibt ja
dieses neue Perspektivenheft zum Masterplan Verkehr 14 - und ein
Kritikpunkt aus dem Rat der Sachverständigen war, dass Ökologie
gleichberechtigt in der Planung sein sollte mit Ökonomie und vor allem der
Verkehrsplanung.
Das war also einer der
großen Kritikpunkte und in Zukunft sollte das besser gemacht werden. Und wenn
man sich das Vorwort des Herrn Stadtrats in dem Perspektivenheft durchliest, da
steht schon ganz eindeutig: “Für Wien selbst müssen wir dafür sorgen, dass es
eine leistungsfähige und möglichst umweltschonende Verbindung zwischen der
demnächst fertiggestellten S1 und der künftigen A5, also eine Verbindung
zwischen Ost- und Südautobahn und der neuen Nordautobahn geben wird.“ Es heißt,
leistungsfähig und möglichst umweltschonend, es heißt nicht umweltschonend und
möglichst leistungsfähig, sondern die Priorität ist leistungsfähig und dann
kommt die Umwelt, so.
Und jetzt einmal zu dem eigentlichen Punkt. Also, bei
besagten Veranstaltungen und Sonstigem wird immer so ein netter Faltplan oder
Faltfolder ausgeteilt, der heißt „Masterplan Verkehr Wien 2003“, der ist
sehr interessant. Wenn man ihn aufmacht, ist er ein bisschen schwierig zu
handeln, aber man findet schon das, was man braucht.
Dann steht da, wie auch im Masterplan Verkehr:
“Herausforderung Umwelt“, und dann steht drinnen, “Trotz
Parkraumbewirtschaftung“, übrigens, Kollege VALENTIN, “ist der Trend bei den CO2-Emissionen
im Verkehr in Wien steigend.“ Man hat dann so einen Pfeil her gemacht, wenn das
KliP-Ziel eingehalten wird, dann wird es wieder ein bisserl weniger, aber im
Wesentlichen besteht der Trend, dass wir sehr bald über
2 500 000 Tonnen CO2 pro Jahr erreichen werden. Wie
man das angehen wird, steht nicht da. Das einzige was da steht, ist: “dass die
Reduktion um 5 Prozent pro Kopf, bezogen auf das Jahr 1987, zu
erreichen wäre.“
Wenn man sich den alten Masterplan anschaut, der von
den Vorgängern da gemacht wurde, dann gibt es zumindest eines nicht, es gibt
zumindest keine Evaluierung. Es steht nicht drinnen, dass man es nicht erreicht
hat und warum man es nicht erreicht hat, sondern wenn wir uns nicht täuschen,
das Kyoto-Ziel sind minus 13 Prozent, jetzt will man 5 Prozent
herunter, und die CO2-Emissionen des Verkehrs in Wien sind um
30 Prozent gestiegen. Das heißt, nicht minus 13 Prozent, sondern plus
30 Prozent und jetzt korrigieren wir nach unten und sagen, 5 Prozent
sind genug.
Noch einmal: In Wien gibt es Probleme mit CO2-Emissionen,
vor allem mit Dieselruß, mit Lärm, schlechter Luft und Ozonvorläufersubstanzen.
Zum Lärm und zur schlechten Luft: Es stimmt, die
Studie sagt, dass die Wiener und Wienerinnen zufrieden sind mit der Umwelt bis
auf zwei Bereiche: Es gibt zu viel Lärm in Wien und zu viel schlechte Luft.
25 Prozent der Wiener und Wienerinnen glauben, dass die Luft schlechter
geworden ist. Jetzt muss man sich natürlich fragen, ob Transitautobahnen, wie
sie die Stadt unter anderem auch in der Donaustadt und im Süden Wiens plant,
genauso wie irgendwelche Autobahnen in der Landstraße, die den Gürtel dann
irgendwie verbinden werden, wirklich zuträglich für bessere Luftwerte sind.
Aber schauen wir uns einmal an, wie geht es da
weiter. Ein wichtiger Punkt ist immer, das haben wir da auch immer dabei, denn
nachher wird es einen Antrag geben, der sich mit dem Bacherpark beschäftigt,
aber grundsätzlich ist es so, dass es ein Garagenkonzept der Stadt Wien gibt,
das eigentlich darauf hinausläuft, dass man einem Oligopol von Firmen möglichst
viel Geld in die Tasche steckt. Diese Parkraumbewirtschaftung auf der einen
Seite, auf der anderen Seite will man möglichst viel von Wien untertunneln und
da viel Geld hinein stecken.
Wenn man sich das genauer
anschaut, so sind das im Jahr ungefähr 30 Millionen EUR, die da
investiert werden. Wie gesagt, noch einmal, BürgerInnenbeteiligung ist der
Stadt nur 1,4 Millionen EUR wert und Frauenförderungsprojekte in Wien
kriegen auch nur 1,4 Millionen EUR. Das heißt, mit einer einzigen
Garage, nämlich der zum Beispiel im Auhof, der Subvention, die hier beschlossen
wurde, hätte man ganz locker die ganze Bürgerbeteiligung und die
Frauenförderungsprojekte in Wien bezahlen können und es wären immer noch
2 Millionen EUR übrig geblieben.
Daraufhin heißt es unisono immer, Parkometerabgabe
ist eigentlich keine Steuer, sondern das ist eigentlich etwas, was sich die
Autofahrer und Autofahrerinnen verdient haben und deswegen investieren wir
eigentlich ein bisserl in die Öffis und hauptsächlich in die Garagen.
Stimmt, weil wenn man sich anschaut, wie viel in die
Öffis investiert worden ist, dann muss man sagen, viel Geld hat der CAT
gekostet und ganz wenig die Öffis und der Rest ist in die Garagenförderung
geflossen.
Nur glaube ich, es wäre besser und stünde der Stadt
besser an, wenn sehr viel mehr Geld in die Öffis flösse und in soziale
Projekte, aber auch in Projekte in den Schulen. Das wäre besser gewesen.
Die Förderung für einen Stellplatz
beträgt laut Ing Theuermann 21 800 EUR pro Stellplatz. Und da muss
man schon sagen, sehr viel Geld, was da hineinfließt und wenn man dann bedenkt,
dass davon ein relativ hoher
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