Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 110 von 121
herumzugeistern
begann, das muss irgendwie im Februar letzten Jahres einmal gewesen sein, nie
auch nur irgendwelche stichhaltigen, sachkundigen Argumente gehört, warum
dieser Fonds eingerichtet werden soll. Aber man macht sich natürlich so seine
Gedanken.
Wer in den
letzten Monaten und Jahren das Ressort Laska ein bisschen studiert und
beobachtet hat, da bin ich nicht allein, konnte feststellen: Hier ist eine
Stadträtin am Werk, die das Ressort Soziales mit Sicherheit nicht in den Griff
bekommt. Das wird nie, nie, nie irgendetwas werden. Es kam zum Paket der
Grausamkeiten. Es kam dazu, dass man den Eindruck gewonnen hat, ich weiß ja
nicht, ob es richtig ist, aber als Abgeordnete von einem Stück weiter weg habe
ich den Eindruck gewonnen, ob er jetzt stimmt oder nicht, ich sage Ihnen nur,
was ich für einen Eindruck gewonnen habe: Laska, Schmidt und Podkowicz bilden
so etwas wie eine explosive Mischung. Das muss irgend so ein Trio Infernal
gewesen sein, das miteinander überhaupt nicht auskommen konnte, wo jeder dem
anderen im Weg gestanden ist und wo sich niemand mit einem anderen verständigen
konnte. Und deswegen findet jetzt eine Ausgliederung statt. Na, das wäre ja
überhaupt das Tollste, wenn eine Sozialdemokratische Partei beginnt,
Ausgliederungen vorzunehmen, weil sich irgendwo drei Leute miteinander nicht
verständigen können.
Also da
hätte ich noch einen Tipp gehabt. Da hätte ich noch den Tipp gehabt, man gibt
es tatsächlich zum Ressort Gesundheit, was sinnvoll ist, da bin ich ja auch
voll d'accord, und schaut, dass man ein paar Menschen zum Werken bringt, die
miteinander können und die miteinander auch etwas zustande bringen wollen.
Es gibt
ganz viele Gründe gegen den Fonds, die ich jetzt nicht aufzählen werde, weil
wir haben das am Donnerstag noch einmal. Aber wenn Sie sich vorbereiten wollen
auf die Auseinandersetzung vom Donnerstag, nehmen Sie einfach das Hefterl von
der Volksanwaltschaft her. Der Volksanwalt Kostelka hat das so schön
aufgezählt, um was es da geht und was alles einen hindern sollte, wenn man
irgendwie noch so bei sozialem Verstand ist. Alles aufgelistet. Also Sie
brauchen das im Grunde genommen nur durchzulesen, und schon wäre die Sache auch
wieder gebongt.
Ich möchte, nachdem ich ja auch nicht allzu viel Zeit
in Anspruch nehmen möchte, jetzt noch zwei Anträge einbringen.
Zu dem einen Antrag, betreffend die persönliche
Assistenz, möchte ich auch kurz etwas sagen. Das wird ein Dreiparteienantrag.
Ich stelle den gemeinsam mit der Frau Ingrid Korosec von der ÖVP und mit der
Frau Mag Heidrun Schmalenberg von der FPÖ. Es wird Sie nicht überraschen, denn
diese Versuche wurden ja schon des Öfteren gestartet. An einem bestimmten Punkt
haben wir ja sogar schon gejubelt und haben gesagt: Jetzt ist es soweit. Laska
ist auch dafür. Die Sache kommt. Wir haben die persönliche Assistenz. Dann war
sie wieder weg. Also es ist ein viele Jahre andauerndes Trauerspiel, das sich
uns hier bietet. Und das, obwohl ja das Zukunftsprogramm der Wiener SPÖ – ich
werde ja schön langsam Fachfrau für die ganzen Programme der SPÖ, die
kommunalen und die zukünftigen und die jetzigen und so weiter, die ich Ihnen
auch gerne immer wieder vorlese und in Erinnerung rufe – folgende Passage
enthält: "Behinderung jedweder Art darf in Wien zu keiner Ausgrenzung
führen. Behinderten Menschen werden im Bildungsbereich, in der Arbeitswelt, im
öffentlichen Raum, beim Zugang zur Kultur oder in der sozialen Absicherung gleiche
Chancen geboten." Wie weit haben Sie in die Zukunft geschaut? Können Sie
uns das einmal verraten? Ist es das, was nächstes Jahr stattfinden soll, oder
in drei Jahren oder in zehn oder in zwanzig? Zukunftsprogramm kann ja alles
sein. "Zentren für selbstbestimmtes Leben werden eingerichtet. Hilfe wird
durch persönliche Assistenz ersetzt." So. Und jetzt wollen diese drei
Oppositionsparteien hilfreich zur Seite springen und sagen: Wir setzen jetzt
gemeinsam das Zukunftsprogramm der SPÖ um und ersetzen Hilfe durch persönliche
Assistenz, ganz wirklich im realen Leben und nicht auf dem Papier, eines
geduldigen Papiers eines Zukunftsprogramms.
Ich bin ein bissel gereizt schon in der Sache, ich
gebe es zu, weil das jetzt so lange und so irritierend durch die Gegend geht,
diese persönliche Assistenz, dass ich mir denke, die betroffenen Menschen
müssen sich schön langsam wirklich anständig ärgern über dieses traurige
Kapitel der Behindertenpolitik. Wiewohl, Frau Prof Stubenvoll, sofort habe ich
ein schlechtes Gewissen, wenn ich Sie da sitzen sehe. Ich weiß, Sie wollen das
auch. (GRin Erika Stubenvoll: Das war ein gemeinsamer Antrag!) Ja, das
haben wir schon einmal gemeinsam beantragt. Es geschieht auch. Jetzt sind wir halt
von der ungeduldigen Sorte Mensch und wollen dem wieder ein bisschen Nachdruck
verleihen, und wir bringen den Beschlussantrag auch ein:
"Die Stadtregierung möge dafür Sorge tragen,
dass Menschen mit Behinderungen eine persönliche Assistenz als Wahlmöglichkeit
zu bestehenden Angeboten in Anspruch nehmen können, und wird aufgefordert, ein
entsprechendes Konzept unter Einbeziehung der betroffenen ExpertInnen binnen
drei Monaten dem Gemeinderat vorzulegen." (GRin Erika Stubenvoll: Nicht
nur die Betroffenen, sondern auch die anderen!)
Das legen wir dann dem Gemeinderat vor und sind alle
ganz fröhlich und freuen uns und wir haben das dann.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrages. (GR Christian Oxonitsch: Wir haben den Antrag
nicht!)
Wir bitten um Entschuldigung. Das ist ein Fehler. Er
kommt zu Ihnen. Es liegt bei mir noch einer auf dem Tisch. Sie bekommen den.
Meine Damen und
Herren! Ich möchte, weil ich ja weiß, was für ein Sozialhilfegesetz auf uns
zukommt und dass das eine weitere Verschlechterung für die betroffenen Menschen
darstellt, jetzt auch noch einen Antrag einbringen betreffend Konzeption eines
Begünstigtenausweises. Oder nennen wir es jetzt einmal Aktivpass. Sie wissen,
es gibt etwas Ähnliches in Linz.
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