Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 111 von 121
Dieser Pass soll
nichts anderes machen als ermöglichen, dass Menschen mit wenig Geld, egal ob
sie jetzt Sozialhilfebezieher sind, Notstandshilfebezieher, BezieherInnen von
kleinem Arbeitslosengeld oder auch einfach ganz wenig verdienen, weil sie zu
den Working Poor zählen und einfach McJobs irgendwo erledigen, Begünstigungen
im Bereich der Kultur, des Soziallebens, des Sports und der Bäder erhalten,
alles was geht, dass sie einfach weniger bezahlen und auch auf den öffentlichen
Verkehrsmitteln entweder zum halben Preis oder wenn sie wirklich gar nichts
haben, dann einfach auch zum Nulltarif fahren können. Dieser Antrag liegt Ihnen
mit Sicherheit vor.
Und weil ich jetzt
noch genau eine Minute und eine Sekunde habe, möchte ich Ihnen auch den
Beschlussantrag gar nicht vorlesen, er ist eher lang. Er sagt, dass wir alle
Menschen meinen, deren Einkommen unter 900 EUR liegt und dass wir der
Überzeugung sind, dass Teilhabe im kulturellen und sozialen Bereich ganz, ganz
wichtig ist und zwar nicht nur für diejenigen, die es sich jetzt einfach nicht
leisten können, sondern für uns alle und für den sozialen Kick dieser Stadt. Deswegen
möchte ich Sie bitten, diesem meinem Antrag zuzustimmen.
Ich danke Ihnen für Ihre Geduld und der Antrag wird
nachgereicht. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Frau GRin Lakatha, bitte.
GRin Ingrid Lakatha (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin!
Meine Damen und Herren!
Die Frau Kollegin Vitouch ist vorhin mit einem
irrsinnigen Elan hier herausgestürmt und hat erklärt: Wien investiert in
Kultur. Also weniger begeistert kann ich sagen: Wien investiert in Gesundheit
leider zu wenig und oft falsch.
Frau Stadträtin, ich würde sagen, die Mitglieder oder
überhaupt der Gesundheitsausschuss haben jetzt etliche bewegte Wochen hinter sich.
Die Finanzierungsschwierigkeiten im KAV haben sich bereits abgezeichnet. Es war
dann der Skandal in Lainz, die Untersuchungskommission und die
Pflegekommission, die ein eigenes Strategiekonzept ausarbeiten sollten. Also es
gab sehr, sehr viel Arbeit für uns alle, die wir aber gerne gemacht haben, weil
es notwendig war, weil gerade im Pflegebereich seit vielen Jahren viel zu wenig
gemacht wurde. Und wenn ich sage, viele Jahre, meine ich nicht nur, Frau StRin
Pittermann, dass Sie schuld sind, sondern dass Ihr Vorgänger StR Rieder auch zu
wenig gemacht hat. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich möchte nochmals den Dank der ÖVP allen
Mitarbeitern in den Pflegeheimen und in den Spitälern für ihre gute Arbeit
aussprechen.
Wenn ich mich jetzt etwas mehr auf die Pflegeheime
konzentriere, dann möchte ich das GZW ganz besonders erwähnen, denn unter
diesen Vorfällen, die waren, ist gerade das Pflegepersonal einem ganz
besonderen Stress ausgesetzt worden. Und nicht nur das Kontrollamt, sondern
auch im Untersuchungsausschuss hat sich gezeigt, dass Führungsschwächen auf
allen Ebenen vorhanden waren, laufend aufgetretene Engpässe waren und dadurch
Mängel im Pflegebereich, mangelnde Modernisierung in der Bausubstanz und
unzureichendes Beschwerdemanagement.
Ich muss sagen, wir, die ÖVP und die Opposition,
konnten nach langem Drängen eine Pflegezulage erreichen. Es ist aber zu wenig,
aber es soll der Beginn der Anerkennung ihres schweren Berufs sein.
Frau Stadträtin, ich kann es einfach nicht verhehlen,
dass ich Sie als Mensch ungeheuer schätze und dass ich weiß, dass Sie eine
ausgezeichnete Ärztin sind. Man hört es auch hier von Ihren früheren Patienten,
aber leider waren die dreieinhalb Jahre Pittermann von einer Hilflosigkeit
gezeichnet. Es hat sich erwiesen, dass eine sehr gute Ärztin nicht immer eine
gute Managerin eines großen Ressorts sein muss. Ihr Verhältnis zu den Beamten
war bekannt, aber Sie sind an den Strukturen dieser ganzen Sache zerschellt. Es
ist nun der Zeitpunkt gekommen, wo man sagt, der KAV ist eigentlich zahlungsunfähig
und die Funktionen der Direktoren werden neu ausgeschrieben. Eigenartigerweise
können sie sich auch alle wieder neu bewerben. Aber wir werden sehen, wann eine
Bestellung erfolgt und ich hoffe, dass es bald so weit ist, sonst wird weiter
gewurschtelt und es geht einfach nicht weiter.
Für eine Errichtung der TU°4 spricht nur, dass es
eine vorübergehende Einrichtung sein kann, denn auch der Bürgermeister hat
gesagt, dass die Pflegeheime in den Pflegebereich ausgelagert werden sollen und
nur die medizinisch sehr intensiven im Verantwortungsbereich der Gemeinde Wien
bleiben sollen und dann ist bitte die TU°4 überflüssig. (Beifall bei der
ÖVP.)
Es ist mehr Geld notwendig und jeder sucht sein
Einsparungspotential und angeblich hat sich der KAV jetzt auch dazu bereit
erklärt. Erst jetzt, warum nicht schon länger? Die ÖVP fordert schon seit
langer Zeit die stärkere Einbeziehung der niedergelassenen Ärzte und wir
fordern die Vernetzung der Spitäler, damit die Zwei- und Drei-Befundungen
endlich einmal aufhören können.
Und ein weiterer Punkt der Kostenersparnis ist die
Errichtung von betreuten Seniorenwohngemeinschaften. Es könnten 900 bis
950 Klienten aus den Geriatriezentren entlassen werden, wenn es diese
Einrichtungen gäbe.
Frau Stadträtin, ich wünsche Ihnen in Ihrem Beruf
viel Freude und Erfolg und ich hoffe für Sie, dass Sie vielen Ihrer Patienten
helfen können! (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Frau GRin Mag Schmalenberg, bitte.
GRin Mag Heidrun Schmalenberg (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich wollte eigentlich den Herrn
Klubobmann Oxonitsch - der ist jetzt leider nicht da - fragen (GR Günter
Kenesei: Er ist da! – GR Christian Oxonitsch steht hinter den Sitzreihen der
GRÜNEN.) - er ist doch da, dann kann ich ihn fragen -, ob er es wirklich
für effizient und
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