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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 76

 

gab also keine Bestandgarantie, oder nur auf ein Jahr, und kein Genehmigungsverfahren, keine Mitsprache, keine Information, keinen Praterbeirat, der Ihnen etwas gesagt hätte. Die Finanzierung war gratis, keine Zusicherungen, vage Formulierungen wie private Investoren so wie, einmal habe ich gehört, Dubai könnte man ja irgendwie darauf ansprechen. Nun gut. Die bisherigen Dienste der Stadt Wien wie die Sicherheit, Reinigung, Werbung und so weiter wird es auch nicht mehr geben, habe ich herausgelesen, es wird also die Praterverwaltungsgesellschaft zuständig sein, das zu managen. Wahrscheinlich werden es die Praterunternehmer selber zahlen müssen, im Gegensatz zu bisher, gut.

 

Prater-Renaissance, das klingt toll. Hier wird in den Medien das genannt, was für die Medien das Hervorstechendste war. Kein Zaun, kein Eintritt - also weil das nicht eingezäunt wird -, eine Seilbahn. Der Praterverband hat davon nichts gewusst. Hat eine Ausschreibung stattgefunden? Weiß man nicht, soll schon in Planung sein. Ja, das ist das, was im Prater kursiert, man weiß dort nichts. Und das kann doch nicht so schwer sein, mit den Praterleuten zu reden, ja.

 

4 000 Parkplätze, das ist wirklich ein trauriger Ansatz eines verstaubten Konzepts bis dort hinaus. Die Finanzierung ist umgekehrt, also einmal ist nach Investitionen die Pacht zu zahlen, einmal soll es nach Umsatz sein, aber das wird wahrscheinlich Kollege Kenesei analysieren. Und Unternehmen und Presseleute erfahren zu-gleich, was mit den Unternehmen zu geschehen hat. Das finde ich auch einen denkbar schlechten undemokratischen Vorgang.

 

Die Praterverwaltung übernimmt das Kommando, habe ich schon gesagt. Gut, soll sein, wenn sie es schaffen wird, sollte es mich freuen. Drei neu gestaltete Eingänge, das ist auch etwas, was wirklich schon, ich weiß nicht, Jahrzehnte schon gefordert wird, es gibt halbfertige, unattraktive Eingänge, also das ist wirklich etwas, was längst geschehen hätte können, ich sage allerdings auch, von den Praterunternehmern hätte forciert werden können. Da kann ich sie nicht ganz aus der Verantwortung entlassen. (VBgmin Grete Laska: Geh was, Wahnsinn!) Ja.

 

So, jetzt höre ich von Herrn Mongon, der Prater soll an seine Erfolgszeit vor dem 2. Weltkrieg anschließen. Da hätten Sie ihn aber beraten sollen, was sich da vor dem 2. Weltkrieg abgespielt hat, nämlich zwischen dem 1. und dem 2. Weltkrieg. Es war ein Kampf. Erstens, die meisten Beispiele sind aus dem Kaisergarten, der Kaisergarten war ein Privatunternehmen, es war das Grundstück privat und es war in einer Hand. Das Zweite war, dass es nur Kämpfe gegeben hat. No na, es war der Bankencrash, es war eine Wirtschaftsflaute, es waren die Aussteuerungen, sie haben nur gekämpft. Man braucht nur in den richtigen Büchern nachlesen. Wie gesagt, ich hätte ihm einiges sagen können. Aber gut. Abgesehen davon, bitte. (VBgmin Grete Laska: Sagen Sie jetzt, dass der Prater nie gut war, oder was wollen Sie uns jetzt sage?) Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, ich weiß, Sie haben Venedig in Wien gelesen. Das geht nur bis 1908, dann war der Gabor Steiner nämlich pleite und sie waren hintereinander jedes Jahr pleite, aber sie bekamen auch keine Subventionen, muss ich dazu sagen. Natürlich war es damals ein Kulturprater, aber, bitte nicht zu vergessen, auch die Praterstraße war eine Kulturmeile, es war eine Theatermeile und es war ein Boulevard und man konnte dahinflanieren von der Innenstadt hinaus zum Prater, das war ein Vergnügen. Heute ist es eine Automeile. Man gibt sich zwar Mühe, man versucht immer wieder halbherzig einiges, es haben schon ein paar Restaurants auch aufgemacht, aber eine Flaniermeile ist es leider immer noch nicht. Und nachdem in der Praterstraße die Kultur zurückgegangen ist, ist sie auch im Prater zurückgegangen, hat sich auch da immer weniger getan, es wurden die Theater geschlossen, es war auch immer weniger Kultur dort. Aber ich weiß auch nicht, warum man jetzt ein Rädchen zurückdrehen soll. Venedig in Wien war schön, aber nachdem ich das gelesen habe, kann ich nur sagen, Herr Mongon ist nicht Gabor Steiner, aber vielleicht, es sind ja noch Künstler zu Rate zu ziehen oder was, das geht ja alles nicht daraus hervor und ich möchte nur sagen, man hat immer die Attraktionen nach ein paar Jahren geändert - das ist auch richtig - bis auf einiges. Natürlich kann das Hippodrom nicht alle zwei Jahre seine Pferde wechseln zu Kamelen, oder ich weiß nicht was. Das ist natürlich geblieben.

 

Aber sonst war es so, dass der Prater immer versuchte, auf die Gesellschaft einzugehen. Nachdem man nicht mehr Walzer getanzt hat, hat man es geändert, hat man dort Jazzveranstaltungen gemacht, oder Sport. Sport war in den 20er Jahren der Hit, man hat es auf Sportunternehmungen geändert. Also, man hat geändert, das stimmt. Aber ich denke, und in einem muss ich Ihnen Recht geben, ich wünsche mir auch, dass es nicht jetzt eine Thematisierung, aber dass es etwas gibt, was es attraktiv macht, dass es kreativ angegangen werden kann, und das sehe ich aus des Meisters Plan auch nicht, sondern das ist auch eher sehr trübe ... Wie gesagt, ich habe übrigens mit Herrn Mongon kurz gesprochen, das war eine Tourismuskonferenz, und da habe ich ihm gesagt, auch die Leute, die rundherum wohnen, sind wichtig. Und ich möchte hier Dr Lorenz von “Grazer Kulturhauptstadt“ erwähnen, der sagt, wenn ich die Menschen gewinne für meinen Plan rundherum, die Bewohner, die Bevölkerung, dann habe ich auch gewonnen für die Kulturhauptstadt. Und ich würde sagen, wenn ich die Menschen, die dort wohnen gewinne für den Prater, habe ich schon sehr viel gewonnen. Aber das hat leider auch nicht stattgefunden, außer dass man ihnen noch mehr Verkehr aufbürden möchte. (VBgmin Grete Laska: Sollen jetzt die Leute in den Prater kommen oder nicht?) Natürlich sollen Leute in den Prater kommen. (VBgmin Grete Laska: Mit der U-Bahn in Zukunft!) Selbstverständlich, ja, aber doch nicht mit dem, was ich da gelesen habe, das wird doch kein Mensch, das muss doch einmal geklärt werden; das ist ja wirklich so dürftig. (VBgmin Grete Laska: Mit der U-Bahn fahren sie auch nicht, die Menschen?) Mit der U-Bahn fahren die Menschen, das

 

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