Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 76
Ich bitte
diejenigen Damen und Herren, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen
können, die Hand zu erheben. – Dies ist mehrstimmig ohne die GRÜNEN und ohne
die FPÖ angenommen.
Es gelangt
nunmehr Postnummer 24 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das
Plandokument 7486 im 5. Bezirk, KatG Margarethen.
Es ist
hier niemand zu Wort gemeldet. Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer diesem
Akt zustimmen kann, möge die Hand erheben. – Dies ist mehrstimmig ohne die
Freiheitlichen angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 18 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7466 im 21. Bezirk, KatG
Leopoldau.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Reiter, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Günther Reiter: Ich
ersuche um Zustimmung zu diesem Plandokument.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort gemeldet ist Herr GR Barnet.
GR Günther Barnet (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
In aller gebotenen Kürze, auch deshalb, weil wir dem
Plandokument grundsätzlich zustimmen. Es ist an sich in Ordnung, aber es gibt
die Gelegenheit, einige Worte zu sagen über die Frage der Bezirksentwicklung
vor allem in den Außenbezirken, wo ich glaube, dass doch noch einige
Auffassungsunterschiede vor allem zwischen den Bezirken und teilweise der
Stadtverwaltung bestehen. Gar nicht so fraktionsübergreifend. Lassen Sie mich
das an diesem Beispiel festmachen.
Es gibt in diesem Plandokument einen wunderbaren
Verbindungsbach zwischen dem Marchfeldkanal und der Oberen Alten Donau. Der
beschäftigt uns seit zehn Jahren. Das ist auch gut, dass das weiter in dem
Plandokument drinnen ist, weil dann wird es wenigstens hoffentlich nicht
verbaut werden. Nur, viele fragen sich: Wann kommt denn der Bach? Wann ist die
Wasserqualität des Marchfeldkanals so gut, dass wir die Verbindung hin zur
Oberen Alten Donau machen können, um tatsächlich einen Wasseraustausch
durchzuführen? Heute ist die Wasserqualität auf Grund des Oberlaufs an der
Donau so schlecht, dass man nicht einmal weiter unten aus dem Marchfeldkanal
Wasser entnehmen darf, um ein Feld zu bewässern oder sonst irgendetwas. Also
dem Erbauer dieses Kanals, dem wünsche ich nicht nur Zeit und Geld, um den
anliegenden Bach zu bauen, sondern auch im Marchfeldkanal für eine bessere
Gewässerqualität zu sorgen, und das kann man nicht Niederösterreich alleine
überlassen, da wird sich auch die Stadt Wien etwas dazu überlegen müssen.
Das zweite Argument in diesem Zusammenhang ist: Oft
hat man den Eindruck, dass die in der Stadtverwaltung agierenden zuständigen
Magistratsabteilungen ein bisschen andere Tendenzen haben als der Bezirk. Der
Bezirk Floridsdorf hat einen wunderbaren Bezirksentwicklungsplan entworfen, in
dem er im Wesentlichen sagt, dass bis auf kleine bestehende Lücken darüber
hinaus nichts mehr errichtet werden soll, dass wir den großen Grüngürtel im
nordwestlichen Teil der Stadt Wien weiter erhalten wollen für die Floridsdorfer
und für andere erholungssuchende Wiener, auch wegen der dörflichen Charaktere,
der Heurigenliegenschaften et cetera. Nur, im konkreten Anlassfall ist es dann
oft so, dass sich bei der Frage, was ist denn eine solche kleine Lücke, vor
allem zwischen dem Bezirk oder vielleicht auch innerhalb des Bezirkes und der
Stadtverwaltung gewisse Differenzen auftun. Da gibt es – und man hört das so,
nämlich dann, wenn die Herren dieser Magistratsabteilungen nicht in Wien
sprechen, sondern mit den Umlandgemeinden sprechen – die Idee, dass der
Grüngürtel der Stadt Wien im Norden der Stadt irgendwann einmal, in 15 bis
20 Jahren, an der Stadtgrenze beginnen wird, dass die großen Felder in
Floridsdorf und der Donaustadt, wie wir sie heute vorfinden in meinem Bezirk in
den Bereichen Großjedlersdorf, Strebersdorf, Stammersdorf, Leopoldau, in den
nächsten 10 oder 15 Jahren der Geschichte angehören werden, dass dort das
eine oder andere Wohnbauprojekt, die eine oder andere Gewerbeniederlassung
erfolgen wird und der Grüngürtel, wie gesagt, an der Stadtgrenze beginnen wird,
beginnen wird bei den Umlandgemeinden.
Meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie! Vor
allem die Floridsdorfer sind angesprochen und die Donaustädter. Ich glaube
nicht, dass das Ihre Ideen sind. Sorgen Sie dafür, dass die Pläne so bleiben
wie sie sind, im Gegenteil vielleicht sogar die eine oder andere Rückwidmung
überlegt wird, und sorgen Sie insbesondere dafür, dass sich jene Flächen, für
die heute schon Widmungen mit Bauklassen bestehen, auch in den Köpfen der
Magistratsbediensteten wiederfinden und nicht dort, wo es sich der Bezirk und
der Gemeinderat überlegt hatten mit einer Bauklasse I, aus welchen Gründen auch
immer dann Entwürfe mit Bauklasse IV entstehen. Das würde nicht dem dörflichen
Charakter, den man für diese ortwertigen Teile geplant hat, entsprechen, und es
ist auch den Anrainern nicht zumutbar. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Günther Reiter:
Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich bin mit dem Debattenredner einer Meinung, dass
Wien sein Grüngürtelpotential und seine Grünteile natürlich schützen muss, und
das macht die Stadt auch. Das ist ja keine Frage. Und wenn man ein bisschen
über die Grenzen schaut nach Niederösterreich, dann sieht man ja, was hier
passieren kann, wenn man sich die Waldsiedlung anschaut auf
niederösterreichischer Seite, welcher Frevel dort passiert ist. Also das kommt
in Wien sicher nicht in Frage. Sww muss für die Wiener sakrosankt sein. Und
nicht umsonst haben wir ja auch, Kollege, dieses 1 000-Hektar-Programm.
Wenn man sich den Vorlagebericht
genau anschaut, dann ist in dem Punkt Freiflächen und Grünraum ja
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