Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 76
sie sehr genau unterscheiden zwischen der Subventionierung durch die MA 7 und der durch die MA 13.
Deshalb kann ich eigentlich nichts weiter sagen, als
um Zustimmung zu bitten.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem
Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Dies ist mehrheitlich ohne die
FPÖ und ohne die ÖVP angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 19 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft das Vorhaben Straßenumbau in 23, Brunner Straße von
Ketzergasse bis Perfektastraße der Hauptstraße B12.
Auch hier ist niemand zu Wort gemeldet. Wir kommen
gleich zur Abstimmung.
Wer diesem Akt zustimmen kann, möge die Hand erheben.
– Dies ist mehrstimmig ohne die GRÜNEN angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 22 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7507 im 13. und 14. Bezirk, KatG
Auhof und Weidlingau.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Schieder,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder:
Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort gemeldet ist Herr GR Madejski.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Allein das Projekt mit dem Titel "Stadt des
Kindes" ist eine Provokation für jeden sozialdenkenden Menschen in Wien
und vor allem eine Provokation der Allgemeinheit und der Kinder insbesondere.
Denn dort wird es nichts geben für Kinder. Dort wird es nichts geben für die
Allgemeinheit. Dort wird es nichts geben für eine Öffentlichkeit. Dort wird es
andere Sachen geben, verdienen werden dort andere und haben ja teilweise schon
ordentlich geschnitten.
Worum geht es dort? Es geht bei diesem Aktenstück und
bei dieser Flächenwidmung um eine Anlasswidmung par excellence. Mich wundert
nur, dass die SPÖ, aber in diesem Fall auch die ÖVP und Teile der GRÜNEN im
Bezirk – weil die waren ja gespalten –, nichts gelernt haben aus der
Untersuchungskommission. Weil offensichtlicher und schamloser wie hier kann man
ja überhaupt nicht widmen.
Es ist nämlich schon sehr interessant, dass die
Bietergemeinschaft Arwag/Mischek vor langen Jahren einen Entwurf eingereicht
hat, nämlich 2002, vor zwei Jahren, der am Schluss ident ist mit dem Rotdruck
der Stadt Wien vom 28. Oktober 2003 und dem, was wir heute beschließen,
vollkommen ident. Also man hat nicht einmal versucht, irgendetwas zu
verschleiern, um was es da geht. Es geht um Geschäfte, und zwar haben beide
sehr gut verdient: Der Grundeigentümer, die Stadt Wien. Wenn man sich das
Grundbuch angesehen hat, war dieses Grundstück mit knapp
65 Millionen S belastet. Und wie es halt so ist im Leben, wie es so
spielt, konnte man mit dem Verkaufserlös an die Bietergemeinschaft
Arwag/Mischek mit einem Schlag die Schulden los werden und hat noch ein kleines
Körberlgeld mitgenommen.
Es könnte aber auch Folgendes sein, meine sehr
geehrten Damen und Herren – mich wundert, dass noch niemand auf die Idee
gekommen ist, aber vielleicht wissen Sie es ja eh unter der Hand: Einer der
Akten, die wir in der Untersuchungskommission gehabt haben, war der
Atzgersdorfer Friedhof, und zwar die Grünanlagen. Und dort sitzt die Firma
Mischek gemeinsam mit der Wien-Süd auf Millionen, die sie nämlich investiert
haben in ein Grünland, wo man ihnen offensichtlich zugesagt hat, dass
umgewidmet worden ist, nur konnte es dann nicht mehr umgewidmet werden, weil
die Öffentlichkeit dort bereits sehr sensibilisiert war und weil auch die
Untersuchungskommission ins Hause stand. Und plötzlich saßen die auf einem
Grundstück, das vollkommen wertlos ist, zumindest bis jetzt. Man kann es ja
immer noch umwidmen. Aber bis jetzt. Insgesamt haben die beiden gemeinsam
110 Millionen in den Büchern als unbebaubare Grundstücke.
Und ich könnte mir schon vorstellen – ich weiß nicht,
ob es viel ist, aber man kann ja darüber nachdenken –, ob nicht dieses
Grundstück "Stadt des Kindes" eine gute Wiedergutmachung an die Firma
oder an die Frau Mischek war, der man ja auf der anderen Seite ihrem Wunsch,
die Grünfläche beim Atzgersdorfer Friedhof umzuwidmen, nicht nachkommen konnte
oder nicht nachkommen wollte. Und es schaut halt sehr eigenartig aus, dass die
genau dort jetzt bauen dürfen.
Und es ist interessant, dass man dort von einem
sozialen Gefüge redet, von einem Bauwerk, oder sagt, dort wird alles für die
Öffentlichkeit getan. Ja, es werden 75 Prozent im teuersten Eigentum dort
vergeben. Im teuersten. Das sind jetzt wirklich reiche Leute. Kollege Maresch
ist nicht da. Er hat nicht nur ein Auto, sondern er kann sich dort diese
Eigentumsreihenhäuser leisten. Auf dem Grund der "Stadt des Kindes"
wird das dort gebaut. Und nur zu 25 Prozent, damit man halt zu den
Fördermitteln kommt, macht man Mietwohnungen. Das ist wirklich eine
Provokation, wenn das Projekt dann lautet "Stadt des Kindes".
Aber es ist ja eines gut: Es gibt einen Badeklub
dort. Das ist unheimlich klass. Da muss jeder Mieter – Mieter, nicht die
Eigentümer – 5 000 EUR Kaution hinlegen am Tisch, für die Firma
Arwag/Mischek, damit er überhaupt das Bad betreten darf, 5 000 EUR
Kaution, die er dann wieder zurückkriegt, unverzinst, wenn er irgendwann einmal
auszieht. Jetzt gibt es aber viele Leute, ältere vielleicht oder andere, die
gar nicht baden wollen; die zahlen trotzdem die 5 000 EUR locker am
Tisch, ist eh klar. Die haben es ja. Die Eigentümer. Die Mieter nicht, und die
müssen es zahlen. Und zusätzlich muss man pro Jahr 300 EUR in einen Klub
zahlen, den Badeklub "Stadt des Kindes", sonst darf man dort nicht
hinein. Und jeder, der wen dort mitnimmt, zahlt täglich einen Eintritt von
einigen Euro auch noch.
Das ist ein sozialer Aspekt, meine
Damen und
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