Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 76
Abstimmung beantragt.
Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag
zustimmen können, die Hand zu erheben. – Dies ist nicht die Mehrheit. Dieser
Antrag hat nicht die Mehrheit erhalten können. Die SPÖ und die FPÖ haben
dagegen gestimmt.
Es gelangt nunmehr Postnummer 13 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein der Freunde der
Stiftung Bruno Kreisky Archiv.
Hier ist und bleibt auch niemand mehr gemeldet. Daher
kommt es nicht mehr zu Verwirrungen.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag
zustimmen können, die Hand zu erheben. – Dies ist ohne die Stimmen der ÖVP
mehrstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 16 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an das Demokratiezentrum Wien.
Auch hier ist niemand zu Wort gemeldet. Wir können
gleich zur Abstimmung schreiten.
Wer diesem Antrag zustimmen kann, möge die Hand
erheben. – Dies ist mehrstimmig ohne die ÖVP und ohne die FPÖ angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 31 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein COURAGE. Auch hier ist
niemand zu Wort gemeldet.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer diesem Antrag zustimmen kann, möge die Hand
erheben. – Dies ist mehrstimmig ohne die FPÖ der Fall und daher angenommen.
Wir kommen
zur Postnummer 2 der Tagesordnung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein
"Public Netbase".
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Wutzlhofer,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort gemeldet ist Herr GR Strobl. Ich erteile es ihm.
GR Walter Strobl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und
Herren!
In aller Kürze: Wir dürfen bei diesem Thema – gar nicht
neu und nicht überraschend – wieder darauf hinweisen, dass wir eine
Doppelsubventionierung nie für richtig empfunden haben. Vor allem im Bereich
der MA 13 haben wir uns ganz eindeutig von Anfang an dagegen
ausgesprochen, dass es sich hier nicht um eine zweckgebundene und
nachvollziehbare Subvention handelt.
Es ist auch noch interessant zu bemerken, und das ist
ja offenbar eine selektive Wahrnehmung der Mehrheitsfraktion, dass es bei
Public Netbase problemlos funktioniert, wenn man einen Kostendeckungsgrad im
Eigenmittelbereich von 3,5 Prozent hat und um eine Subvention ansucht, bei
der gar nicht nachvollziehbar ist, wie die Summen aufgetrieben werden können,
dass man trotzdem viel Geld zur Verfügung stellt.
Es ist deswegen nicht nachvollziehbar: Jede andere
Jugendorganisation, jede andere Organisation im familiären Bereich oder gar im
Sport hat größte Schwierigkeiten, wenn nicht penibel aufgelistet wird, wie der
Eigendeckungsgrad nachweislich auch belegt werden kann. Hier machen Sie seit
Jahren eine Ausnahme, und das ist mit ein Grund, warum wir meinen, hier handelt
es sich um eine protektionistische, sehr einseitige Subventionsvergabe.
Ich bin glücklich darüber, dass Sie nicht dem
ursprünglichen Vorschlag nachgekommen sind, auch in diesem Bereich Dreijahresverträge
abzuschließen. Dann hätten Sie nämlich heute nicht die Möglichkeit gehabt, doch
ein bisschen zum Nachdenken zu kommen und darauf zu kommen, dass man vielleicht
nicht in dem Ausmaß subventionieren muss. Sie haben also diese Subvention diesmal
doch sehr deutlich gekürzt.
Es geht mir nicht darum, Schadenfreude anzubringen,
es geht mir auch nicht darum zu bewerten, ob Public Netbase
Existenzberechtigung in der Kulturlandschaft hat. Das soll sein, da haben wir
nichts dagegen. Es geht nur darum: Wie geht die Politik mit Steuergeldern in
diesem Bereich um? Und das ist bisher unangepasst und unangemessen gewesen.
Das heißt, ich gratuliere der SPÖ ein bisschen zum
Aufwachen. Ich gratuliere der SPÖ, dass sie draufgekommen ist, dass es
vielleicht nicht die ganz passende Art war, wie sie es in den letzten Jahren
gemacht hat.
Wir bleiben bei unserer Meinung, dass eine
Doppelsubvention keinen Sinn macht, und werden daher diesen Akt ablehnen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Public Netbase ist eine Netkultur-Institution an der Schnittstelle
von Kunst und neuen Technologien und leistet eine gute Arbeit durch
Veranstaltung von Ausstellungen, Events, Workshops, aber auch durch die
Plattform t0 für freischaffende KünstlerInnen und den Diskurs an sich für die
Vermittlung von Medienkompetenz in der Stadt.
Auf Grund dieser Tatsache wurde Public Netbase von
der Stadt Wien gefördert. Auch im Rahmen der Ereignisse, nämlich der totalen
Streichung der Subventionen durch die Bundesregierung, weil eben Public Netbase
irgendwie den Zuständigen ideologisch nicht zu Gesicht gestanden ist, hat die
Stadt die Förderungen in den letzten Jahren verdreifacht.
Darunter war eine Förderung, wie
Sie richtig sagen, aus der MA 7 und aus der MA 13. Die MA 13 hat
Public Netbase gerade deshalb gefördert, weil man sich ein Angebot an
niederschwelliger Jugendarbeit im Museumsquartier erwartet hat. Die Tatsache,
dass der Magistrat jetzt den Anteil an Jugendprojekten niederer bewertet als
die Verantwortlichen bei Public Netbase, zeigt, dass
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