Gemeinderat,
42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 76
sie sich prinzipiell gegen Garagenbau aussprechen. Nur dürften Sie von Hietzing vielleicht nicht viel Ahnung haben oder nur am Abend bei einer Bürgerversammlung gewesen sein, denn sonst wüssten Sie, wie es im Zentrum von Hietzing zugeht.
Dann muss ich eines sagen: Sie sind zwar gegen
Garagen, aber sehen nicht, wie die Mütter mit den kleinen Kindern im
Kinderwagen spazieren gehen oder sie an der Hand führen, wobei die Abgase direkt
von den Kindern eingeatmet werden, also der Dreck sofort in die Lunge gelangt. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Das muss ich leider berichtigen!) Das macht Ihnen anscheinend nichts,
Hauptsache wir haben keine Garage.
Ich mache Ihnen aber einen Vorschlag, bevor Sie
wieder berichtigen. Was ist, wenn wir das einmal gemeinsam machen? Sie stimmen
sinnvollen Garagen zu – und das ist eine sinnvolle – und Hietzing wird sich
weiter um den Ausbau von Radwegen bemühen, denn wir haben ja sehr, sehr oft das
Prädikat als radfahrfreundlichster Bezirk bekommen. Also ich meine, wir können
das ja gemeinsam machen. (GR Franz Ekkamp: Können wir das auch auf Döbling
umlegen?) Machen wir das
auch in Döbling. Wir können alles machen. (GR Godwin Schuster: Das hat nicht
sehr überzeugend geklungen!)
Was mich an und für sich ein bisschen wundert, ist,
dass die Freiheitlichen diesem Garagenprojekt nicht zustimmen wollen. Also ich
finde, man kann ja für die Überplattung des Wienflusses sein – das ist auch
kein neuer Vorschlag, das hat die ÖVP schon vor Jahren gefordert –, aber warum
Sie gegen dieses Projekt sind, ist mir eigentlich unklar. Es wird 2005 bereits
fertig, und sogar Ihre Bezirksräte werden zugeben müssen, dass es dort wirklich
notwendig ist. Aber ich glaube, Sie waren sich auch gar nicht so im Klaren
darüber, denn Sie haben im Gemeinderatsausschuss zugestimmt und erst im
Stadtsenat dann wieder dagegen gestimmt. Also vielleicht können Sie Ihre
Meinung doch noch einmal ändern, wenn Sie es anders überdenken.
Der Standort ist, bitte, optimal gewählt. Es waren
elf Standorte zur Auswahl, und die besten zwei waren ursprünglich der
Steinitzhof und die Franz-Boos-Gasse. Sie sagen jetzt, das ist nur für die
Reichen und für Luxus. Warum auf einmal auch eine Volksgarage in Hietzing bezweifelt
wird, will ich gar nicht fragen, denn sonst sind die Grünen immer für Gleichbehandlung, doch jetzt auf einmal sind
Sie für den 13. oder den 19. Bezirk nicht für Gleichbehandlung. Es darf
wohl im 10., 11. und 17. Bezirk sein, nur dort nicht. Also das ist etwas,
was ich wirklich nicht einsehe.
Es braucht keine zusätzliche Baustelle. Es ist ein
vorhandener Bauplatz, dort werden drei kleine Wohnhäuser und ein Bürohaus
errichtet. Also wenn man diese Volksgarage jetzt zusätzlich baut, braucht
nichts aufgerissen zu werden, man braucht keine öffentliche Fläche, und vor
allem gibt es – wie es ursprünglich geplant war unter dem Steinitzhof – auch
keine Aufgrabungen unter einer großen Gemeindebauwohnungsanlage. Die Bewohner
dort haben wirklich Angst gehabt, dass es da Probleme gibt. Wenn es so gekommen
wäre, bin ich überzeugt, dass es auch von der Gemeindewohnanlage einen Aufzug
hinunter in die Garage gegeben hätte. Das ist nicht nur in Luxusbauten so,
sondern das ist einfach ein moderner Baustil, der der Bevölkerung zugute kommen
soll. Also bitte hören Sie jetzt endlich mit diesem Durcheinander auf!
Für diese 183 Plätze, die für die Volksgarage
reserviert sind – die anderen sind Pflichtstellplätze –, wird auch ein neues
Vermietsystem kommen. Es sind 10 Prozent für Kurzparkzonen gedacht, aber
man hofft, dazu zu kommen, dass man auf Grund von Verschiebungen tagsüber, wenn
die Dauerparkplätze nicht so stark verparkt sind, auch einen Teil der Plätze
vermieten könnte. Das ist erst im Gespräch.
Auf der Oberfläche wird es durch die Ein- und
Ausfahrt in der Auhofstraße bestimmt Verringerungen von Parkplätzen geben, aber
das wird nicht sehr großartig sein, das wird minimal sein.
Der Standplatz ist also ideal. Er ist genau im
Zentrum von Hietzing. Bitte dort sind die Geschäfte, dort muss man etwas tun.
Es geht aber in Hietzing jemand nur einkaufen, wenn er in der Nähe einen
Parkplatz hat. Die ÖVP wird in Hietzing alles tun, damit die Infrastruktur
erhalten oder erweitert wird, und wir werden alles tun, damit die Gewerbetreibenden
auch ihren Standort dort behalten und nicht von irgendwelchen Großketten
aufgefressen werden. Es ist notwendig, dass im Bezirk eingekauft wird.
Ich glaube zwar nicht, dass ich Sie überreden kann,
diesem Garagenprojekt zuzustimmen, aber denken Sie ein bisschen an die kleinen
Kinder. Wenn nicht anders, denke ich à la longue hier an die GRin Pilz, die
Ihnen das vom Gesundheitsstandpunkt her beibringen wird.
Die Freiheitlichen könnten wirklich auch zustimmen,
denn die von ihr vorgeschlagene Überplattung kann ohne weiteres einmal zustande
kommen, wenn Parkplatznot ist. Wir werden mehr brauchen. Also es wäre schön,
wenn Sie mit uns mittun würden. (GR Franz
Ekkamp: Sie haben mitgestimmt im Bezirk!) Also wir werden ja sehen. Wir
werden schauen, was da ist.
Die Hietzinger Bevölkerung braucht diese Parkplätze,
und zwar braucht sie sie jetzt und nicht irgendwann einmal. Denken Sie übrigens
an die Luftverpestung. Wenn die Leute immer herumfahren und einen Parkplatz
suchen, ist weiterhin noch mehr schlechte Luft. Mit einer Garage brauchen die
Leute nicht so viel herumzufahren.
Es ist selbstverständlich, dass wir im Sinne der
Hietzinger Bevölkerung diesem Aktenstück zustimmen werden. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich
Herr GR Maresch gemeldet.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Lakatha!
Ich meine, jetzt muss ich mich
wirklich zurückhalten. Ich möchte ganz höflich argumentieren und nicht sagen,
Sie haben keine Ahnung. Das Problem ist das: Bei Garagenuntersuchungen geht man
bei der Überparkung davon aus, dass man nicht den Tag nimmt, sondern
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