Gemeinderat,
41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 87
Opposition so gerne hört. Faktum ist vielmehr, dass man unterscheiden muss zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft, Frau Polkorab. - Das ist das eine.
Das Zweite ist, dass ich natürlich noch etwas zur
berühmten Biotonne, die heute auch schon erwähnt worden ist, sagen muss: Ich
würde mir wünschen, dass die Stadt Wien den Menschen draußen erklärt, warum die
Biotonnen plötzlich verschwinden! - Das stimmt, denn die sind einfach weg, und
kein Mensch weiß, dass man in der MA 48 anrufen muss, um so eine Biotonne
auf dem eigenen Grundstück zu bekommen. Die wird auch gratis abgeholt und alles
Mögliche, nur: Das weiß genau niemand, und die Leute, die früher gewohnt waren,
Biomüll dort hineinzuschmeißen, die das auch vielfach richtig gemacht haben,
wissen das nicht! – Und da denke ich mir: Das ist nicht Besserwisserei, sondern
ein richtiges Argument der Opposition! Statt dass man sich dann hier
herausstellt und sagt: Ich weiß alles besser!, Frau Polkorab, würde ich mir
wünschen, dass wir das im Umweltausschuss auch diskutieren. Da aber habe ich
das von Ihnen leider noch nicht gehört. - Danke schön. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung, die wir getrennt
durchführen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die der Postnummer
19 ihre Zustimmung erteilen können, die Hand zu erheben. – Dies ist mit den
Stimmen der SPÖ und der ÖVP mehrheitlich angenommen. Die FPÖ und die GRÜNEN
haben dagegen gestimmt.
Wir kommen nun zur Abstimmung der Postnummer 20.
Auch hier bitte ich diejenigen Damen und Herren, die
der Postnummer 20 zustimmen können, die Hand zu erheben. – Dies ist wiederum
mit den Stimmen der SPÖ und der ÖPV mehrheitlich angenommen. Die FPÖ und die
GRÜNEN haben dagegen gestimmt.
Es gelangt nunmehr Postnummer 4 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein "Austrian Players
League".
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Novak,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Barbara Novak:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Sommer-Smolik. Ich
erteile es ihr.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich werde nicht allzu lange zu diesem Geschäftsstück
sprechen, aber wir werden doch einiges dazu sagen, da wir ja im letzten Jahr
gegen die Subvention des Vereins "Austrian Players League" gestimmt
haben und in diesem einen Jahr unser Abstimmungsverhalten geändert haben.
Wir haben nach wie vor Bedenken gegenüber den
Spielen, die auf den LAN-Partys, die dieser Verein ja auch organisiert,
gespielt werden; aber wir haben uns auch mit dem Verein getroffen - und nicht
nur mit diesem Verein, sondern auch mit anderen Jugendlichen - und haben unsere
Meinung diesbezüglich revidiert.
Wenn wir
uns den Akt ansehen, so muss ich sagen, es ist dies ein Akt, der, wie nur
wenige Akte, sehr umfangreich beschreibt, was dieser Verein macht, und auch
sehr gut die Vorteile beziehungsweise den Nutzen dieses Vereins auflistet und
auch klarmacht, was in diesem Verein alles geleistet wird von den Jugendlichen,
die sich dort ehrenamtlich engagieren. Dem ist auch sehr positiv
gegenüberzustehen, und das werden wir auch machen, indem wir diesem Akt diesmal
zustimmen.
Dass
Jugendliche neue Medien verstärkt nutzen und auch immer mehr nicht nur zur
Freizeitgestaltung, sondern auch im beruflichen Leben verwenden, ist uns allen
klar. Der Verein "Austrian Players League" hilft sehr wohl auch
Jugendlichen, sich mit diesem neuen Medium auseinander zu setzen, vor allem
jenen Jugendlichen, die zu Hause nicht so sehr den Zugang dazu haben, sondern
die eben auf Räumlichkeiten angewiesen sind, wie sie auch in der "Area 52"
vorhanden sind, um diese Geräte, diese Möglichkeiten auch woanders zu nutzen
und nicht nur zu Hause.
Unser
Problem, das ich vorher schon angedeutet habe, bezüglich der LAN-Partys sind
nicht die Partys an sich - das habe ich auch im letzten Jahr schon gesagt; das
ist die Sache der Jugendlichen und ein Teil der Jugendkultur, die wir auch zur
Kenntnis nehmen, dass man sich eben nächtelang zusammen setzt und Spiele
spielt -, sondern unser Problem, also
das, was uns dabei Bauchweh verursacht, sind die Spiele, die die Jugendlichen
selbst mitbringen, die hauptsächlich so genannte Ego-shooter- oder
First-person-shooter-Spiele sind. Unserer Meinung nach ist schon die Frage zu
stellen, ob die Stadt Wien mit öffentlichen Geldern subventionieren soll, ob
wir es unterstützen sollen, dass Spiele gespielt werden - wofür der Verein
nichts kann, weil die Spiele ja von den Jugendlichen selbst mitgebracht werden
-, die eigentlich mit Gewaltprävention nichts am Hut haben, sondern eher in den
Bereich der Gewaltverherrlichung fallen und die Jugendlichen dazu motivieren,
in ihrer virtuellen Welt zu versinken, in der man sich gegenseitig
niederschießt oder mit sonstigen Waffen bekriegt. Wir sehen schon ein Problem
darin, dass bezüglich dieser Spiele für die Jugendlichen eigentlich keine
Reflexionsmöglichkeiten bestehen, wenn sie auf diesen LAN-Partys sind und dort
nächtelang diese Spiele spielen.
Deshalb möchte ich hier einen
Antrag einbringen, nämlich dass die zuständige Magistratsabteilung ermächtigt
werden soll, dem Verein "Austrian Players League" eine Expertin aus
dem spielpädagogischen Bereich beziehungsweise aus dem Bereich der
Jugendbetreuung bedarfsorientiert zur Verfügung zu stellen, da einerseits der
Verein aus finanziellen beziehungsweise auch aus zeitlichen Ressourcen das
nicht aufbringen kann und andererseits die gute Entwicklung des E-Sports als
Teil
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