Gemeinderat,
41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 87
wird hoffentlich auch nicht mehr vorkommen. - Danke. (Beifall bei der SPÖ. - GR Günter Kenesei: Das war nicht das
Problem!)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Kenesei. Er hat noch 14 Minuten.
GR Günter Kenesei
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Offensichtlich haben Sie ein Problem, das Ihre
Abteilung nicht hat. In Ihrer Abteilung, MA 7, ist Frau Jarl bekannt, wo
sich die Bilder befinden. Denn die Bilder sind ausgeliehen worden. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Das
ist überhaupt nicht das Thema!) O ja, ich habe es hier, ich habe den
Leihschein hier. (Amtsf StR Dr Andreas
Mailath-Pokorny: Ich auch!) Sehen Sie, da steht drauf: Leihnehmer:
29. 4. 1992, Klub der GRÜNEN. Telefonnummer: 81800, Klubsekretariat,
zu Handen Herrn Peter Pilz - weil er damals Klubobmann war -, Rathaus,
Stiege 6, Hochparterre. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Ja! Und ist er noch da?)
Jetzt erklären Sie da heraußen - das haben Sie gerade
vorgelesen -, Sie wissen nicht, oder sie nehmen an - einmal so in den Raum
gestellt -, dass die Bilder noch immer bei uns sind. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter Ihrer Abteilung brauchen da nichts anzunehmen, sie wissen es - im
Gegensatz zu Ihnen! Offensichtlich wissen Sie einiges nicht, was in Ihrer
Abteilung los ist, aber Ihre Mitarbeiter sind Gott sei Dank so fähig, dass sie
es wissen. Sie sollten sich vielleicht an Ihren Mitarbeitern ein Beispiel
nehmen. (Beifall bei den GRÜNEN. - Amtsf
StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Was ist mit Pilz? Wo ist er jetzt? Ist Pilz
jetzt Leihnehmer oder nicht? - GR
Günter Kenesei: ... Klub nachfragen! Denken Sie nach, bevor Sie so einen
Blödsinn sagen!)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So,
jetzt hören wir bitte damit auf, uns gegenseitig mit Worten zu beflegeln. Fakt
ist ... (GR Günter Kenesei: Ach so, wir haben alles zur Kenntnis zu nehmen,
was der Herr Stadtrat sagt?) Ich
habe das Wort "Blödsinn" gemeint. (Zwischenruf des GR Günter
Kenesei.)
Sehr geehrter Herr GR Kenesei! Man kann seinen Unmut,
man kann seine Kritik wohl gesetzt mit Worten hier von sich geben (GR Günter
Kenesei: Habe ich!) und muss nicht zu einem Slang greifen, den wir alle
gemeinsam nicht notwendig haben. (GR Günter Kenesei: Ich rede aber so!) Ist okay, aber das Wort
"Blödsinn" können wir trotzdem hintanstellen. (GR Günter Kenesei:
Tut mir Leid!)
Bitte, Frau GRin Zankl.
Berichterstatterin GRin Inge Zankl: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Nachdem zum gegenständlichen Akt nicht diskutiert
worden ist, bitte ich Sie nochmals um Zustimmung zu den Zuschüssen für die
Freien Gruppen im Wert von 809 000 EUR.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wir
kommen nun zur Abstimmung über die Postnummer 13.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Das ist mehrheitlich, ohne die Stimmen der Freiheitlichen, so angenommen.
Ich schlage nun vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 19 und 20 - sie betreffen
Vereinbarungen zwischen der MA 48 und einerseits der Firma ÖKK
Österreichischer Kunststoff Kreislauf AG, andererseits der ARGEV
Verpackungsverwertungs-GesmbH - zusammenzuziehen, die Abstimmungen aber
selbstverständlich getrennt durchzuführen. - Dagegen wird keine Einwendung
erhoben.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Klier,
die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Helga Klier: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zu den beiden Akten.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön und erkläre die Debatte für eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Professor Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine Damen
und Herren!
Es geht darum, dass die Stadt Wien rund um die
Kunststoffverwertung gute Geschäfte macht. Ich möchte nur daran erinnern, dass
vor kurzem - so lange ist das noch nicht her - in dieser Legislaturperiode die
Müllgebühren saftig erhöht wurden. Momentan zahlt man für 200 Liter,
52-mal im Jahr ausgeleert, 328,64 EUR - also eine satte Erhöhung, um sich
den Stadtsäckel ein bisschen anzufüllen. - Das ist einmal die eine Situation.
Die andere Situation ist, dass wir eine
Verpackungsverordnung haben, die die Stadt Wien angefochten hat - meiner
Meinung nach zu Recht. Im Moment gilt in Österreich eigentlich gar nichts, man
kann im Grunde genommen tun, was man will. Es ist sozusagen Tür und Tor dafür
geöffnet, endlich mit den Glasflaschen und Mehrwegflaschen ein Ende zu machen
und mit Einweg und ganz viel Plastik weiterzumachen. Die Frau Stadträtin hat
damals meiner Meinung nach durchaus richtig gehandelt. Das Ministerium der
schwarz-blauen Bundesregierung hat daraufhin gar nichts unternommen und es so
gelassen, wie es ist - sozusagen Wildwuchs.
Aber in der Zwischenzeit ist einiges passiert. Ich
möchte Sie nur daran erinnern, dass wir alle mit Milchflaschen aus Glas aufgewachsen
sind. Mehrweg-Mineralwasserflaschen, -Bierflaschen und -Weinflaschen waren
durchaus gang und gäbe. Im Moment haben wir eine Situation, dass es kaum noch
Mehrweggebinde gibt - Glasflaschen bei der Milch, bei Mineralwasser kann man im
wahrsten Sinne des Wortes sagen, dass die Mehrweg-Mineralwasserflasche aus Glas
den Bach hinunter geht und dass dies im Grunde genommen zu Einweg geworden ist.
Bier und Wein werden folgen.
Die Folgen davon sind eine riesige
Zunahme beim Verpackungsmüll in den Mülltonnen und letztendlich eine
Kostenexplosion bei den Müllgebühren. In Wien haben wir es schon hinter uns, in
den anderen Bundesländern kommt das jetzt. Wie stellt sich das für den
Konsumenten und die Konsumentin dar? Sie alle müssen Müllgebühren bezahlen,
über die Betriebskostenabrechnung als Mieter beziehungsweise als
Eigentumswohnungs- oder Hausbesitzer. Gleichzeitig muss man auch
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