Gemeinderat,
41. Sitzung vom 26.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 87
Kollege Hundstorfer, es ist wirklich (Beifall bei der FPÖ.) schlimm, wie Sie
diese Dinge ganz einfach ignorieren. Um es auf den Punkt zu bringen: Das
Schreiben der Interessensgemeinschaft des GZW ist Ihnen bekannt, den meisten
Mitgliedern dieses Gemeinderats nicht und daher darf ich es hier zitieren. Es
wurde an den Herrn Bürgermeister geschrieben und dort steht drinnen, wovor sich
die Pfleger und Pflegerinnen in Lainz eigentlich fürchten. Ich zitiere: „Sofort
nach dem Bekanntwerden dieses Schreibens, wo Missstände in Lainz beschrieben
wurden, wird im GZW und im restlichen KAV, dem Krankenanstaltenverbund, die
große Verrätersuche einsetzen, die mehr oder weniger erfolgreich die kritischen
und damit auch verdächtigen Mitarbeiter ermitteln und anschließend existenziell
vernichten wird.“
Das ist der lange Arm der Gewerkschaft, vor dem sich
die vielen tausend Bediensteten in Lainz fürchten! Es sind ganz schlimme
Zustände. Diese Zustände und nicht nur die pflegerischen Zustände erinnern
tatsächlich an Albanien! Das ist Nomenklatura der schlimmsten Sorte! Das ist
Kommunismus in Wien und dafür haben Sie die Verantwortung! Die Zahl der
Krankenstände spricht eine deutliche Sprache. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Ein
zweites Mal zum Wort gemeldet ist Herr GR Hundstorfer.
GR Rudolf Hundstorfer (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderates): Auch hier bitte sich ein
bissel besser zu informieren! Die Liste der Personalvertretung, die mir nahe
steht, sollte Sie etwas besser informieren, weil die Personalvertretung sie bei
der Mitarbeiter... (StRin Karin Landauer:
Die Krankenstände sind da auch drinnen. Die stehen da drinnen!) Ich komme
dann schon, zu denen komme ich dann schon.
Die Personalvertretung, die 2001 bei der
Mitarbeiterbefragung in Amt und Würde war, ist heute von den Personen her eine
ganz andere. Ich bitte, sich besser zu erkundigen, denn glauben Sie wirklich -
es hat 2002 eine Wahl gegeben -, dass das Ergebnis der Mitarbeiterbefragung
spurlos vorübergeht? Haben Sie wirklich diesen naiven Glauben, dass das spurlos
vorübergeht? Erkundigen Sie sich vorher, bevor hier wirklich etwas anderes ist,
denn wenn das so wäre, wie Sie es hier sagen, dann hätte es zum Beispiel den
Brief von vorhin überhaupt nicht gegeben. Punkt 1.
Punkt 2. Der Kontrollamtsbericht ist vollkommen
korrekt, gar keine Frage. Der Kontrollamtsbericht hat nur eine einzige Schwäche
und ich werde den Herrn Kontrollamtsdirektor ersuchen, diese Schwäche irgendwie
zu korrigieren. Woher sind die 104 Krankenstände? Wie viel
Beschäftigungsverbote stecken drinnen, denn Sie wissen das in der Krankenpflege
genauso gut wie ich: Kaum hat der Akt der Zeugung stattgefunden, ist das ... (Heiterkeit
bei der SPÖ. – GR Dr Wilfried Serles: Sie reden das alles schön!) Aber
überhaupt nicht! Ich rede ja überhaupt nicht schön (GR Dr Wilfried Serles:
Aber ja, Sie reden das alles schön!), sondern ich versuche nur, Ihnen hier
etwas klar zu machen, wo das Problem nämlich auch ist, weil wir zum Beispiel
bei den Beschäftigungsverboten das Problem haben, dass die
Beschäftigungsverbote nicht sofort nachbesetzt werden (GR Mag Helmut
Kowarik: Das sind aber Krankenstände!), während der Karenzurlaub mit Beginn
der Schutzfrist sofort nachbesetzt wird. Das Beschäftigungsverbot rennt bei der
Stadt Wien normal auf dem Krankenstandstopf. Was soll ich denn tun? Wenn das
Beschäftigungsverbot heraußen wäre, was eine langjährige gewerkschaftliche
Forderung ist, dann würde ein Teil der Zahlen anders ausschauen und wir könnten
vor allem sofort nachbesetzen. Das ist ja das wahre Problem!
Punkt 3. Ich darf Sie auch einladen, schauen wir uns
gemeinsam an, wie wir die Langzeitkrankenstände bei uns und bei den
Pensionsversicherungen rascher in Pension bringen können, dann könnten wir auch
einen Teil des Problems lösen. (StRin Karin Landauer: Das kann doch nicht
Ihre Antwort sein! Das ist ja ungeheuerlich! Das ist ja ungeheuerlich! –
Aufregung bei der FPÖ. - Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat das Schlusswort. – Die Frau Berichterstatterin
verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die
diesem Antrag zustimmen wollen, die Hand zu erheben. (StRin Karin Landauer:
Das gibt es ja nicht! Das ist ja ungeheuerlich! – Weitere große Aufregung bei
der FPÖ.)
Ich sehe... (StRin Karin Landauer: Das kann doch wirklich
nicht die Antwort sein! Das gibt es ja nicht!) Wir sind...Frau Kollegin,
wir sind mitten in der Abstimmung!
Ich bitte um ein deutliches Zeichen. – Danke, das ist
einstimmig. (GR Harry Kopietz: Bei der FPÖ liegen die Nerven blank!)
Es gelangt nunmehr Postnummer 23 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die 3. Gemeinderatssubventionsliste 2004.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Ekkamp, die
Verhandlungen einzuleiten. (GR Franz Ekkamp: Es gibt keine Wortmeldung!) Ach
so, entschuldige, zum Wort ist niemand gemeldet.
Wir kommen zur Abstimmung, die wir getrennt
vornehmen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die bei der
getrennten Abstimmung dem Verein Wiener Wohnberatung zustimmen wollen, um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist ohne die Stimmen von FPÖ und GRÜNE beschlossen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Rest der
Subventionsliste zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Der Rest ist
einstimmig beschlossen.
Es gelangt
nunmehr Postnummer 31 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das
Plandokument 7578 im 6. Bezirk.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag
Ramskogler, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Sonja Ramskogler:
Ich bitte um Zustimmung zu diesem Poststück.
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