Gemeinderat,
40. Sitzung vom 03.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 78
Parkgebühr via SMS, tatsächlich noch eine Parkscheibe
notwendig ist.
Wir von der Volkspartei verlangen, dass diesen
40 000 Teilnehmern umgehend eine Information zukommt - das kann ja auch
per SMS geschehen -, dass das erforderlich ist, weil sie sich sonst strafbar
machen. Alle sind im guten Glauben angetreten, dass sie diese Scheibe nicht
brauchen. Das ist auf einem vierten oder fünften Link auf der Seite der
Homepage des Wiener Magistrats gestanden. Da kann man nicht sagen, da muss sich
eben einer über vier, fünf Links über die Homepage des Magistrates
durchkämpfen, weil er eigentlich mit der Firma m‑parking eine
Vereinbarung hatte. Daher, bitte, das nachzufolgen.
Abschließend, meine sehr geehrten Damen und Herren,
kommen Sie mir bitte nicht damit, dass der Herr Bundesminister eine Änderung
der Kurzparkzonenüberwachungsverordnung durchführen hätte sollen, so dass auch
das SMS-Parking als möglicher Nachweis gilt. Es ist nämlich nicht möglich, für
sämtliche anderen Behörden, also Bundespolizei, auch für die Beamten der
MA 67, die im Auftrag der Bundespolizei arbeiten, nämlich die mit den
weißen Kapperln, ich sage es wieder, nachzusehen, ob der Antritt des Parkens
tatsächlich gebucht wurde. Oder, Sie werden all diesen Stellen die teuren
Kontrollgeräte zur Verfügung stellen. (Heiterkeit
bei den GRÜNEN.) Ja, ich weiß, das ist sehr lustig für Sie, aber wenn Sie
denken, was Sie eigentlich oft für Sachen erzählen, ist es nicht erforderlich,
dass Sie da so ein großartiges Kabarett daraus machen. Natürlich ist es nicht
Ihre Sorge, dass die kleinen Gewerbetreibenden alle Probleme haben, das weiß
ich schon, denn dort wo Sie sind, wird wahrscheinlich überhaupt kein Gewerbe
mehr möglich sein, denn Sie haben ständig immer nur die Belastungen dieser
Leute im Sinn. Also, hören Sie mir auf mit der allzu großen Lustigkeit, das ist
wirklich nicht erforderlich. (GR Mag
Helmut Kowarik: Richtig!) Kümmern Sie sich lieber darum, dass die kleinen
Leute in dieser Stadt auch Vorteile davon haben. Kümmern Sie sich darum und tun
Sie nicht ununterbrochen hier Witze machen, denn so witzig ist das Ganze gar
nicht. (Beifall bei der ÖVP.)
Also, meine sehr geehrten
Damen und Herren, egal wie lustig die Grünen
das auch finden mögen, wir werden das bei der nächsten Kammerwahl auch
unseren Leuten sagen, das werden wir tun, jawohl, Herr Kenesei, das werden wir
sehen. Wir fordern die Kombiparkscheibe, wir fordern das tatsächlich kostenlose
SMS und wir fordern die Information für alle, die bereits jetzt SMS-User sind.
Es gibt keine vernünftigen Argumente mehr gegen unsere Forderungen, hören Sie
endlich auf, dem Bestemm einer Beamtenbürokratie Recht zu geben, die den Sinn
der politischen Maßnahme, die Sie mitbeschlossen haben, eigentlich ins
Gegenteil verkehrt. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zum Wort gemeldet
ist Herr GR Margulies. Ich erteile es ihm.
GR Dipl Ing Martin Margulies (Grüner Klub im
Rathaus): Ja, wie sehr der ÖVP die kleinen Gewerbetreibenden am Herzen
liegen, hat man bei der Senkung der Körperschaftssteuer gesehen, wo in
Wirklichkeit die Aktiengesellschaften und die GesmbHs profitieren und die
kleinen Gewerbetreibenden wieder einmal übergeblieben sind. Aber das ist
Wirtschaftspolitik gegen Gewerbetreibende, von der ÖVP und der FPÖ gemeinsam
betrieben. Das lehnen wir ab, soviel dazu. (GR Gerhard Pfeiffer: Aber geh!)
Und jetzt kommen wir zur
Kurzparkscheibe, zur Pfeiffer´schen. Sehr geehrter Herr Pfeiffer, ich würde
Ihnen mittlerweile sofort für die Kurzparkscheibe Recht geben. Aber angesichts
dessen, (GR Gerhard Pfeiffer: Aber was!) und ich habe mich viel jetzt
darüber unterhalten, und wir werden dem Antrag übrigens zustimmen, weil es die
Möglichkeit bietet, im Finanzausschuss einmal über das ganze m‑parking
System zu reden. Ich habe mir die Mühe gemacht, mich in den letzten Tagen mit
ein paar Kontrollorganen zu unterhalten, wie denn das m‑parking
funktioniert. Und zwar habe ich mich so unterhalten, dass ich mich zuerst
einmal ein bisschen hingestellt habe und nur geschaut habe, und nachdem sie
zwei Minuten vor demselben Auto stehen geblieben sind, habe ich mir gedacht,
jetzt gehe ich doch hin und frage, ob das in der Regel so lange dauert, oder ob
das kürzer geht, und so weiter. Spannende, verschiedene Antworten habe ich gekriegt,
wirklich spannende Antworten. Die eine war ... (GR Kenesei: Nur in der
Kurzparkzone?) Nein, rund ums Eck da herum, spannende Antworten: “Es hängt
von der Zeit ab, wenn man sozusagen nachfragen tut.“ Dann ist gekommen, wenn
man ein bisschen nachgefragt hat: “Na, manchmal geht es relativ flott.“ Bitte,
was heißt, manchmal geht es relativ flott? “Na ja, wir kontrollieren schon viel
weniger als früher, weil wir viel länger bei einem Auto stehen.“ Da habe ich
mir gedacht, nun, wie lange dauert das, wie lange braucht denn das überhaupt,
bis eine Antwort kommt: “Na, wenn es funktioniert, geht es innerhalb von fünf
Sekunden.“ Und wie oft funktioniert es? “Na ja, hin und wieder schon, aber
manchmal stehen wir zwei Minuten, drei Minuten, bis eine Antwort kommt.“
Und
angesichts dieser Tatsachen, Herr Pfeiffer: Eine Parkuhr, ja. Aber dieses Netz
dann noch mit gratis-zehn-Minuten Parkscheinabfragen zu belasten, das ist
wirklich vollkommen absurd und es wird spätestens die Evaluierung des ersten
Jahres m‑parking System zeigen, wie viel an finanziellen Einbußen in
Wirklichkeit die Stadt Wien hat, weil bei weitem weniger Kurzparkzonen
ordnungsgemäß kontrolliert werden können, wie das vor Einführung des m‑parking
Systems war. Die Wahrscheinlichkeit, jetzt sozusagen ohne Parkschein erwischt
zu werden, beträgt ungefähr die Hälfte dessen wie die Wahrscheinlichkeit
früher. (GR Mag Helmut Kowarik: Na, schön wäre es!) Nun, Sie werden
wahrscheinlich so oft erwischt, weil Sie so oft falsch parken. Und natürlich
wird man hin und wieder erwischt, aber legen Sie einen Kurzparkschein hinein,
dann kriegen Sie keinen Strafzettel. Das ist ja relativ einfach. Dennoch ist es
so, (GR Mag Helmut Kowarik: Der Verkehr wird dadurch behindert!) und ich
glaube, die Kollegen der Sozialdemokratie, wenn
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