Gemeinderat,
40. Sitzung vom 03.03.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 78
tüchtigen Beamten den
Anfrage- und Antragsbeantwortungstext vorgeschrieben, wo drinnen steht “leichte
Manipulierbarkeit der Parkscheibe, mangelnde Rechtssicherheit“ und jetzt wird
gestraft und angezeigt, weil diese Parkscheibe in den Kraftfahrzeugen nicht
vorhanden ist, wenn nun mehr mit dem neuen m-parking System die Gebühr bezahlt
wird. Also, hanebüchener geht es einfach wirklich nicht mehr. Auf einmal ist
die Parkscheibe das gesetzlich vorgeschriebene Kontrollinstrument, dem die
notwendige Anwendungs- und Sicherheitsfunktion zugeschrieben wird.
Eine hervorragende
Kehrtwendung in der gesamten Denkweise. Ich verstehe es nicht mehr, und es
zeigt eigentlich die ganze Lächerlichkeit in der Beantwortung diverser
Initiativen von uns. Es ist ein Zeichen für die Auswüchse einer Beamtenbürokratie
und -wirtschaft, denn es ist nämlich interessanterweise immer die gleiche
Wortwahl. Und ich nehme daher an, dass das entweder immer der gleiche Beamte
ist, der seit drei Finanzstadträten alle diese Anträge und Anfragen beantwortet
oder einer vom anderen abschreibt. Immer die gleiche Wortwahl seit Edlinger,
seit Ederer und seit Rieder. Also, das ist ja wirklich ein Zeichen, dass hier
ein Beamter, oder die abschreibenden Beamten, zeigen, was Initiativen von
Gemeinderäten tatsächlich wert sind.
Wie lange noch, frage ich mich, wird sich Herr
Vizebürgermeister Rieder hier der Lächerlichkeit aussetzen und sich blamieren
lassen in der Beantwortung von Anträgen und Anfragen!
Wir von der Volkspartei verlangen nunmehr wirklich
intensiv und nachhaltig, dass eine Kombiparkscheibe eingeführt wird, die sowohl
das SMS-Parken ermöglicht laut der Straßenverkehrsordnung für eine normale
kostenpflichtige Abstellung, als auch für das kostenlose zehn Minuten Parken.
Das heißt auf der einen Seite die Viertelstunden-Einteilung, auf der anderen
Seite zwei Räder, mit denen man die Minuten einstellt. Die Gegenargumente sind
damit wirklich gegenstandslos geworden.
Ein Zweites: Das m-parking für zehn Minuten
kostenloses Abstellen von Kraftfahrzeugen ist teurer als der Stundensatz der
Parkscheine. Das ist auch wieder etwas, was das ganze wieder völlig ins
Gegenteil verkehrt und abstrus ist. 15 Cent kostet im Durchschnitt ein
SMS, mit dem man zehn Minuten kostenloses Parken buchen kann. Wenn man das
auf die Stunde hochrechnet, so sind das 90 Cent pro Stunde, eine normale
kostenpflichtige Stunde in einer Kurzparkzone kostet 80 Cent. Da sehen
Sie, dass auch hier wiederum agiert wurde, ohne auch nur eine Sekunde darüber
nachzudenken, und der Sinn der gesamten Maßnahme eigentlich ins Gegenteil
verkehrt wurde.
Der Sinn, meine sehr geehrten und Herren war, und das
meine ich jetzt nicht in irgendeiner Form ganz besonders nur so nebenbei,
sondern der Sinn war wirklich hauptsächlich, als dieses zehn Minuten Kurzparken
eingeführt wurde, dass dem Konsumenten ermöglicht wird, kurze, rasche
Erledigungen in den Haupteinkaufsstraßen, wo es überall Kurzparkzonen gibt,
einfach und unbürokratisch zu machen, um unsere Nahversorgerbetriebe zu
fördern, um unsere Nahversorgerbetriebe, die Jahr für Jahr weniger werden, zu
fördern, damit nicht alle mit den Autos durch die Hauptstraßen ins nächste
Einkaufszentrum fahren.
Und was ist geschehen? Durch ein Bestemm der
bürokratischen Beamtenschaft in dieser Stadt wurde erreicht, dass das Ganze ins
Gegenteil verkehrt wurde. Und ich frage mich wirklich - der Herr
Vizebürgermeister rühmt sich bei jeder Gelegenheit all seiner Tätigkeiten und
wieviele Hunderte von Millionen Euros und Sonstiges investiert werden in den
Wirtschaftsstandort Wien -, sind wir denn nicht einmal imstande, für die
kleinen Gewerbetreibenden dieser Stadt eine derartig lächerliche Maßnahme bei
der Bürokratie durchzusetzen, sodass jene hier ihre Geschäfte erhalten können
und die Möglichkeit haben, tatsächlich noch in irgendeiner Form hier in dieser
Stadt tätig zu sein. Das ist wirklich unverständlich, meine sehr geehrten Damen
und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)
Wir von der Volkspartei verlangen daher, dass das
m-parking für zehn Minuten kostenlosen Haltens auch tatsächlich kostenlos
sein muss und dazu haben wir auch einen Antrag eingebracht, der folgendermaßen
lautet:
“Der Bürgermeister möge den Magistrat der Stadt Wien
beauftragen, eine Modifikation des Vertrages mit den Teledienstbetreibern
mobilcom und A1 anzustreben, wonach beim System m-parking das Versenden der
SMS-Nachrichten zum zehn Minuten kostenlosen Abstellen von KFZ für den Anwender
ebenfalls kostenlos erfolgen soll.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die mobilcom
verdient damit in Zukunft wirklich sehr, sehr viel Geld. Es sind 40 000
bereits jetzt, die dieses SMS-Parking in Anspruch nehmen. Also, da muss es doch
wirklich möglich sein, dieses zehn Minuten kostenlose Parken auch
tatsächlich mit kostenlosem SMS durchzuführen. In viel kleineren Städten, in
Krems oder in Tulln, beziehungsweise Stockerau, geht das tatsächlich kostenlos.
Warum das in Wien nicht gehen sollte, wo die mobilcom so viel verdient, und
dass man hier vertraglich nicht daran gedacht hat, dieses kostenlose Parken
auch tatsächlich kostenlos zu machen, ist ein reines Versäumnis, das endlich
nachgeholt und verbessert werden soll. Wir von der Wiener Volkspartei
verlangen, dass dieses m-parking tatsächlich kostenlos sein muss.
Und weil - und jetzt sage ich das
noch - unter dem Motto "wir werden schon keinen Richter brauchen" -
auch eine mangelhafte Vorbereitung der Einführung dieses m-parkings geschehen
ist, das heißt, die Konsumenten wurden nicht durch m-parking, durch die Firma,
beim Abschluss des Vertrages informiert, dass sie eine Parkscheibe in das Auto
legen müssen, fragen wir auch, ob das nicht eine Frage für das
Konsumentenschutzgesetz ist, denn hier wurden Menschen unter Vorspiegelung
wirklich falscher Tatsachen in die Irre geführt, denn die Firma m-parking hat
hier in keiner Weise erwähnt, dass trotz des Parkens via SMS oder Abbuchung der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular