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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 03.03.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 78

 

Es bleibt also dabei: Es ist für uns immer wieder unverständlich, wie Geld, wie Steuergeld verwendet wird, und nicht ersichtlich, in welche Bereiche es hineingesteckt wird.

 

Daher kann ich nur sagen: Wir stimmen dem eigentlichen Akt, nämlich der Unterstützung des OsterKlangs und des KlangBogen-Festivals zu. Wir stimmen aber, so wie immer, nicht zu, wenn Steuergeld - auch im Kulturbereich - leichtfertig ausgegeben wird. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Klicka. Ich erteile es ihr.

 

GRin Marianne Klicka (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Der eigentliche Akt, der ja auch hohe Zustimmung findet, betrifft KlangBogen und OsterKlang. Es zeigt sich, dass dieses erfolgreiche Programm der letzten Jahre es möglich gemacht hat, dass Mehreinnahmen von 230 000 EUR erwirtschaftet werden konnten. KlangBogen und OsterKlang und Festwochenproduktionen waren es auch, die im Theater an der Wien in den letzten Jahren etabliert wurden und die auch das Theater an der Wien international zu einem hohen Bekanntheitsgrad geführt haben.

 

An diese internationalen Erfolge der letzten Jahre wird auch das heurige Festival anschließen können, denn es ist dem Herrn Intendanten gelungen, den wirklich hoch zu würdigenden Künstler Placido Domingo für die Titelrolle der Oper "Goya" nach Wien zu holen. Dies wird auch den internationalen Ruf des Theaters und Wiens als Kulturstadt weiterhin fördern. Die Stadt Wien investiert in die Bespielung aller Häuser und vieler Feste und der Festivals - im Gegensatz zum Bund, der bereits im Vorjahr die Festwochensubvention gestrichen hat. Wien hält fest an den Festivals und wird auch weiterhin diese Mittel aufbringen. Wie ich gestern im Radio hören konnte, denkt man auch in Deutschland daran, gerade für Festivals Budgets zu kürzen, und das wird heuer auch für das Wagner-Festival in Bayreuth der Fall sein. Es ist sehr traurig, dass so lange etablierte Festivals dort nicht mehr im vollen Umfang durchgeführt werden können.

 

Bislang gab es internationale Koproduktionen, auch bei den Festwochen und auch beim OsterKlang und KlangBogen. Es wird in Zukunft, nach der Bespielung im Rahmen des Mozartjahrs im Jahr 2006, das Theater an der Wien weiterhin für klassische Bespielung genützt werden. Es gab in den letzten zehn Jahren, in denen ich nun auch schon im Gemeinderat war, schon unter StRin Pasterk immer wieder die Überlegung, das Theater an der Wien als Opernhaus zu nützen, so wie es auch von Beginn an, seit 1801, immer ein Ort der Präsentation von aktuellen musikalischen Strömungen und Uraufführungen war. Denken wir nur zurück an Aufführungen von Werken von Beethoven, Rossini, Offenbach und Strauß.

 

Ab dem Jahr 2007 soll das Theater an der Wien auch wieder ein Musiktheater mit offenen Grenzen werden, mit zeitgenössischen Produktionen und klassischen Raritäten. Aber auch barocke Meisterwerke sollen zur Aufführung gelangen - nicht nur in Innsbruck, wo viele Interessierte in den letzten Jahren hingereist sind, um dort die Opern miterleben zu können.

 

Als ganz wichtig erscheint es uns auch, dass das Theater an der Wien wieder eine enge Zusammenarbeit mit der neuen Opernszene knüpfen wird. Das wird auch heuer beim KlangBogen schon erfolgen, nämlich eine Zusammenarbeit mit der Neuen Oper Wien.

 

Die Symphoniker, unser Wiener Orchester, werden auch im Theater an der Wien wieder eine ständige Spielstätte vorfinden, und das Theater an der Wien wird als Opernhaus auch wieder neue Auftrittsmöglichkeiten für österreichische Künstler und Künstlerinnen bieten.

 

Da wir im Zusammenhang mit diesem Akt betreffend den KlangBogen auch über das Ronacher, hauptsächlich über die Subventionierung und den Umbaubedarf des Ronacher diskutiert haben, denke ich, dass es wichtig ist, auch zu sagen, dass gerade dieses Haus, das auch mir schon seit meiner Kindheit vertraut ist, in Zukunft über eine wirklich geeignete Bühne verfügen soll. Wenn ich daran zurückdenke, wie wir in den ersten Jahren vor allem das Theater an der Wien mit Musical bespielt haben und sich herausstellte, dass dieses eine Theater für die Musicalstadt und Musikstadt Wien nicht ausreicht, und dann auch das Raimund Theater gerade im Bühnenbereich umgebaut werden musste und dass es auch damals Diskussionen darüber gab, dass so viel Geld in die Hand zu nehmen sei, so muss ich heute sagen: Der Erfolg dieses Hauses hat aber bestätigt, dass die Investitionen in diesen Umbau richtig waren. Darauf können wir stolz sein, und ich bin ganz sicher, dass das in Zukunft auch für das Ronacher gelten wird.

 

Wien und die sozialdemokratische Kulturpolitik setzen auf die Vielfalt, und wir wissen, dass sich eine große Personengruppe eben auch für Musical, für Unterhaltungskultur interessiert – und so soll dieses Theater auch jenen Menschen zur Verfügung stehen. Und wir werden an unserer Vielfalt festhalten! - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.

 

Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir können somit sofort zur Abstimmung kommen.

 

Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu erheben. – Postnummer 27 ist somit einstimmig beschlossen.

 

Wir kommen nun zur Abstimmung über die fünf Beschlussanträge, die von den Freiheitlichen, von Frau GRin Mag Unterreiner eingebracht wurden.

 

In formeller Hinsicht wurde bei allen fünf Anträgen, wie gesagt, die sofortige Abstimmung beantragt.

 

Ich beginne mit dem ersten Antrag, betreffend Strukturreform der Vereinigten Bühnen.

 

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Dieser Antrag hat nicht die notwendige

 

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