Gemeinderat,
22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 93
Lösung getroffen worden ist.
Wir sollten uns aber schon auch
noch überlegen, wie die in diesem Vertrag geregelten Punkte dann tatsächlich
überprüft werden, denn da ist zu lesen, dass bei der Tierrettung der
Leistungsnehmer quasi nur dann seine Bezahlung bekommt, wenn es im vorherigen
Auftrag passiert. Nun rückt in den meisten Fällen die Tierrettung aus, sehr oft
auch in den Nachtstunden. Wie soll ich mir das jetzt vorstellen? Wird dann von
der Tierrettung bei der Frau StRin Brauner angerufen und gesagt, wir haben hier
die Meldung, dass es irgendwo ein herrenloses Kätzchen oder einen Hund gibt,
und dann sagt die Frau Stadträtin, okay, ihr dürft ausrücken, oder passiert das
nicht wahrscheinlich, wie annehme, im Nachhinein? Dann hätte man sich
eigentlich sparen können, hier in diesen Vertrag hineinzuschreiben, dass es nur
im vorherigen Auftrag passieren kann.
Das Gleiche ist auch bei der
Übernahme der Tiere. Also ich glaube nicht, dass man bei jedem Tier, das
abgegeben wird, nachfragen kann, ob der Leistungsnehmer die Kosten übernehmen
wird, sondern dass eigentlich klar sein sollte, dass die Tiere übernommen
werden, und dass dann auch klar ist, dass das Tiere aus Wien sind, die dann
auch in diesen Vertrag hineinfallen.
Grundsätzlich sind wir dafür, und
wir werden diesem Akt zustimmen. Wir hoffen, dass es ein Sanierungskonzept für das
Tierschutzhaus gibt, wir hoffen, dass das der Stadt Wien vorliegt - uns liegt
es nicht vor -, wir hoffen auch, dass die finanziellen Zustände im
Tierschutzhaus bereinigt werden und nicht, wie noch im Mai dieses Jahres, dort
das große Chaos ausbricht, dass die MitarbeiterInnen dort mit Streik drohen
müssen, dass der Vorstand zurücktritt, dass nicht klar ist, wer die Geschäfte
führt. Als Geschäftsführer gibt es unserer Information nach noch immer
niemanden.
Also, ich denke, es liegt noch
vieles im Argen im Tierschutzhaus, und dieser Vertrag ist hoffentlich ein
richtiger und wichtiger Schritt in die Richtung, dass die Probleme dort gelöst
werden. Aber so wie wir wissen wahrscheinlich auch Sie, dass es nicht nur an
einem Vertrag liegt, sondern auch an den handelnden Personen im Wiener
Tierschutzhaus, und vielleicht wird es dort auch noch Änderungen geben.
Wir werden diesem Vertrag
zustimmen, damit diese leidige Causa zumindest vorerst einmal ein Ende hat und
hier klare Richtlinien und Spielregeln gelten, die beide Seiten auch
einzuhalten haben. Wir hoffen, dass mit diesem Vertrag auch wirklich alle
finanziellen Ansprüche, die das Tierschutzhaus an die Stadt Wien stellt,
abgedeckt sind und dass es wirklich dabei bleibt. - Danke. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine geschätzten Damen und Herren!
Ich denke, mit dem
Leistungsvertrag, der auf größtmögliche Klarheit und Transparenz abzielt, ist
am meisten dem Tierschutzverein geholfen, und wir sollten hier nicht in einen
so genannten Vaterschaftsstreit eintreten, denn wichtig ist, dass es eben zu
diesem Abschluss dieses Leistungsvertrags kommt.
Frau Kollegin! Wenn Sie einen
Punkt in dem Vertrag, den Bereich der Tierrettung, ansprechen, dann möchte ich
schon darauf verweisen, dass es in Wien eine Tierschutz-Helpline gibt, die
24 Stunden am Tag aktiv ist. Wenn Sie die Adresse benötigen, werden wir
sie Ihnen zustellen, und Sie können Ihren Bekannten oder Freunden, wem immer
Sie sie geben wollen, dann behilflich sein mit dieser Adresse.
Ich denke, gerade der
Leistungsvertrag zeigt, wie Wien zum Tierschutzverein gestanden ist
beziehungsweise steht. Es ist ein erfreuliches Ergebnis von intensiven
Verhandlungen der letzten Wochen. Ich verweise nur darauf: Früher hat die Stadt
Wien den Tierschutzverein jährlich mit 3 Millionen S unterstützt, und
jetzt gibt es diesen Leistungsvertrag, der eben die Tierrettung regelt, die
Unterbringung der Tiere regelt, die Übernahme von Tieren regelt, genau
Aufzeichnungen regelt, die tierärztliche Betreuung regelt und natürlich auch
die Dienstleistung außerhalb des Tierschutzhauses.
Ich denke, mit diesem Vertrag wird
der Tierschutzverein, der natürlich in einer gewissen Krise war, diese auch
überstehen, und für die Stadt Wien steht das Wohl der Tiere an oberster Stelle.
Da die Stadt Wien gewisse
Leistungen und Aufgaben übernimmt, für die wir die gesetzliche Zuständigkeit
haben, ist nur eines zu bemerken: Eine ebensolche Zuständigkeit oder
Verantwortung gibt es auch beim Bund, und der könnte sie auch übernehmen, wenn
es um seine Zuständigkeit geht, denn das würde den Tieren mehr helfen, als
gewisse Kehrtwendungen im Bereich des Tierschutzgesetzes mit Versprechungen
kurz vor der Wahl.
In diesem Sinne ersuche ich um
Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Wir kommen somit zur Abstimmung.
Es gibt keinen Abänderungsantrag.
Ich bitte daher jene Damen und
Herren des Gemeinderats, die dem Antrag des Herrn Berichterstatters zustimmen
wollen, die Hand zu heben. - Das ist somit einstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr die
Postnummer 201 (05234/2002-GFW) der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die
Übertragung eines zinsenfreien Darlehens von der BAI Bauträger Austria
Immobilien GmbH auf die CTF Immobilienentwicklungs- und Betreiber GmbH.
Der
Berichterstatter, Herr GR Ekkamp, ist am Rednerpult und leitet ein.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp:
Herr Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Auch hier ersuche ich um
Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch. (Ruf: Werden Sie jetzt zustimmen?
- GR Mag Rüdiger Maresch: Nein!)
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im
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