Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 106
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. -
Das ist, ohne die Stimmen der Freiheitlichen, so angenommen.
Als Nächstes kommen wir zur Postnummer 27 (04261/2002-GSV)
der Tagesordnung, die das Plandokument Nr 7121E, ebenfalls im
23. Bezirk, KatG Mauer, betrifft.
Der Berichterstatter hiezu ist Herr GR Deutsch. Ich
bitte ihn, die Verhandlung zu eröffnen.
Berichterstatter GR Christian Deutsch:
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Herr GR Mag Maresch will noch eine Kurz-Unterrichtsstunde. -
Bitte schön.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr verehrter Herr "großer Vorsitzender"! Sehr
verehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
An und für sich wäre diese Sache ja eine Kleinigkeit
oder sie hat wie eine Kleinigkeit ausgesehen. In Liesing haben ja fast alle im
Bauausschuss zugestimmt. Das Problem war nur, dass Herr Saurer, der Besitzer
der Firma GABAU, eigentlich dann gleich zu bauen begonnen hat. Er hat in einem
Parkschutzgebiet eine Grube ausgehoben - nicht er selbst, sondern seine Firma
-, und bevor er die Grube ausgehoben hat, hat er ein paar Bäume umschneiden
lassen. Und dann ist es losgegangen mit dem Bau, und zwar einer Tiefgarage in
einem Parkschutzgebiet.
Das Ganze hat einen kleinen Haken gehabt: Die
Umwidmung im Gemeinderat hat noch nicht stattgefunden, sondern sie wird jetzt
nach meiner Rede stattfinden - denn ich nehme einmal an, Sie werden die Sache bereinigen,
indem Sie für ihn nachträglich eine Widmungsänderung vornehmen; dann darf er zu
Recht bauen und die Bäume dürfen auch zu Recht gefällt worden sein.
Die Bäume wurden Ende August gefällt; der Bescheid
kam am 1. Oktober. Also insgesamt fünf Wochen später hat die MA 42
festgestellt: Die Bäume sind zu fällen. - Es war keiner dort, denn die Bäume
waren schon gar nicht mehr da. - Nun gut.
Zweiter Punkt: Ich war dort, habe Herrn Saurer getroffen,
habe mir das Ganze zeigen lassen. Auf meine Frage: Was passiert, wenn das Ganze
nicht durch den Gemeinderat durchgeht?, hat er geantwortet: Nun ja, dann schütte
ich die Grube eben wieder zu!
Nicht schlecht. - Das Ganze wurde auch von einigen
Pressemeldungen begleitet und das macht mich ein bisschen stutzig. In der
"Presse" vom 19.9.2002 ist Folgendes zu lesen - und das ist irgendwie
schon eigenartig -: "Dass er keine Bewilligung hat, gibt Bauführer Michael
Saurer zu." - Nun, immerhin hat er eine Baugrube ausheben lassen und dort
zu bauen begonnen! - "'Der Bezirk ist dafür', so Saurer ... 'Im
Februar haben wir das Projekt ins Rathaus gebracht. Auch dort waren alle dafür.'"
- Die Frage ist immer: Wer sind "alle"?
Nächste Sache: Es gibt eine Zeitung, die die Leib-
und Leben-Zeitung des Herrn BV Wurm aus Liesing ist, nämlich die "Maurer
Zeitung", und darin steht: "Wieder sind alle dafür." - Eine
Kleinigkeit, eine kleine Formalität, und dann wird der Gemeinderat sowieso
wieder alles ins Richtige gebracht haben. Und dabei wünsche ich dann in Zukunft
viel Spaß!
Ein paar Kleinigkeiten noch aus dem Bauausschuss in
Liesing: Nicht einmal der Plan hat gestimmt! Es gab nämlich zwei Nachträge, die
am 10. Oktober eingereicht wurden - am 10. Oktober war der Bauausschuss
-, und zwar: Das Dach war um 30 Zentimeter zu hoch, der Zubau hinten bei
der Küche zu groß, der Zubau beim Bierlokal vorne auch zu groß. - Alles wurde
mit SPÖ-Mehrheit genehmigt.
Viel Spaß beim Nachbessern! - Danke schön. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Ich bitte den Herrn Berichterstatter um das Schlusswort.
Berichterstatter GR Christian Deutsch:
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Im gegenständlichen Plangebiet geht es - mein Vorredner
hat es bereits angesprochen - um die Revitalisierung eines denkmalgeschützten
Gebäudes, eine Revitalisierung, die dringend erforderlich ist und auch dem
Wunsch des Bezirks entspricht. Es ist aber auch eines der Ziele der
Überarbeitung dieses Flächenwidmungs- und Bebauungsplans gewesen, nicht nur den
alten Ortskern und die alten Gebäudeensembles zu erhalten, sondern auch Flächen
für den ruhenden Verkehr zu schaffen. In diesem Zusammenhang soll eben im Zuge
der Sanierung des Maurer Parkcafés eine eingeschossige Tiefgarage im Bereich
südlich des Parkcafés mit 51 Stellplätzen errichtet werden.
In Wirklichkeit geht es Ihnen ja darum - und das haben
Sie mit der Verteilung dieses Flugblattes in Mauer auch zum Ausdruck gebracht
-, dass keine Tiefgarage errichtet werden soll. (GR Mag Rüdiger Maresch: ...
Widmungsänderung! - GR Franz Ekkamp: Der Maresch will eine Tiefgarage!)
Das eine ist die Durchführung eines Flächenwidmungsverfahrens,
und das andere - und darauf brauche ich, glaube ich, nicht extra hinzuweisen -
ist, dass bestehende Gesetze selbstverständlich einzuhalten sind. Das muss
nicht extra betont werden. Aus diesem Grund hat auch die MA 37 am
13.9.2002 eine Baueinstellung verfügt, die bis dato auch eingehalten wurde. Es
ist daher nicht so, wie Sie in diesem Flugblatt schreiben, dass letztendlich
niemand gehandelt hätte und alle tatenlos zugesehen hätten. Bereits eine Woche
vor Ihrer Pressekonferenz, Herr Maresch, wurde diese Baueinstellung verfügt. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Das habe ich aber nicht gesehen!)
Es handelt sich bei der Errichtung dieser Tiefgarage darum,
dass erforderliche Kfz-Stellplätze, nämlich Pflichtstellplätze, errichtet
werden. Ferner sollen durch diese Tiefgarage der Maurer Bevölkerung auch noch
weitere Parkplätze zur Verfügung gestellt werden. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Sie wissen schon, warum 51?
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular