Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 106
Armen. Und was hat diese Bundesregierung, Herr Kollege
Hufnagl (GR Heinz Hufnagl: Ich bleibe ohnedies da!), ja, damit Sie es
auch verstehen ... (GR Heinz Hufnagl: Mein Leidensdruck ist groß, ich bleibe!)
Ja, bleiben Sie nur. Was hat diese Bundesregierung so Hervorragendes gemacht,
dass durch einen Nachtrag zu diesem KLiP-Bericht, dieser KLiP-Bericht, der
wohlweislich vorbereitet war, korrigiert werden musste.
Schauen wir uns das an: Sie haben ja alle diesen
Nachtrag, und zwar schriftlich, bekommen. Da steht im Nachtrag nachzulesen:
"Seit Redaktionsschluss des vorliegenden Berichts im März 2002 sind einige
erwähnenswerte Entwicklungen eingetreten." - Wenn da steht einmal
erwähnenswert, dann können Sie annehmen, dass das sehr große Entwicklungen
waren. Da der Bericht erst im September - wir haben zwar jetzt den
25. Oktober, aber er war für September vorbereitet - im Wiener Gemeinderat
diskutiert werden wird, erscheint in einigen zentralen Punkten eine Aktualisierung
geboten. So schaut es aus im Vorwort oder besser gesagt, im Nachtrag. Das
heißt, es hat sich durch diese Bundesregierung etwas so Entscheidendes geändert,
dass dieser Bericht abgeändert werden musste. Ich sage Ihnen das gleich, zu
Ihrem Öko-Schmäh, komme ich schon.
Österreich hat mittlerweile gemeinsam mit den übrigen
EU-Mitgliedsstaaten das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Die Bundesregierung hat es
gemacht und das ist ein Pluspunkt für unsere Bundesregierung.
Seite 20, Abschnitt 6: Mittlerweile hat der
Nationalrat eine Novelle zum Elektrizitätswirtschaftsgesetz und
Öko-Strom-Gesetz verabschiedet, in der eine österreichweite einheitliche
Förderung von erneuerbaren Energien und Energieerzeugung aus KWK-Anlagen sowie
eine ebenfalls österreichweit einheitliche Regelung für die Stromkennzeichnung
vorgesehen sind. Die beiden, hören Sie zu, Herr Kollege (GR Heinz Hufnagl:
Das machte er wenigstens!), hören Sie zu, Herr Kollege, die beiden
genannten Wiener Verordnungen sind somit hinfällig. Das heißt, der Bund
arbeitet so effizient (GR Heinz Hufnagl: Nachgezogen hat er!), der
Bund arbeitet so effizient, dass Wiener Verordnungen einfach hinfällig sind.
Das ist hier im Nachtrag festgehalten. Bundesregierung - super.
Abschnitt 8, Seiten 51 bis 52: Die
Strategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto-Ziels wurde am 18. Juni
2002 vom Ministerrat angenommen und auf der Landesumweltkonferenz am
5. Juli 2002 diskutiert. Die Landesumweltreferenten begrüßen die zuletzt
erreichten Fortschritte. Bundesregierung - super.
Sie können reden und dreinreden, wie Sie wollen, da
steht, dokumentiert im Nachwort, dass eben diese Bundesregierung unter unserer
Federführung Phantastisches geleistet hat.
Und jetzt kommen wir zur Leistung Ihrer Stadtregierung.
(Beifall bei der FPÖ. - GR Mag Rüdiger Maresch: Lesen Sie uns einmal
Punkt 3 vor!) Ja, Sie werden mir vorgeben, was ich vorlese. Bitte
nicht, das können Sie woanders machen. Ja, Sie können sich dann zu Wort melden,
dann können Sie vorlesen, was Sie lesen können.
Jetzt kommen wir zur Stadtregierung, jetzt kommen wir
zum Öko-Schmäh des Herrn Kollegen Hufnagl. Die für die Fortführung des Projekts
ÖkoKauf erforderlichen Finanzmittel wurden von Frau StRin Kossina mittlerweile
zugesagt. Nun, fein. Sie hat es zugesagt und was passiert in Wien wirklich? -
Da können Sie es nachlesen, was in Wien wirklich passiert. Im Wiener Rathaus
wurde im Hof ein Dach gemacht und natürlich besteht dieses Dach aus PVC. Das
ist der Öko-Schmäh. Alle anderen sollen öko einkaufen und die Wiener
Stadtregierung kauft das Dach für das Wiener Rathaus, für den Hof des Wiener
Rathauses, und das ist aus PVC. Hier lesen Sie es nach. Das ist Ihr Öko-Schmäh.
Seite 21, SPÖ-Reisepolitik. Das ist ja beschämend.
Im Juni 2001 wurde von der Frau StRin ein Arbeitskreis für ein
Biomasse-Kraftwerk eingerichtet. Ich kann Ihnen zitieren, wer alles dort war in
diesem Arbeitskreis: MA 22, 23, 26, 32, 36, Unternehmungen der Stadt Wien,
WIENSTROM, Fernwärme - alle waren dort. Uns haben Sie vergessen. Sie haben nämlich
eines gemacht: Da in Österreich noch keine Betriebserfahrungen mit großen
Biomasse-Kraftwerken vorliegen, haben Sie im Arbeitskreis beschlossen, eine
Fact-finding-mission zu derartigen in Europa betriebenen Anlagen durchzuführen.
Im Herbst 2001 fanden drei Besichtigungsreisen zu entsprechenden Anlagen in
Dänemark, Schweden, Finnland und Niederlanden und auch nach Italien statt.
Was haben Sie gemacht? - Das ist doch nicht zu vertreten!
Sie haben die zweitstärkste Fraktion, die zweitstärkste Partei, die hier die
Bürger Wiens vertritt, einfach nicht informiert und nicht mitgenommen. Die
haben nicht die Gelegenheit, sich zu informieren. Das ist Ihr Demokratieverständnis!
Da machen wir nicht mit. Wien ist im Würgegriff Ihrer Partei. (Beifall bei
der FPÖ.)
Jetzt kommen wir zur Seite 22:
SPÖ-Ankündigungspolitik am Beispiel Fernwärme. Da steht salbungsvoll in diesem
KLiP-Bericht drinnen, der ja von leitenden SPÖ-lern befohlen wird, denn das
schreiben die ja nicht alles freiwillig da hinein. (GR Heinz Hufnagl: Das
ist stark!) "Das voraussichtlich geringer werdende Neubauvolumen und
vermutlich steigende Investitionen im Bereich der Althaussanierung in Wien werden
im Hinblick auf den Klimaschutz vermehrt die nachträgliche Fernwärmeversorgung
bestehender Altbauten erforderlich machen."
Schön steht es drinnen, geduldig ist das Papier. Es
ist angeblich laut Bericht auch geplant, 4 000 Altwohnungen an die
Fernwärme anzuschließen. Nur bitte, wie schaut denn die Realität aus in Wien? -
Wir haben draußen im 14. Bezirk, im Hugo-Breitner-Hof, eine Sockelsanierung.
Da werden 1 400 Wohnungen jetzt einer Sockelsanierung unterzogen. Der
Flötzersteig ist in Sichtweite, den sieht man vom Hugo-Breitner-Hof. Nun, glauben
Sie, dass dort ein Fernwärmeanschluss gemacht wird? - Nein, dort funktioniert
natürlich gar nichts. Das ist bloße Ankündigungspolitik, um den Leuten Sand in
die Augen zu streuen. Da machen wir nicht mit.
PVC-Verzicht auf Seite 27: Wortwörtlich kann man
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