Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 106
gruppe muss ich Schritte für einen gesundheitspolitischen
Aufbruch setzen, der sich nach der Zeit der Konsolidierung abzeichnet. GenDior
Dr Hauke wurde von mir von dem Wunsch nach Neuausschreibung des Dienstpostens
in Kenntnis gesetzt. Dies wird, wie vorher angeführt, der Stadt Wien keine
Mehrkosten verursachen.
Abschließend - bevor ich Ihnen nur von einem Minister
die Umbesetzungen jetzt zur Kenntnis bringe, damit es alle hier wissen - möchte
ich Ihnen noch versichern, dass bei all diesen Vorgangsweisen die ÖVP
hinsichtlich des Schadens für die Steuerzahler die FPÖ bei weitem überrundet
hat. Die FPÖ hat vielleicht den Fehler gemacht, dass sie es nicht so diskret
wie Sie gemacht hat, aber der Schaden, den Sie von der ÖVP dem Steuerzahler
verursacht haben, war um ein Gewaltiges größer als der der Freiheitlichen
Partei. Ich möchte daher nur ein paar Leute anführen, die im Ministerium von
Herrn Innenminister Strasser versetzt wurden:
Herr Herwig Haidinger ersetzt Dick als Chef der
Kriminalpolizei und wird Leiter des BKA.
Oskar Strohmeyer, 49 Jahre, Chef der
Gendarmerie, wurde nach Kritik zur Flugpolizei versetzt.
Stapo-Chef Heindl wird entmachtet. Er bleibt zwar
formal im Amt, seine Agenden übernimmt aber Gerd Boll, ÖVP, zuletzt im
Heeres-Nachrichtenamt beschäftigt. (GR Dr Matthias Tschirf: Das ist nicht
mehr im Rahmen der Geschäftsordnung! - GRin Ursula Lettner: Vielleicht ist
Ihnen das unangenehm!)
Neuer Sicherheitswachechef in Favoriten wurde Hartmut
Bratengeier. Der Beförderte ist Gemeinderat der ÖVP in Marchegg.
Karl Mahrer, VP, wird dem roten Generalinspektor für
die Sicherheitswache beigestellt.
Otto Prantl, FPÖ-Gendarmeriegewerkschafter, wird zum
Leiter der neu geschaffenen Sektion V bestellt.
Der Jurist Dr Theodor Thanner folgt dem vorzeitig in
den Ruhestand gehenden Sektionsleiter Dr Werner Hampel mit 1. Oktober 2000
als neuer Leiter der Sektion I des Innenministeriums nach.
Die Sektion III wird aufgeteilt.
Abberufung von Gruppenleiterin Dr Keller,
Zivildienst, Degradierung zur interimistischen Abteilungsleiterin, gleichzeitig
aber Bestellung eines Konsulenten Dr Stradal, da ja die Arbeit nicht wegfiel. (StRin
Karin Landauer: Herr Vorsitzender! Was soll das?)
Abberufung des Gruppenleiters Dr Dearing, der die
gesamte Logistik des Hauses gemacht hatte, und Betrauung mit völlig
untergeordneten Aufgaben der Begutachtung fremder Entwürfe. (StRin Karin
Landauer: Herr Gemeinderatsvorsitzender! Was soll denn das? Das darf ja nicht
wahr sein!)
Abberufung der Leiterin der EU-Abteilung Dr
Schmidl-Wrulich, die den gesamten EU-Schengen-Beitritt gemanagt hatte, und
Versetzung gegen ihren Willen in die Asylabteilung.
Abberufung der Leiterin der Protokollabteilung Dr Kanera-Neugebauer
und Bestellung zur Frauenbeauftragten.
Abberufung - nach massivem persönlichem Druck bewarb
er sich freiwillig um den Stellvertreter der SEG/Stmk - von Gruppenleiter Dick,
Kriminalpolizei, und Ersatz durch den ehemaligen Leiter des Asylsamtes,
Außenstelle Linz, und Büromitarbeiter Dr Haidinger. (StRin Karin Landauer:
Herr Gemeinderatsvorsitzender! Das kann ja nicht der Geschäftsordnung
entsprechen! - GRin Ursula Lettner: Das ist Ihnen unangenehm!)
Abberufung des Leiters der Amtswirtschaftsstelle
Hanser, indem ihm nach einem völlig nichtigen Vorfall ein Disziplinarverfahren
oder die Frühpension offeriert wurde, und Ersatz durch den Sohn von Ihnen, Frau
Abg Korosec. (Zwischenrufe bei der FPÖ und bei der ÖVP. - GR Godwin
Schuster: Die Wahrheit vertragen Sie nicht!)
So geht das am laufenden Band. Aber die Liste ist
noch weitaus länger. (Erneute Zwischenrufe bei der FPÖ und bei der ÖVP.)
Sie haben das ja hinterfragt, Sie haben ja gefragt, was los ist, ob wir
irgendwelche Gründe haben und Misstrauensvoten. Sie machen das ja ständig. (Beifall
bei der SPÖ. - Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ und bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bevor wir zur nächsten Frage kommen - wir reden hier nicht über Märchenstunde -
hat sich Herr Klubobmann Dr Tschirf zur Geschäftsordnung zum Wort gemeldet. -
Bitte.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Es ist Wahlkampf und möglicherweise gehen Emotionen
höher, aber das, was wir hier erlebt haben, wie eine Stadträtin unter
Missbrauch der Möglichkeiten hier etwas aufführt und damit parlamentarisches
Handeln ... (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Was heißt
"aufführt"?) Entschuldigen Sie, Sie verteidigen das noch? Sie
wissen, wo das hinführt. (GRin Dr Elisabeth Neck-Schaukowitsch: Was heißt
"aufführt"? Entschuldigen Sie sich!)
Ich würde Sie daher bitten, wirklich in jener Kultur,
die dieses Haus braucht und die notwendig für die Demokratie ist, fortzufahren
und nicht dieses erbärmliche Spiel aufzuführen, das wir jetzt hier erlebt
haben. Es ist ein Skandal, wenn Sie das noch begrüßen. (Beifall bei der ÖVP
und bei der FPÖ. - Lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wir
kommen nun zur nächsten Wortmeldung zur Geschäftsordnung: Herr Klubobmann
Oxonitsch. - Bitte.
GR Christian Oxonitsch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Vorsitzender! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Einer Analyse kann ich mich anschließen: Wir haben
Wahlkampf und es können Emotionen hochgehen. Aber führen wir uns vor Augen, was
die Anfrage ist, die gestellt wurde. Hier wird konkret ein
Ausschreibungsverfahren - ich sage jetzt einmal "subkutan", weil wir
im Gesundheitsbereich sind - hergenommen - und das soll man auch den
Zuhörerinnen und Zuhörern ganz klar sagen - und in irgendeiner Form
unterstellt, dass diese Vorgangsweise eines Ausschreibungsverfahrens etwas
Ungehöriges ist.
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