Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 70
(StR
Johann Herzog: In Wien nicht!) Am Ende der schwarz-blauen
ÖVP-FPÖ-Regierung dagegen wird die Zahl der Arbeitsplätze in Österreich sogar
niedriger sein als bei ihrem Antritt. In Wien, meine Damen und Herren, ist es
auf Grund der hervorragenden Politik Wiens - trotz der Politik der
schwarz-blauen Bundesregierung - gelungen, vermehrt Arbeitsplätze zur Verfügung
zu stellen. Sie wissen das ja ganz genau. (Beifall
bei der SPÖ. - Lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP und bei der FPÖ.)
Nach zweieinhalb Jahren schwarz-blauer Chaosregierung
ist Österreich von der Überholspur in Europa auf die Kriechspur zurückgefallen,
meine Damen und Herren. (Amtsf StRin Mag
Renate Brauner: Eine Schande! - Anhaltende Zwischenrufe bei der ÖVP und bei der
FPÖ.)
Die Bundesregierung ist angetreten, für eine
objektive Postenvergabe zu sorgen. Tatsache ist aber, dass Postenschacher und
Privilegienwirtschaft ein Ausmaß und in Auswüchse erreicht haben, wie niemals
zuvor, meine Damen und Herren. (Beifall
bei der SPÖ. - Tumultartige Zwischenrufe bei der ÖVP und bei der FPÖ.)
Monatelang war die Bundesregierung mit der Frage
gelähmt, wie der Sondervertrag des Herrn Gaugg ausschauen soll. (GR Georg Fuchs: Gehen Sie lieber in einen
Ihrer Container!) Monatelang haben Sie sich damit beschäftigt, welche
Kunststücke Sie aufführen müssen, um den unbequemen Hans Sallmutter von der
Sozialversicherung herauszubekommen. (GR
Johannes Prochaska: Endlich! Endlich!) Zwischenzeitlich ist es dem Herrn
Sozialminister gelungen, einer falschen Frau Magistra als Kabinettsleistung
"Fabel"-hafte Bezüge zukommen zu lassen, zeitweise höher als jene des
Ministers selbst, meine Damen und Herren. (GR
Johannes Prochaska: Der Petritsch hat mit Wien auch einen Sondervertrag
ausgehandelt! - Weitere lebhafte Zwischenrufe.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend):
Meine Damen und Herren der Opposition (GR
Mag Christoph Chorherr: Nicht der Opposition, der ÖVP!), ich würde Sie bitten,
sich den Inhalt Ihrer Zwischenrufe für die Wortmeldungen aufzuheben. (Beifall bei der SPÖ. - Anhaltende
Zwischenrufe.)
GR Harry Kopietz
(fortsetzend): Die Sprüche da unten (Der Redner hält wieder ein Plakat mit dem
Foto des Bundeskanzlers in die Höhe.) sind austauschbar, meine Damen und
Herren. Ich schenke sie Ihnen dann. (GR
Johannes Prochaska: Sie können sich die ganze Rede schenken!) Das hätten
Sie gern. Das glaube ich Ihnen, dass Sie das gern hätten. Am besten alles
vergessen - das hätten Sie gerne.
Diese Regierung, allen voran Wolfgang Schüssel, hat
alle Versprechen gebrochen. Sie hat die Menschen getäuscht, ihnen das Geld aus
dem Taschl gezogen, Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven genommen. Ein
Scherbenhaufen, meine Damen und Herren, ist diese Bundespolitik, wo man
hinschaut. (Neuerliche Zwischenrufe bei
der ÖVP.)
Hören Sie gut zu! (Amtsf
StRin Mag Renate Brauner: Sie wollen das nicht hören!) Jeder Tag, um den
früher gewählt wird, jeder Tag früher, um dieser so genannten Wende ein Ende zu
bereiten, ist ein gewonnener Tag für Österreich und für Wien. (Beifall bei der SPÖ und bei Gemeinderäten
der GRÜNEN.)
Die Politik dieser schwarz-blauen Chaosregierung hat
auch Wien nachhaltig geschädigt. Und jetzt bitte passen Sie auf! (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP und bei
der FPÖ.) Oder sind Sie es leid, sich Ihre Fehler vorhalten zu lassen? (Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Ja, passen
Sie auf, wenn ein Professor redet!) Wiens Arbeitnehmer,
Wirtschaftsunternehmen, Pensionisten müssen jährlich um 50 Milliarden S
beziehungsweise um 3,5 Millionen EUR mehr zahlen als vor drei Jahren,
meine Damen und Herren. Das schreiben Sie sich ins Stammbuch hinein.
Die Kaufkraft der Menschen, die Investitionskraft der
Unternehmer, für die Sie immer wieder eintreten, wurde massiv geschädigt und
die Arbeitslosigkeit in die Höhe getrieben, meine Damen und Herren. (GR Dr Helmut GÜNTHER: Ja, in Wien! - GR
Johannes Prochaska: In Wien! - Weitere Rufe: In Wien! In Wien!)
Wenn Entscheidungen getroffen wurden von der schwarz-blauen
Chaosbundesregierung, dann waren es die falschen Entscheidungen, meine Damen
und Herren, und sie waren politisch motiviert. Der Eisenbahntunnel zwischen
Kärnten und Steiermark war eigentlich politisch motiviert und ein Geschenk an
Jörg Haider, aber sicherlich keine vernünftige verkehrspolitische Entscheidung.
Das war eine eklatante Fehlentscheidung, die die Bewohner der Ostregion noch
massiv spüren werden.
Die Wiener warten - passen Sie auf, schreiben Sie
mit! (GR Georg Fuchs: Das zahlt sich
nicht aus bei dem Gerede!) -, aber nicht auf die Umsetzung, dazu werden Sie
keine Gelegenheit mehr haben, sie warten auf die Südumfahrung, auf die
Nordostumfahrung, auf den Ausbau der S-Bahn, der Nordbahn, sie warten auf den
Ausbau der West- und Südautobahn, auf die Fertigstellung des Lainzer Tunnels. (GR Walter Strobl: Am Mittwoch werden Sie
anders reden!) Alles nicht passiert, meine Damen und Herren! Nichts ist
weitergegangen! Aber das ist ja klar: Für Abfangjäger müssen wir alles andere
einstellen. (GR Johannes Prochaska: Reden
Sie von Wien! Da ist die Arbeitslosigkeit viel höher!)
Nein, meine Damen und Herren, die Arbeitslosigkeit in
Wien ist weit geringer als im Bundesdurchschnitt (Widerspruch bei der ÖVP und bei der FPÖ.), weil Wien nach besten
Kräften versucht hat, durch Investitionen, Konjunkturprogramme,
Wirtschaftsförderungen, Jugend- und Lehrlingsbeschäftigungsprogramme der
Entwicklung entgegenzuwirken. (GR
Johannes Prochaska: Und was ist das Ergebnis?)
Meine Damen und Herren! Wir versprechen, wir lassen
die Wiener nicht im Stich! (Ironische
Heiterkeit bei der ÖVP und bei der FPÖ. - GR Johannes Prochaska: Das ist eine
gefährliche Drohung!) Wir stehen an der Seite der Wiener, wenn sie unsere
Hilfe brauchen. Dieser Bundesregierung dagegen können sie nicht mehr trauen.
Das wissen die Menschen auch. (Beifall
bei der SPÖ. - Zwischenrufe bei der ÖVP und bei der FPÖ.)
Der Bund hat die Kindergartenmilliarde gestrichen. -
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