Gemeinderat,
19. Sitzung vom 26.09.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 70
den wir ganz bewusst in Wien erfüllen, nämlich die Möglichkeit
als familienergänzende Einrichtung den Eltern die Sicherheit zu geben, dass
ihre Kinder bestens pädagogisch betreut sind, während sie ihrer Berufstätigkeit
nachkommen.
Und über Erhöhungen und Belastungen, nicht eingehaltene
Versprechen und Sonstiges haben die Wiener Wähler und die Wiener Wählerinnen im
vergangenen Jahr entschieden, am 24. November werden es die Österreicherinnen
und Österreicher tun. Mit dem Wiener Ergebnis bin ich sehr zufrieden und daher
stehe ich auch vor allem im sozialen Bereich und vor allem im Kindertagesheimbereich
zu jener Tarifpolitik, die wir betreiben.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Die nächste Zusatzfrage stellt Frau GRin
Sommer-Smolik.
GRin Claudia Sommer-Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!
Ich
möchte nur schon auf die ÖVP antworten. Es ist schon interessant, wo die ÖVP
die Armutsgrenze hier in Österreich zieht, nämlich bei einem Nettoeinkommen von
30 000 S, was angesichts der wirklich armutsgefährdeten Menschen
schon ein Hohn ist, diese Grenze hier anzusiedeln. (Beifall bei den GRÜNEN und
bei der SPÖ.)
Sie
wissen, wir sind der Meinung, dass man die Wohnkosten in die Kindergartenbeiträge
einberechnen könnte. Da wissen wir auch, dass wir von Ihnen schon eine Antwort
bekommen haben, deswegen meine andere Frage.
Es
geht um die Gutwochenregelung. Wir haben gehört, dass sich hier die Verrechnung
in letzter Zeit verzögert, dass es jetzt dazu kommt, dass die Gutwochenverrechnung
so zwei Monate dauert. Ist es absehbar, dass das schneller gehen wird, weil wir
Fälle kennen, wo für Kinder, die gerade ausgetreten sind, beziehungsweise die
jetzt in die Schule gehen, die Gutwochenrückzahlung, die Gutschrift, eben erst
in zwei Monaten kommt, und das eigentlich etwas zu lange dauert. Gibt es da
Bestrebungen, das zu beschleunigen?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgmin Grete Laska:
Glauben Sie mir, dass wir im eigenen Interesse versuchen, Abrechnungen und Vorschreibungen
so schnell wie möglich zu handhaben. Wir befinden uns in einer Systemumstellung
bei der Beitragskassierung.
Das ist für mich ein ganz besonders wichtiger
Schritt, weil es auch zu einer Entlastung des Personals führt und damit zu mehr
Zeit für pädagogische Fragen und weniger Zeit für Cent zählen im Moment, und
anderes.
Es gibt hier offensichtlich technische Probleme bei
der Abwicklung, die mich nicht erfreuen, weil ich der Meinung bin, dass alles,
was Service am Kunden ist, rechtzeitig zu erfolgen hat.
Aber ich bin überzeugt davon,
dass Herr Dr Voigt als verantwortlicher Abteilungsleiter gemeinsam mit allen,
die an diesen Systemen beteiligt sind, daran arbeitet, so schnell wie möglich
auch diese Regelungen wieder in ein normales System zu bringen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke. - Die letzte Zusatzfrage: Bitte, Frau
Gemeinderätin.
GRin Ingrid Lakatha
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Stadträtin!
Ich bin bestimmt die Letzte,
die behauptet, dass die öffentlichen Kindergärten in Wien schlecht geführt werden.
Das habe ich immer wieder betont. Was allerdings auch klar ist, ist, dass wir
hier in Wien österreichweit die höchsten Kindergartenbeiträge haben.
Was für mich immer wieder
ein Diskussionspunkt war - da wurde mir immer widersprochen -: Die Gemeinde
Wien sagt, wenn sie Plätze bei einem privaten gemeinnützigen Träger zukauft,
dann seien die gleichen Beiträge wie bei einem öffentlichen zu zahlen. Das war
mein Standpunkt, und auch von Ihnen und Ihrer Fraktion hat es immer wieder
geheißen, das ist nicht nur ein Zukauf, sondern wenn man sein Kind bei einem
gemeinnützigen Verein - sei es bei den Kinderfreunden, sei es bei KIWI -
unterbringt, hat man die gleichen Beiträge wie im öffentlichen Kindergarten zu
zahlen, das heißt einkommensabhängige Kindergartenbeiträge. Da wurde mir immer
widersprochen, wenn ich gesagt habe, dass es nicht so ist.
Ich wollte jetzt die Frage
an Sie stellen, Frau Stadträtin: Können Sie veranlassen, dass an alle Klubs der
Oppositionsparteien eine Mitteilung durch die MA 11 kommt, dass bei den
gemeinnützigen Vereinen, auch wenn es kein Zukauf ist, sondern eine freie Wahl,
die gleichen einkommensabhängigen Kindergartenbeiträge sind wie bei den
öffentlichen Kindergärten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte.
VBgmin Grete Laska:
Wir hatten dieselbe Anfrage, die Sie mir jetzt stellen, erst vor kurzem im
Ausschuss. Dort ist sie von mir beantwortet worden. Es gibt diese Regelung,
dass beim Leistungszukauf, vor allem bei jenen Kindertagesheimen, die von
Organisationen im Auftrag der Stadt Wien geführt werden, die Beiträge so sind
wie bei der Stadt Wien. Ich kann nicht - und das tun wir ja seit vielen Jahren
- Ausschreibungen machen, Organisationen mit der Führung von Kindertagesheimen
beauftragen und dann andere Situationen haben, als wenn die Gemeinde Wien das
selber führen würde. Das wäre vollkommen absurd und ist auch nicht so.
In anderen Bereichen, die nicht dieser Regelung,
dieser auch vertraglich festgelegten Regelung unterliegen, ist es so, dass wir
Plätze zukaufen, und dort, wo die Einkommensregelung anwendbar ist, diese
selbstverständlich auch anwenden. Dazu - ich sage Ihnen das immer wieder -
brauche ich keine neue Regelung einzuführen, denn das ist die bestehende Regelung.
Ich stehe nicht an zu sagen, dass es da und dort
Missverständnisse bei der Abwicklung geben kann, und bitte Sie daher noch
einmal - nicht nur Sie, sondern alle Oppositionsparteien, denn das ist ja eine
beliebtet Praxis, hier immer wieder Beispiele zu zitieren, die dann aber sozusagen
nie festgemacht werden können -, jeden Fall, der Ihnen bekannt wird, an mein
Büro zu schicken beziehungsweise an die MA 11A, an eine Servicestelle, und
dann wird das hinterfragt werden. Und es wird, wenn
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular