Gemeinderat,
17. Sitzung vom 24.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 145
Brillen, dass das, was bisher
vorliegt, Ihnen nicht mehr zu denken gibt? (GR
Johann Hatzl: Herr Chorherr, bitte sachlich!)
Ich nehme nur einen Punkt her, der
in der Tat dazu führen wird, dass es auch ein Verfahren wegen falscher
Zeugenaussage geben wird müssen. Ich sage nur einen einzigen Punkt von vielen.
Wir sind auch noch gar nicht am Ende dieses Untersuchungsausschusses. Der
Kollege Görg hat nach Mitteilung der Unterlagen nach 14 Tagen gefunden,
dass die Suppe zu dünn ist. Die Suppe war so dünn, dass er dann selber
zugestimmt hat, dass es einen Untersuchungsausschuss gibt. Ich möchte aber auf
einen Punkt hinweisen, allein von den Aussagen vor ein paar Tagen. Es ging um
die spannende, um die wertschöpfende Frage, wer zuerst Informationen an
Bauträger gibt, dass im Stadtentwicklungsplan gewidmetes Grünland Bauland
werden könnte. Wer gibt zuerst diese Information? Da sind schon einige
wesentliche Fragen gestellt worden. Jetzt hat die Kollegin Mischek - nennen wir
sie Kollegin, weil alle hier Kollegen und Kolleginnen sind - gesagt, bereits
1995 hat es Gespräche zwischen den Bauträgern und dem Herrn Vokaun gegeben.
Jetzt stelle ich nur dar, was der Herr Vokaun auf Befragung gesagt hat. Ich
zitiere wörtlich aus dem Protokoll einer früheren Vernehmung: "Erfahren
habe ich von den Ansuchen beziehungsweise von den Wünschen dieser
Genossenschaften erst am 11. September 1997, nachdem die offenliegende
Stellungnahme eingebracht worden ist." - Derbolav fragt noch extra nach:
"Vor diesem Zeitpunkt keinerlei Kontakt zu den beiden
Wohnbauträgern?" - Vokaun sagt: "War bei mir kein Kontakt, außerdem
hätte ich sie sicher weggeschickt, auf Grund der Situation, dass hier im STEP
und Land-schaftsrahmenplan Grün aussagt." - Also was stimmt jetzt? Gab es
Gespräche vor den Bezirksratsbeschlüssen, dass das Bauland werden kann? Mischek
sagt Ja, Weikhart wird erst befragt werden. Hier gibt es deutliche Hinweise aus
dem Hause - von wem kontrolliert, von wem gewusst -, dass dort mit einem
Federstrich Duzende Millionen S geschaffen werden können. Oder nicht?
Jetzt wird es eine Spur ruhiger. (GR Godwin Schuster: Nein!) Das ist
einer der vielen Punkte, wo Sie sich eigentlich fragen sollten, was in diesem
Hause los ist? Was hat gestimmt? (GR
Christian Oxonitsch: Das werden wir da jetzt nicht klären!) Wie ist es
möglich, dass ein Spitzenbeamter solche Aussagen tätigt? (GR Franz Ekkamp: Das werden wir in der Kommission klären!) Mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird dieser Untersuchungsausschuss vor
dem Strafgericht weitergehen, weil irgendwer in einem signifikanten Punkt die
Unwahrheit gesagt hat. (GR Franz Ekkamp:
Das wird die Untersuchungskommission klären!) Dutzende andere Aussagen
überprüfen wir in diesem Bereich. Sie sollten einmal nachfragen, was ist denn
da wirklich los und wie ist das möglich - darauf bin ich neugierig -, dass seit
1995 und früher derjenige, der widmet, in bezahlter Weise
Konsulententätigkeiten für die, für die er widmet, macht. Wie gibt es das?
Jeder, dem ich das erzähle, sagt, das ist unmöglich. Ich sage, nein, das ist
nicht unmöglich. Das haben die SPÖ und dann auch die ÖVP immer für in Ordnung
befunden. (GR Godwin Schuster:
Vorsichtig!) Das ist in Ordnung, da schreien Sie nicht! Das war ein
schwerer Fehler! In diesem Punkt muss ich zumindest den Kollegen Schicker in
Schutz nehmen. Er hat, als er davon erfahren hat, als Planungsstadtrat
zumindest versucht, diese aus meiner Sicht selbstverständliche Unvereinbarkeit
zu ändern.
Diese Stadt
ist nicht gut verwaltet. Diese Stadt ist mit Sicherheit schlecht verwaltet.
Ihre Reaktionen zeigen, wie schlecht sie verwaltet ist, weil es auch nur
keinerlei Anflug von Selbstkritik gibt, dass da etwas falsch gelaufen sein
könnte. Ich bin gespannt darauf, wenn die Protokolle vorliegen und sie über das
Internet entsprechend verteilt werden, dass einige eine Spur anders
interpretieren als die Sozialdemokratie und bin auch auf den Kollegen Görg mit
der dünnen Suppe gespannt, warum er die dünne Suppe so genommen hat. Ich spare
mir jetzt mehr darüber zu sagen, weil ich nicht dem Untersuchungsausschuss und
Ihrer Zeugenaussage vorgreifen möchte, dass vieles von dem, was Sie im
Gemeinderat gesagt haben und das, was bisher im Untersuchungsausschuss
aufgetaucht ist, nicht übereinstimmt. Sie werden im Untersuchungsausschuss
ausführlich Gelegenheit haben, Ihr Verhalten und das Verhalten der
Spitzenbeamtenschaft ausführlich zu begründen.
Damit bin ich beim nächsten Punkt.
Ich möchte mich kurz noch eine Spur mit der ÖVP auseinander setzen, weil sie
sich im letzten Jahr auch ein bisschen verändert hat und die uns Tag für Tag
Rätsel aufgibt. Die ÖVP hat jetzt einen neuen Obmann. In der Tat ist es nicht
ganz leicht zu verfolgen, was wirklich gewünscht wird. Der Kollege Finz kommt
mit der Ansage, er wird jetzt Grünwählerinnen und Grünwähler zurückgewinnen und
teilt seine Strategie und sein Profil mit. Wie macht er das? Weil einer ein
Punker ist oder ein Flinserl trägt, ist er noch nicht automatisch
ausgeschlossen. Das, glaube ich, ist eine Ansage, die uns zum Zittern bringen
wird.
Auch die Strategie des tanzenden Finz hat uns zum
Nachdenken angeregt. Er wird ein paar Konzessionen machen. Er wird einmal auf
ein Clubbing gehen, sagt Finz im "profil", obwohl er eher ein traditioneller
Tänzer sei, denn - Zitat -: "Was mir so überhaupt nicht gefällt, ist das
isolierte Tanzen." - (Heiterkeit bei
den GRÜNEN.) - "Bei mir ist Tanz eine erotische Ausstrahlung, etwas
Schönes, und im Nebel da so zucken, das liegt mir halt nicht so." - Da
gibt es jetzt Alarmstimmung bei den Grünen,
weil mit einer derartigen Strategie, fürchte ich, werden wir, GrünwählerInnen
kaum halten, wenn Finz mit Ihnen im Nebel zucken wird.
Aber ich bin noch nicht fertig. Das Allerbeste war
Klubobmann Tschirf. Herr Klubobmann Tschirf, Sie haben mich in tiefe
Nachdenklichkeit gestürzt. Was ist die Strategie von Tschirf? Tschirf will -
bitte hören Sie jetzt zu - "die bäuerliche Partei moderner
gestalten". (Heiterkeit bei den
GRÜNEN.) Da habe ich nachzudenken begonnen, sei es über den bisherigen
Oberbauern Görg oder die Bäuerinnen oder wie die Mägde und Knechte verteilt
sind, vielleicht Tschirf und Finz mit Mundharmonika
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