Gemeinderat,
16. Sitzung vom 29.05.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 90
(GR
Christian Oxonitsch: Wenn Sie ein Interesse daran gehabt hätten, hätten Sie das
nicht so eingebracht! - GR Godwin Schuster: In der letzten Periode haben wir
aus Vernunft zugewiesen!) - "Die Frau amtsführende Stadträtin wird
ersucht, die Umsetzung eines Konzepts für die Filmschule Wien durch eine
ausreichende Finanzierung" - wir nennen keinen Betrag - "langfristig
sicherzustellen."
Ich bin deswegen guten Mutes, meine Damen und Herren
von der SPÖ, dass Sie vielleicht doch zustimmen werden, denn Sie hatten auch
ein großes, weites Herz bei vielen Millionen S, zum Beispiel für Public
Netbase. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte
ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatter verzichtet auf ihr
Schlusswort.
Wir kommen daher zur Abstimmung.
Jene Damen und Herren, die diesem Antrag zustimmen
wollen, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dies ist einstimmig der Fall.
Wir kommen nun zur Abstimmung des Resolutionsantrags
von Strobl, Salcher, Ringler und Jerusalem, betreffend die Filmschule Wien.
Wer diesem Antrag die Zustimmung erteilen kann, den
bitte ich, die Hand zu heben. - Dieser Antrag hat nicht die erforderliche
Mehrheit bekommen und ist leider - Entschuldigung, das darf ich ja nicht sagen
- abgelehnt. Das war ein schwerer Fehler von mir, man möge mir das Wörtchen
"leider" verzeihen. (GR Johann Hatzl:
Frau Vorsitzende, es waren ja nur fünf Freiheitliche herinnen!)
Es gelangt nunmehr die Postnummer 52 (02203/2002-GFW) der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Vereinbarung zwischen der Stadt und den
Österreichischen Bundesbahnen zur Errichtung der Park-and-ride-Anlage Liesing
sowie der Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Ekkamp, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Frau Vorsitzende! Meine sehr verehrten Damen und
Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zu diesem Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist
Herr GR Mag Maresch. (GR Dipl Ing Martin
Margulies: Nein!) - Bei mir steht das so. Ich sage Ihnen, wie das in meinem
Buch steht: Gemeldet war Herr Dipl Ing Margulies. Er ist gestrichen, dann ist
ein Pfeil von Maresch hinauf zu Margulies, also muss ich annehmen, dass Sie
jetzt der Erstredner sind. (GR Mag
Rüdiger Maresch auf dem Weg zum Rednerpult: Das nütze ich dann glatt aus!)
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es handelte sich jetzt um ein kleines
Missverständnis.
Wieder einmal steht eine Park-and-ride-Anlage zur
Diskussion. Diesmal zahlt die Stadt Wien nicht so viel wie letztes Mal bei der
Leopoldau, sondern 80 Prozent zahlen die ÖBB und 20 Prozent die Stadt
Wien, beim Vorplatz sind es 50 zu 50. 320 Stellplätze, wunderbar in Liesing.
Die anderen Kriterien, wie ich das letzte Mal gemeint
habe, gelten nach wie vor.
Es gibt erstens kein Verkehrskonzept dafür oder wenn,
dann nur in Rudimenten.
Zweitens gibt es auch keine Parkraumbewirtschaftung
draußen. Das heißt, alle Park-and-ride-BenützerInnen, die aus dem Umland nach
Wien fahren, werden zunächst, wenn sie sich schlau anstellen, versuchen, einen
Gratisparkplatz zu ergattern. Das wird ein bisschen schwierig werden, denn es
gibt zwar in der Nähe einen Parkplatz, wo ungefähr 400 Stellplätze sind,
aber der wird bald voll sein. Dann wird es ein lustiges Herumkreisen geben und
irgendwann finden alle ihren Stellplatz, und zwar nicht in der
Park-and-ride-Anlage, weil man dort bezahlen muss, sondern außerhalb.
Deswegen erster Kritikpunkt: kein Konzept, keine Parkraumbewirtschaftung
und es wird schwierig werden.
Eine zweite interessante Sache ist natürlich, wer den
Zuschlag bekommen hat: diejenige, die ohnehin mehr oder weniger prominent in
Wien bei Park-and-ride-Anlagen und Volksgaragen vertreten ist, die STPM. Ich
möchte noch einmal in Erinnerung rufen, eine kleine, feine Firma,
51 Prozent davon halten, wenn ich mich nicht täusche, die Wiener
Stadtwerke und 49 Prozent die APCOA, wenn ich mich nicht irre, in
ÖVP-Nähe, denn im Vorstand sitzt ein Gemeinderat der ÖVP, der Herr Neuhuber,
also ganz klassisch - so wie früher -, ein bisschen schwarz, ein bisschen rot,
dann gibt es den Zuschlag, sage ich einmal.
Was in der Gegend ein bisschen anders ist, ist, dass dort
natürlich jede Menge PendlerInnen aus dem niederösterreichischen Umland
hereinkommen und ihnen jetzt die Gemeinde Wien hilft. Eigentlich ist es so,
dass es die VOR-Einteilung, dass es nämlich eine Kernzone 100, wo die
Netzkarte 385,10 EUR kostet, und eine erste VOR-Außenzone, wo
276,10 EUR dazukommen, gibt. Das heißt, jeder Niederösterreicher und jede
Niederösterreicherin, der beziehungsweise die Geld sparen will, setzt sich ins
Auto, fährt nach Liesing und stellt das Auto ab. Wir stellen ihnen dafür noch
eine Park-and-ride-Anlage hin, wofür man zwar ein bisschen etwas bezahlen muss,
aber das wird insofern an der nichts ändern, da in Mödling demnächst auch
Kosten für eine zu errichtende Park-and-ride-Anlage verlangt werden. Das heißt,
wir belohnen alle hereinströmenden Autofahrer mit einer Ersparnis von 276,10 EUR
und jeder Autofahrer beziehungsweise jede Autofahrerin wäre schlecht beraten,
nicht nach Liesing zu kommen. Das bedeutet, wir ziehen eigentlich den Verkehr
an und belohnen sie.
Deswegen unser erster Antrag in diesem Sinne, ein
Beschlussantrag, betreffend die VOR-Kernzonenerweiterung, und zwar deshalb,
weil wenn die Kernzone um die erste Außenzone erweitert wird, macht es
ökonomisch keinen Sinn mehr, nach Liesing zu fahren. Dann bezahlt der- oder
diejenige in Mödling genauso viel wie
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