Gemeinderat,
15. Sitzung vom 26.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 99
Kapitulationen vor der Fernwärme Wien aus? Wird die
dritte Müllverbrennungsanlage trotzdem eine Kapazität von
450 000 Tonnen haben, wenn die Fernwärme Wien diese Kapazität möchte,
um besser agieren und verstärkt Fernwärme liefern zu können?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
Ich habe eingangs schon
gesagt, dass die Planung für die neue Anlage davon ausgeht, dass beide funktionierenden
Müllverbrennungsanlagen, Spittelau und Flötzersteig, bestehen, und auf der
Grundlage dieser Rahmenbedingungen ist natürlich eine kleinere Anlage angedacht
und in Planung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. - Dritte Zusatzfrage: Herr GR Mag Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sie haben in Ihrer ersten
Antwort auf die Frage des Kollegen Gerstl gesagt, dass eine Expertin keine politischen
Ansichten hat, aber in der Funktion als Stadträtin werden dann sozusagen
politische Ansichten schlagend. - Sie haben einen anderen Ausdruck dafür gebraucht,
aber das war letztlich Ihre Aussage.
Jetzt würde ich einmal feststellen, dass die Metamorphose
von einer Vertreterin keiner politischen Ansicht zu einer Vertreterin einer
immerhin doch wichtigen politischen Position innerhalb von 24 Stunden ein
relativ rascher Änderungsprozess, was die politische Wertigkeit beziehungsweise
die Ansichten betrifft, ist.
Daher nun zu diesem SUP-Prozess, den wir ja hier im
Dezember, wenn ich nicht irre, mit den Stimmen der SPÖ und gegen die Stimmen
aller drei Oppositionsparteien verabschiedet haben:
Ein Punkt
betraf den Flötzersteig. - Die Anlage Flötzersteig wird jetzt nicht geschlossen
auf Grund von, sage ich jetzt einmal, Interventionen des Herrn Bürgermeisters,
Simmerings und der Fernwärme.
Es gibt
aber einen zweiten Punkt, der auch schlagend geworden ist, und zwar die Müllvermeidung.
Auch das ist ein wichtiger Eckpfeiler im SUP-Prozess, für den Sie ja auch
stehen - wir auch -, aber es ist etwas anderes herausgekommen.
Ich hätte
nun gerne von Ihnen erfahren, ob es weiterhin dabei bleiben wird, dass es keine
zusätzlichen 70 Millionen S für ein Müllvermeidungsbudget in Wien
gibt?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Das SUP-Team hat einen fachlichen Vorschlag vorgelegt.
Dafür bin ich sehr dankbar. Ich war eine der ExpertInnen in diesem
Zusammenhang. Nur: Dieses SUP-Team hat eben nicht die Funktion, diesen
SUP-Bericht in dieser Form auch umzusetzen. Das ist meine politische
Verantwortung, die nehme ich wahr. Grundlage ist mein Expertenwissen, Grundlage
ist dieser SUP-Bericht. Meine Aufgabe als Umweltstadträtin ist es selbstverständlich,
für die Daseinsvorsorge zu sorgen.
Was die Mittel betreffend
Abfallvermeidungsbudget betrifft, so warten Sie bitte ab: Wir haben eine
Abfallvermeidungsgruppe eingesetzt - das wissen Sie -, wir haben eine Monitoring-Gruppe
eingesetzt - das wissen Sie -, und auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Monitoring-Gruppe,
auf der Grundlage der Entscheidungen der Abfallwirtschaftsgruppe, auf der
Grundlage der Entscheidungen der Abfallvermeidungsgruppe wird das Budget nach
Prioritäten, nach Sinnhaftigkeit und nach Verfügbarkeit angelegt werden - zum
Nutzen unserer Umweltmusterstadt Wien und zum Nutzen der Abfallvermeidung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke.
- Vierte Zusatzfrage: Herr GR Mag Gerstl. - Bitte.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Ihre Ausführungen lassen den
Schluss zu, den ich sehr bedauere, dass die Umweltexpertin Dipl Ing Isabella
Kossina an der Umweltstadträtin Dipl Ing Isabella Kossina gescheitert ist. Das
tut mir sehr Leid.
Sie haben zuvor sehr ausführlich dargelegt, wie wichtig
es ist, eine Umweltmusterstadt zu sein, welche Standards dafür zu erfüllen
sind, was Sie alles dafür getan haben und dass Sie darauf stolz sind.
In diesem Zusammenhang
möchte ich Sie fragen: Sie haben eine große Werbekampagne mit einer kleinformatigen
Tageszeitung gemacht. Wie viel Geld haben Sie in diese Werbekampagne
investiert, und warum haben Sie diese nur mit dieser einen Tageszeitung gemacht
- oder beabsichtigen Sie, auch mit anderen Tageszeitungen eine solche Kampagne
durchzuführen, und falls ja, in welchem Ausmaß?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Diese Anfrage werde ich
schriftlich beantworten. Jedenfalls ist festzustellen: Eine andere Zeitung ist
nicht an mich herangetreten - leider.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. - Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP/02001/2002/0007-KFP/GM).
Sie wurde von Herrn GR Heinz Christian Strache gestellt und ist an den
Bürgermeister gerichtet: Sind Sie bereit, bei den historisch und kulturell
für die Stadt Wien äußerst wertvollen Sofiensälen, nach der nunmehr erfolgten
Bestätigung und Aufrechterhaltung des Denkmalschutzes durch das
Bundesdenkmalamt, alle notwendigen Verhandlungen und Schritte dahingehend einzuleiten,
dass der Eigentümer, der Bund und das Land Wien (Altstadterhaltungsfonds und
Sondermittel) die finanzielle Wiedererrichtung des abgebrannten Ballsaales,
eingebettet in ein neu zu schaffendes Projekt, sicherstellen und aufteilen?
Ich bitte um Beantwortung.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Ich habe in den letzten Tagen die Entscheidung des
Bundesdenkmalamts, den Denkmalschutz insbesondere
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