Gemeinderat,
14. Sitzung vom 22.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 81
der Stadtentwicklung in den Siebzigerjahren herhalten
mussten. Und jetzt: Neuauflage! Jetzt geht das seit Jahrzehnten dahin: Immer
wieder fordern wir eine Änderung dieses Gesetzes und dieser Verordnungen und
dieser Bestimmungen und nichts rührt sich.
Daher richte ich auch heute wieder von diesem Pult
aus einen Appell an Sie, die Bestimmungen bezüglich Bauen und Wohnen und Planen
zu ändern, damit auch Jugendliche in dieser Stadt Platz haben. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächste ist Frau GRin Novak-Schild zum Wort gemeldet. - Bitte.
GRin Barbara Novak-Schild (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich möchte
zuerst ein paar grundlegende Anmerkungen zur Arbeit der MA 13 im Bereich
der mobilen und aufsuchenden Jugendarbeit und vor allem im Bereich der
Parkbetreuung machen und über die Leistung sprechen, die diese Fachabteilung
für die Stadt erbringt und die diese vielen Vereine in Kooperation mit der
MASTA erbringen. Diese Vereine leisten nämlich ganz hervorragende Arbeit und
viele von ihnen setzen sehr kompetente freizeitpädagogische Angebote, auf die
wir als Stadt, so glaube ich, sehr stolz sein können. Diese Vereine unterliegen
innerhalb der MA 13 auch weiterhin einem Kriterienkatalog, und das ist
auch richtig so. Das ist aus meiner Sicht das einzige System, das sich innerhalb
der MA 13 erkennen lässt, und das hat an sich nichts mit Missständen zu
tun.
Das
System, das es hier gibt, ist ein sehr transparentes. Es beginnt bei der
Auftragsvergabe und geht über Evaluierung und Analyse der laufenden Arbeit bis
zu dem Punkt, wo eine Entscheidung getroffen wird, die eben auch lauten kann:
Man nimmt für diese oder jene Leistungen einen anderen Verein, weil es mit dem
Verein, der mit diesen Leistungen bisher beauftragt war, nicht mehr so geht,
wie es die Stadt gerne hätte. Es verhält sich in diesem Fall ja so, dass die
Stadt hier eine Leistung erbringen möchte und diese zukauft von Vereinen, die
sie im Auftrag der Stadt Wien erbringen sollen. Hier tritt die Stadt quasi auch
als Kunde auf und hat damit auch das Recht zu sagen, was für sie passt und was
nicht. Genau das ist auch im vorliegenden Akt geschehen.
Frau
Kollegin Jerusalem versucht uns hier immer zu erzählen, dass es so viele
Missstände gegeben hat, und bringt hiezu sehr ausführliche chronologische
Berichte, die ich bis zu einem gewissen Punkt, gerade im Bereich
"Spielradl", auch nachvollziehen und bestätigen kann - und dann gibt
es, nach der gesamten chronologischen Darstellung, den Knackpunkt in unserer
Meinungsbildung. Der hat zunächst einmal zu tun mit all den Schwierigkeiten,
inklusive Obmannwechsel, im Verein - wobei hier vor allem auch die MA 13
schon einzuwirken versucht hat -, sowie mit strukturellen Problemen, die es im
Verein gegeben hat, angesichts deren man auch eine zusätzliche finanzielle
Leistung getätigt hat, indem man die Leistung einer Organisationsentwicklung
für den Verein bereitgestellt hat. - Da ist ja nicht nichts passiert! Es war ja
nicht so, dass der Verein gesagt hat: okay, das können wir nicht erbringen, und
die Stadt Wien gesagt hat: dann halt nicht!, sondern die MA 13 hat in
altbewährter Weise gesagt: Setzen wir uns zusammen und reden wir darüber! Sehen
wir uns an, wo es Probleme gibt, und schauen wir, dass der Verein eine
Begleitung bekommt, dass es eine Organisationsentwicklung gibt, dass sich hier
etwas tut und dass die Probleme gelöst werden.
Das hat gemeinsam mit der MA 13 das ganze vorige
Jahr über stattgefunden. Das war jene Phase, die Sie vorhin dahin gehend
erwähnt haben, dass es Gespräche gegeben hat und dass man auch gesagt hat, man
ist als Bezirk - in diesem Fall die Landstraße - und auch als MA 13
bereit, den Verein weiter mit dieser Leistung zu beauftragen. Das hat bis
dorthin gestimmt, Frau Kollegin Jerusalem, und dann kam der Punkt mit dem
Anruf, wo Sie gesagt haben, der Verein sei angerufen worden und man habe ihm
gesagt, er könne jetzt den Auftrag nicht mehr weiter bekommen. - Das kann ich
mir insofern schwer vorstellen, als die damaligen Projektleiter zu jenem
Zeitpunkt - ich glaube, Sie haben gesagt, es ist im Oktober gewesen, da bin ich
jetzt nicht mehr ganz sicher - nicht einmal in Wien waren! Also wo der Anruf
hingekommen ist, weiß ich nicht, denn die zwei Projektleiter hatten sich
zusammengepackt und haben, wie schon zwei Jahre vorher, Urlaub gemacht und
waren nicht da.
Und genau das ist der Kritikpunkt: Nach über einem
halben Jahr, nach einem Dreivierteljahr gemeinsamen Arbeitens, in dem man sich
der Organisationsentwicklung und der Lösung struktureller Probleme gewidmet
hatte, hat es wieder nicht geklappt, obwohl die MA 13 bereit war,
weiterhin zu helfen. Da muss man dann irgendwann eine Entscheidung treffen -
und zwar im Sinne der Kinder und Jugendlichen des 3. Bezirks und von Neu
Erdberg - und diese Entscheidung ist getroffen worden, und sie ist richtig und
gut so. (Beifall bei der SPÖ.)
Wie gesagt, es geht hier um eine Leistung, die
pädagogisch wertvoll sein soll, und diese wird vom Verein "Z'SAM" -
und in dem vorliegenden Akt geht es auch um die Subvention an den Verein
"Z'SAM" - bereits jetzt in hervorragender Weise erbracht. Man hat
sich entschlossen, diesen Verein zu beauftragen, weil er auch schon im
laufenden Jahr Parkbetreuung angeboten hat und weil zwischen ihm und der Pfarre
Don Bosco auch eine gute Kooperation besteht. Deshalb ist der Verein
"Z'SAM" beauftragt worden. Ich glaube, dass er seine Aufgabe sehr gut
macht und dass er das auch weitermachen wird - obwohl ich dazusage, dass der
3. Bezirk - und ich denke, ebenso die MA 13 - sehr wohl bereit ist,
bei der nächsten Auftragsvergabe neuerlich auch den Verein "Spielradl"
zu fragen, ob er wieder bereit ist, das zu machen, ob er es kann und ob er
seine strukturellen Schwierigkeiten in den Griff bekommen hat.
Ich hoffe nur, dass die heutige Debatte diesem Verein nicht
mehr schadet, als sie ihm genützt hat, denn so öffentlich darüber zu reden, was
die pädagogischen Schwierigkeiten waren - und anscheinend wollten Sie
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