Gemeinderat,
12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 81
Beispiel von einer
links-kommunistisch-grünen Institution unterstützt wird, von der Europäischen
Union, die in einer links-grün-kommunistisch-Volksstimme-bilderbergerischen Art
nichts anderes zu tun hat, als unter 1 000 eingereichten Projekten 4
auszuwählen. Eines davon ist Public Netbase. Also mich würde interessieren, mit
dem Kollegen Fischler zu reden. Der versagt in Brüssel. Was lasst der in
Brüssel zu? - Also, nicht nur hier im Gemeinderat, nicht nur in Österreich,
sondern bis nach Brüssel krakenartig bekommt da eine links-kommunistische Verschwörung
sogar europäische Mittel. Ja, raus aus der EU, ja, raus aus der EU, die so
etwas subventioniert! Also, es ist ja unglaublich, was Herr Kollege Salcher
aufgedeckt hat!
Und wissen
Sie, was die macht? - Public Netbase macht Ausstellungen und das im Ausland.
Alles das, was Sie hier subventionieren, die machen das im Ausland. Die machen
das in Amsterdam, die machen das in Brüssel. Ausstellungen, unglaublich. Also
wirklich, das haben Sie vielleicht noch nicht entdeckt? - Nehmen Sie einmal
Ihren Dienstpass und fahren Sie dorthin und schauen Sie sich das an.
Und dann reden
Sie einmal dort mit dem einen oder anderen, und dann werden Sie draufkommen,
dass bei hochhonorigen Menschen in Brüssel zum Beispiel die Sicht der
österreichischen Bundesregierung ziemlich so ist wie das Zitat, das Herr
Salcher vorgelesen hat. Da gibt es doch glatt so krypto-kommunistische
"Volksstimme"-artige Zeitungen wie die "New York Times",
"Le Monde" oder andere Zeitungen, die sehr wohl einen Zusammenhang
zwischen der FPÖ, die heute in der Regierung ist, und der Genese aus der NSDAP
herstellen. Das ist nicht nur hier in Wien, das wird in ziemlich vielen Ländern
der Welt gesehen, wo ein Obmann oder ein Ex-Obmann einer Partei dem Saddam
Hussein die Hand schüttelt. Da sagen nicht alle, das ist irgendwie okay, das
finden einige Leute ziemlich uncool, was da passiert.
Und wenn Sie
da weltweit herumkommen, dann wird das ziemlich so gesehen. Und es gibt
Institutionen, die die Frechheit haben, das auch zu thematisieren.
Und jetzt
komme ich zu einer technologischen Erklärung, nämlich was ein Server ist. Ein
Server ist nicht das, dass da der Herr Becker steht und die Dinge in einen
Server hineinschiebt. Ich erkläre Ihnen kurz, was das ist. Das wird zur
Verfügung gestellt verschiedenen Institutionen, damit die ihre Art, die Welt zu
sehen, Kunst zu begreifen, darstellen.
Den Akt können
Sie mit Ihrer eine Spur eingeschränkten Brille nicht lesen, Herr Salcher. Er
setzt sich auf die Brille etwas Schwarzes drauf und wundert sich dann, dass er
nichts sieht. Also werde ich Ihnen ein paar Dinge jetzt vorlesen, die auf den
zehn Seiten stehen. (Zwischenrufe bei der
ÖVP.) Ah, Sie pudeln sich da auf, ist ja herrlich irgendwo, und das am
Nachmittag vor der dringlichen Anfrage.
1 200
Künstlerinnen und Künstler benützen diesen Server, wo nicht alles der böse
Konrad Becker überprüft und filtert und hineinstellt und bis nach Brüssel
rausgibt, sondern die stellen das hinein, was Künstlerinnen und Künstlern
wichtig ist. Und da gibt es doch glatt ein paar verfolgenswerte Künstlerinnen
und Künstler, die kritisieren die österreichische Bundesregierung. (GR Johann Hatzl: Das ist unglaublich!) Ja,
wirklich ungeheuerlich. Das ist ja unglaublich. (GR Johann Hatzl: Die sollen das weiter tun, sonst kann der Salcher
nicht mehr reden!) Also, dass man sich das noch traut, dass man nicht
vorher zu dem Kollegen geht und sagt: Ja, dürfen wir das eigentlich? Oder
sollten wir nicht lieber brav schreiben, wie toll das ist, was auf Bundesebene
passiert?
Also
hinsichtlich Public Netbase bin ich froh, dass hier entsprechende
Voraussetzungen gegeben sind.
Was aber der
Bund tut, darüber muss man schon nachdenken. Und da ist er nicht darauf
eingegangen. Vielleicht findet sich noch jemand anderer als der Kollege Salcher
mit seiner unnachgiebigen Rhetorik. Wie ist ein wirtschaftlicher Betrieb zu
gewährleisten, wo es zugesagte - zugesagte! - Subventionen von Seiten des
Bundes gibt, die dann nicht ausbezahlt werden? Wie soll man so ordnungsgemäß
einen Betrieb führen können? - Das ist die Frage, die Sie einmal erklären
sollen. (GR Johannes Prochaska: Wo sind
die Eigenmittel?)
Und Sie wissen
ganz genau, gerade Sie, Herr Kollege Marboe; ich setze Sie jetzt bewusst nicht
auf eine Stufe mit dem Herrn Kollegen Prochaska, das tue ich Ihnen nicht an. Aber
trotzdem: Wie können Sie ordnungsgemäß einen Betrieb sicherstellen, und Sie
wissen ganz genau, wie nahezu alle Kunst- und Kulturschaffenden mit den Kürzungen
des Bundes umgehen.
Darum ist es
gut und vernünftig, dass die Stadt Wien für eine Institution, die weit über
Österreichs Grenzen hinaus Renommee hat, die anerkannt ist, die eine positive
Berichterstattung hat, die Voraussetzungen schafft und Vorschläge gemacht hat,
wie in diesem Antrag, und das betrifft die 20 Millionen, die die Stadt
Wien jetzt hier beschließen wird.
Ein Letztes
zum Museumsquartier. Ich möchte jetzt nicht auf das eingehen, was Kollegin
Themel schon gesagt hat, wie eine Leitung, eine Errichtergesellschaft sich
selbst legitimiert, die mit nahezu allen Nutzern im schwersten Konflikt steht,
die eigentlich dazu da sein sollte, vom Kindermuseum über das
Architekturzentrum bis zur Kunsthalle die Voraussetzungen zu schaffen, dass sie
sich entsprechend entwickeln können und nicht ihrerseits zum Bezirksgericht
gehen müssen. Also hier gehört wirklich auch ein personeller Neubeginn gemacht.
Nur, auch der 25-Prozent-Eigentümer Stadt Wien sollte sich einmal entsprechend
einmischen. Hier wird nämlich das Museumsquartier, und zwar was die Inhalte
betrifft, heruntergewirtschaftet.
Wir halten es für
gut, richtig und wichtig, dass Public Netbase ins Museumsquartier einzieht.
Wenn hier aber
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