Gemeinderat,
12. Sitzung vom 01.03.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 81
kann mir auch schon
vorstellen, warum Sie ganz präzis auf dieses Projekt losgehen. Tatsache ist,
dass der Eigentümer nicht zu Ihrer Klientel gehört. (GR Dr Herbert Madejski: Weil es das Einzige ist! Das Einzige!)
Daher ist es für Sie sicherlich ein Problem. Aber okay, es soll so sein. (GR Johann Römer: Dagegen darf man nichts
sagen?) Nein, man kann ruhig etwas sagen, das ist überhaupt kein Problem,
Herr Kollege Römer. (GR Johann Römer: Entschuldigung,
das ist keine Argumentation, bitte!) Aber sicher, wenn ich feststelle, dass
hier im Gemeinderatsausschuss die richtigen Unterlagen waren! Herr Madejski hat
es nicht gesehen. Dafür können wir nichts, da müsste er es sich anschauen. (Zwischenruf des GR Dr Helmut GÜNTHER.)
Wie sieht es
mit der Situation in der Friedhofstraße aus? - Drei Architekten aus drei
Ländern, neun auf zwölf. Dort gibt es ganz große öffentliche Information. Neun
Architekten mit zwölf Häusern, in Beton gehalten, je drei von drei Ländern, das
sind neun. Drei mal drei ist neun, das ändert auch der Wiener Gemeinderat
nicht, und die FPÖ schon gar nicht. Das heißt, dies ist die Tatsache. Dieses
Projekt ist vorgestellt worden, und jetzt wollen Sie irgendein Kleingeld damit
machen. Das wird es aber so nicht spielen.
Meine Damen
und Herren! Jetzt komme ich zu meinem ursprünglichen Thema. Ich habe mir die
Mühe gemacht, die 211 Seiten, die es im Kontrollamtsbericht zu diesen fünf
Fällen gibt, anzuschauen. Es sind fünf Fälle, die meiner Meinung nach - und ich
bin noch nicht so lange im Gemeinderat - Daten aufweisen, die sehr interessant
sind. Zum Beispiel: Maurer Hauptplatz, 29.9.1997, mehr als
100 Stellungnahmen; Erweiterungspläne Atzgersdorf, 23.6.1997, in der
Bezirksvertretung übrigens einstimmig beschlossen, und zwar am 20.12.2000;
Aßmayergasse und so weiter.
Dann habe ich
festgestellt, wer zum damaligen Zeitpunkt der zuständige Stadtrat war und wer
damals der zuständige politische Entscheidungsträger war. Ich habe gesehen,
dass mit 29.11.1996 Herr StR Görg hier im Gemeinderat angelobt wurde, übrigens
mit 60 Stimmen. Das heißt, er war damals der politische
Entscheidungsträger. Sie werden sich also aus dieser Nummer nicht hinausstehlen
können.
Dazu möchte
ich auch Folgendes sagen. Es hat von StR Schicker - zeigen Sie mir, wo Sie das
finden können! - nie eine Gegenstimme gegeben, dass wir gegen diesen
Untersuchungsausschuss sind. Wir sind dafür, und Kollege Reiter hat das heute
bereits ganz präzis ausgeführt. Wir werden natürlich alles daransetzen, dass
diese Dinge aufgeklärt werden. Aber die politische Verantwortung liegt
sicherlich nicht in unserem Bereich.
Man sollte im
Zusammenhang mit diesen Dingen auch darüber nachdenken, warum es bei diesen
Flächenwidmungen aus den Sechzigerjahren in der Amtszeit des Herrn StR und VBgm
Görg keine Änderung gegeben hat. Es hat erst StR Schicker kommen müssen und er
hat diese Situation der Flächenwidmungen in den MA 21A, 21B und 21C
geändert. Er hat dort die Struktur geändert. Das heißt, er hat in seiner kurzen
Amtszeit, wenn Sie so wollen, Konsequenzen aus Problemen gezogen, die es gegeben
hat. Der Untersuchungsausschuss wird ja dann zeigen, was im Endeffekt
herauskommt.
Im Übrigen sind
1 184 Plandokumente verabschiedet worden. Von diesen sind 408 in der
MA 21B beschlossen worden, und davon werden fünf Stück als Problemfälle
hingestellt. Wie gesagt, ich habe mir die Mühe gemacht, diese 211 Seiten
anzuschauen, und dabei festgestellt, dass vom Datum her die Verantwortung
eindeutig bei Herrn StR Görg beziehungsweise Herrn VBgm Görg liegt. Wie
ebenfalls gesagt, werden wir sicherlich das Unsere dazu beitragen - das hat
Ihnen meines Wissens der Herr Bürgermeister gestern schon mitgeteilt -, dass
diese Vorgänge aufgeklärt werden. - Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Josefa Tomsik: Ich
danke. - Die Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Bevor wir zur
Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der
Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern
des Grünen Klubs im Rathaus 5, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt
Wien 12 sowie des Klubs der Wiener Freiheitlichen 10 eingelangt sind.
Von den GRe
Günter Kenesei, Freundinnen und Freunde wurde eine Anfrage an den Herrn
Bürgermeister betreffend "Wiener Widmungsskandal" gerichtet. Das
Verlangen auf dringliche Behandlung dieser Anfrage wurde von der notwendigen
Anzahl von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten unterzeichnet.
Gemäß
§ 36 Abs. 5 der Geschäftsordnung wird die Beantwortung der
dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung erfolgen. Ist diese um
16 Uhr noch nicht beendet, wird die Gemeinderatssitzung zur tagesordnungsmäßigen
Behandlung der dringlichen Anfrage unterbrochen.
Vor
Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs im
Rathaus 4, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 3 und des Klubs
der Wiener Freiheitlichen 3 Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle
Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge
des Stadtsenats zu den Postnummern 1, 3 und 4, 6 bis 13, 15 bis 17, 19,
23, 25 und 26, 28, 33 bis 36, 40, 42 und 43, 45 bis 49, 51 und 52 gelten gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die
Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des
§ 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Gemeinderats gegeben ist.
In der
Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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